Aktualisiert am 08/12/2020 von Gina

Nach den Strapazen des gestrigen Tages bei unserer Besteigung des Vulkans lassen wir es heute entspannt angehen. Wir fahren über Plaine des Palmistes zur Ostküste nach St. Benoit, von dort aus die Küstenstraße entlang durch den südlichen Teil Reunions.
Die Vegetation ist üppig. Dicht bewachsene Hänge in verschiedenen Grünschattierungen, darunter die skurrilen Baumfarne, ein richtiger Urwald.

Im Forêt Bébour-Bélouve

Im Forêt Bébour-Bélouve

In St. Benoit angekommen, setzen wir uns im Schatten der Vacoapalmen ans Meer und gucken der Brandung zu. Das Wetter ist hier strahlend sonnig, ganz im Gegensatz zu den grauen Wolken über Plaine des Cafres heute Morgen.

Vacoa-Palme

Vacoa-Palme

Weiter geht es nach Saint Anne, ein unscheinbares Dorf, dessen einzige Attraktion die Kirche ist, die in einem extravaganten überbordenden Dekor gestaltet wurde. So durfte sie auch einmal als Kulisse in einem Truffaut-Film mitwirken.

Südküste

Zuckerguss-Dekor in St. Anne

In Piton de Sainte Rose gibt es eine weitere Kirche zu besichtigen. Hier ist es allerdings nicht die architektonische Gestaltung, die das Besondere ausmacht, sondern die Tatsache , dass der Lavastrom, der 1977 das Dorf dem Erdboden gleichmachte, die Kirche verschonte. Alte Fotos zeigen, wie die Lava rechts und links vorbeifloss und eine kleine Zunge durch die Kirchentür steckte.

Was man hier an der Ostküste gesehen haben muss, ist Grand Brûlé, das riesige Lavafeld, über das der Vulkan ins Meer abfließt. Es gibt verschiedene Lavaströme der verschiedenen Ausbrüche, dazwischen immer noch grünen Wald. Erstaunlich finden wir, wie schnell sich wieder Leben auf dem toten Gestein ansiedelt. Selbst auf dem jüngsten Lavafeld von 2007 beginnen schon Pflanzen zu sprießen. Und dabei ist der Lavastrom im Innern noch nicht erstarrt.

Grand Brûlé

Grand Brûlé

Ein weiteres Must-see ist der südlichste Punkt Reunions, das Cap Mechant. Wegen der tückischen Strömungen und der scharfkantigen Lavafelsen war es bei Seeleuten gefürchet und erhielt deshalb den Namen, der übersetzt “bösartiges Kap” lautet.
Die Wellen donnern unablässig gegen die Felsen und explodieren in riesigen Gischtwolken, die bis weit aufs Ufer sprühen. Man hat den Eindruck, der Boden zittert unter den Füßen, wenn das Meer sich gegen die Küste wirft.

Cap Mechant

Cap Mechant

Ausklingen lassen wir den Tag an einem der schönsten Strände Reunions, der Grande Anse. Unter hohen Palmen und mit dem Rauschen der Brandung im Ohr räkeln wir uns in den letzten Nachmittags-Sonnenstrahlen.

Grand Anse...

Grand Anse…

...mit beeindruckender Brandung

…mit beeindruckender Brandung

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