Aktualisiert am 17/01/2023 von Gina

Überarbeitet und aktualisiert 2020

La Reunion – wo ist das denn? Diese Frage bekamen wir oft zu hören, wenn wir unseren nächsten Urlaub ankündigten. Und ganz ehrlich: bevor wir uns mit diesem Reiseziel beschäftigten, hätten wir das auch nicht so genau beantworten können.

In diesem Artikel haben wir dir alle Informationen zusammengetragen, die du brauchst, um deinen Urlaub auf La Reunion zu planen.

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Wo liegt La Reunion?

La Réunion ist ein französisches Überseedepartment und liegt im Indischen Ozean, östlich von Madagaskar.

Wann ist die beste Reisezeit?

Das Wetter auf La Reunion wird von zwei Jahreszeiten bestimmt. Der tropische Sommer von November bis April ist gleichzeitig die Regenzeit. Es herrschen schwül-heiße Temperaturen. Der Regen kommt von Osten, daher regnet es an der Ostküste öfter als an der Westküste.

Der Winter von Mai bis Oktober ist kühler und trockener. An der Küste wird es kühl, in den Bergen richtig kalt. Juli und August sind die kühlsten Monate.

Als beste Reisezeit gelten Oktober bis Dezember. Dann blüht alles im Überfluss, die tropischen Früchte sind reif und die Regensaison beginnt erst langsam im Dezember. Allerdings ist es dann entsprechend voll und teuer auf der Insel, denn die Franzosen aus dem Mutterland steuern sie gerne an.

Anreise

Ein Flug nach La Reunion ist meist nicht zum Schnäppchenpreis zu haben. Von Paris aus fliegen Air France und Air Austral die Insel an. Außerdem die Billigflieger Frenchbee und Corsair.

Der Flug dauert 10 – 11 Stunden und geht in der Regel über Nacht, so dass du morgens mehr oder weniger ausgeschlafen auf La Reunion ankommst.

Der Flughafen von La Reunion liegt bei der Hauptstadt der Insel, Saint-Denis.

Kann man La Reunion individuell bereisen?

Ja, das ist ganz problemlos.

Hilfreich ist, wenn du ein grundlegende Französisch-Kenntnisse mitbringst, denn Englisch wird nicht überall gesprochen. Wir sind mit unseren eingerosteten Schulfranzösisch ganz gut über die Runden gekommen.

Lustig war, dass uns einmal unsere Gastgeber erläuterten, dass Französisch viel zu schwer sei. Die meisten Einwohner von La Reunion sprechen untereinander Creole.

Brauche ich einen Mietwagen auf La Reunion?

Definitiv ja. Der öffentliche Nahverkehr ist nicht ausreichend, um die schönsten Orte der Insel zu entdecken. Das Fahren auf La Reunion ist problemlos, die Straßen sind in ausgezeichnetem Zustand. Zur Rushhour musst du allerdings mit langen Staus rund um den Hauptort St. Denis rechnen.

Straße auf La Reunion.

Mit dem Auto kommst du überall hin.

Vorsicht ist lediglich geboten, sollte es zu starken Regenfällen kommen. Dann fließt das Wasser schon mal in Massen über die steilen Straßen und verwandelt sie in reißende Bäche. Meist ist der Spuk aber schnell wieder vorbei.

Unterkünfte

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Es gibt ausreichend Hotels, Ferienwohnungen und Privatunterkünfte auf La Reunion. In den einschlägigen Buchungsportalen wie Booking und AirBnB wirst du fündig.

Wir bevorzugen auf unseren Reisen kleine, möglichst private Unterkünfte. Dort kannst du manchmal auch ein Table d’hotes genanntes Abendessen bekommen. Dabei sitzt du oft mit der Familie am Tisch und erlebst authentische Atmosphäre und echte lokale Küche.

Gedeckter Frühstückstisch.

Gemütliches Frühstück in der Ferienwohnung.

Am günstigsten ist es, wenn du dir eine Ferienwohnung mietest. Dann kannst du dich selbst versorgen und sparst viel Geld für Restaurantbesuche.

Was kostet ein Urlaub auf La Reunion?

Ein Wermutstropfen: ein Low-Budget-Reiseziel ist die Insel nicht. Zu den Kosten für die Anreise und dem Mietwagen kommen die Lebenshaltungskosten, die französisch hoch sind. Eher sogar noch etwas teurer als in Frankreich selbst, da viele Waren eingeflogen werden.

Ein Tipp zum Sparen: überall gibt es reichlich Picknickplätze, die auch von der Bevölkerung gerne genutzt werden. Auch wenn die Lebensmittel im Supermarkt teurer sind als in Deutschland, sparst du immer noch einiges im Vergleich zum Restaurantbesuch.

Picknick auf einem Mäuerchen.

Voila, der Tisch ist gedeckt fürs Picknick!

Nur um es noch mal gesagt zu haben: Zahlungsmittel ist der Euro, wir sind ja in der EU.

Für Handytarife gilt erfreulicherweise auch der EU-Tarif, so dass Surfen und Telefonieren dich nicht teurer zu stehen kommt als zuhause.

Essen und Trinken

Die Küche auf La Reunion spiegelt die Vielfalt der Ethnien wieder, die hier leben.

Es gibt zum einen die Cuisine creole, die kreolische Küche. Das Nationalgericht ist das Carri. Es handelt sich um einen Eintopf, aus klein geschnittenen Zutaten wie Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch und Fleisch von Huhn, Ente oder Schwein. Auch Carris mit Fisch oder Krustentieren werden angeboten. Gewürzt wird mit heimischen Gewürzen wie Ingwer und Kurkuma.

Ein weiteres Eintopfgericht ist Rougail, das sehr scharf gewürzt wird.

Zu den kreolischen Gerichten wird Reis und Bohnen oder Linsen serviert. Eine weitere typische Gemüsebeilage ist Chouchou, das oft als Gratin zubereitete wird. Die hellgrünen Knollen sieht man überall auf der Insel wachsen. Sie schmecken wie eine Mischung aus Blumenkohl und Kohlrabi.

Neben der kreolischen Küche finden sich viele Lokale der chinesischen und indischen Bevölkerung.

Als tropische Insel ist La Reunion reich an exotischen Früchten. Diese schmecken frisch am besten, gibt es aber auch eingemacht zu kaufen. Unser Tipp: Probiere unbedingt die aromatischen Goyavier-Beeren. Zwischen Mai und September werden sie oft am Straßenrand verkauft. Wir haben sie auf unseren Wanderungen reichlich in der Natur vorgefunden und direkt vom Strauch genascht.

Strauch mit kirschgroßen roten Früchten.

Köstliche Goyavierbeeren.

Typisches Getränk der Insel ist der aus lokalem Zuckerrohr angesetzte Rum. Gerne wird er mit eingelegten Früchten und Gewürzen veredelt und als rhum arrangé angeboten.

Ein weiteres tyoisches Getränk, auf das überall stoßen wirst ist das lokale Dodo-Bier. Sein Wappentier ist der ausgestorbene Dodo, der nun auf den Plakatwänden für das Bier unsterblich wurde.

Werbeplakat für Dodo-Bier.

Der Dodo ist da!

Was kann man auf La Reunion unternehmen?

La Reunion punktet durch spektakuläre Natur. Die Insel wurde von vulkanischen Kräften geformt und erhebt sich steil aus dem Indischen Ozean.

Daher bieten sich auf jeden Fall Wanderungen in den Bergen an. Gut erreichbare Startpunkte mit ausreichend Parkplätzen und ein vorbildlich gekennzeichnetes Wegenetz lassen das Herz des Wanderers höher schlagen.

Gina auf schmalem Weg am Berghang.

La Reunion ist ein Wanderparadies.

Die Mitte der Insel wird geformt durch drei große Talkessel, alles ehemalige Vulkane. Der Cirque de Mafate ist nur zu Fuß oder per Helikopter erreichbar. Die beiden anderen Kessel, Cirque de Cilaos und Cirque de Salazie kannst du mit dem Auto erreichen.

Der Vulkan Piton de la Fournaise ist einer der aktivsten der Welt. Freundlicherweise lässt er seine Lavaströme Richtung Meer abfließen. So muss nur alle paar Jahre die Küstenstraße neu angelegt werden, wenn der Pîton de la Fournaise mal wieder gespuckt hat.

Insgesamt ist La Reunion keine Insel für den idealen Badeurlaub. Tückische Strömungen und in den letzten Jahren immer wieder vorkommende Haiangriffe lassen Badevergnügen nur eingeschränkt zu.

Aber zum Relaxen und Runterkommen sind die Strände Westküste für ein paar Tage eine gute Wahl. In der Lagune von L’Hermitage kannst du vom Riff geschützt relativ gefahrlos schwimmen.

Strand.

Der Grand Anse im Süden von La Reunion.

In der Regensaison zwischen Dezember und März werden Rafting-Touren auf den Flüssen Rivière du Mat und Rivière des Marsouins angeboten. Für Abenteuerlustige ist das ein spritziges Vergnügen.

Für ambitionierte Kite-Surfer ist La Reunion ein attraktives Revier – sieht man von der Gefahr durch die Haie ab.

Welche Sehenswürdigkeiten gibt es auf La Reunion?

Die Haupt-Sehenswürdigkeit ist die spektakuläre Landschaft der Insel. Aber auch kulturell Interessierte kommen auf ihre Kosten.

Berglandschaft auf La Reunion.

Atemberaubende Landschaften.

Typisch kreolische Häuser findest du besonders in den kleineren Orten wie L-Entre Deux, Cilaos und Salazie. In Saint Denis kannst du die großen Villen der reichen Kolonialherren bewundern.

Auf dem Land gibt es ehemalige Herrensitze der Kolonialzeit und Überreste von alten Zuckerfabriken zu sehen. Auch Führungen durch die bestehenden Fabriken sind möglich, allerdings meist nur auf Französisch. Eine Rum-Destillerie in der Nähe von Saint-Louis bietet Führungen auf Englisch inklusive Verkostung.

Herrenhaus mit Veranda und Balkon.

Ehemaliges Herrenhaus, heute Museum.

An Sakralbauten gibt es hübsche Kirchen, aber auch Moscheen, Pagoden und vor allem bunte Hindu-Tempel zusehen. Letztere findest du besonders an der Ostküste in Saint-André.

Rundreise-Route oder festen Ort wählen?

Die Insel ist zwar klein. Daher kann man sie bequem in einem Tag mit dem Auto umrunden. Die kurvenreichen Bergstrecken ins Landesinnere kosten jedoch Zeit. So ist es sinnvoll, verschiedene Orte zur Übernachtung anzusteuern. Schließlich willst du nicht die meiste Zeit des Urlaubs im Auto verbringen.

Reise-Route für La Reunion

Die Insel ist nahezu rund. Also kannst du entscheiden, ob du von Saint-Denis aus links herum oder rechts herum fahren möchtest. Du kannst La Reunion auf der Küstenstraße komplett umrunden. Dazwischen solltest du Abstecher in die Talkessel des Cirque de Cialos und Cirque de Salazie einplanen. Und natürlich auf jeden Fall das Gebiet des Vulkans Piton de la Fournaise ansteuern.

Karte von La Reunion.

Auf der Karte kannst du sehr gut die Struktur der Insel erkennen.

Wir haben unsere Reise an der Westküste begonnen. Die Westküste von La Reunion bietet kilometerlange Sandstrände. Im Bereich von Saint-Gilles bis La-Saline ist der Strand durch ein vorgelagertes Korallenriff vor der Brandung geschützt.

Als nächstes Ziel kurvten wir zum Cirque de Cilaos hoch. Dort verbrachten wir einige Tage mit schönen Wanderungen.

Nach einem kurzen Abstecher zum Küstenort St. Pierre fuhren wir in die Nähe des Vulkans. In Plaines de Cafres übernachteten wir und unternahmen von dort spektakuläre Ausflüge zum Piton de la Fournaise.

Blick auf den Vulkan Piton de la Fournaise.

Der Vulkan Piton de la Fournaise.

Mit einem Abstecher über die Südküste ging es gemächlich weiter, bevor wir den dritten Talkessel, den Cirque de Salazie ansteuerten. Auch dort schlugen wir Quartier auf und unternahmen einige Wanderungen mit fantastischen Ausblicken.

Gibt es gefährliche Tiere auf La Reunion?

Außer Spinnenphobikern hat niemand etwas auf der Insel zu befürchten. Die in den Bergen der Cirques überall anzutreffenden Seidenspinnen sind zwar riesig, aber ungefährlich. Giftige Tiere wie Schlangen oder Skorpione gibt es auf La Reunion erfreulicherweise nicht.

Im Wasser vor La Reunion gibt es Haie. Es kommt zu überdurchschnittlich viel Haiangriffen auf Surfer oder Schwimmer im Vergleich zu anderen Haigebieten. Woran das liegt, ist noch unklar.

Warnschild am Strand, das vor Haien warnt.

Achtung, Hai!

Achten solltest du auf ausreichenden Mückenschutz, vor allem tagsüber. Die Insel ist zwar malariafrei, aber in den letzten Jahren treten immer wieder Dengue-Infektionen auf.

Was außer Mückenschutz noch in deine Reiseapotheke gehört, haben wir hier zusammengefasst:

Reiseapotheke – was muss mit?