Aktualisiert am 31/07/2024 von Gina
Die Packliste für die Reisekleidung ist einer der Punkte, die gerade uns Frauen vor einer Reise viel Kopfzerbrechen macht. Dabei ist es egal, ob es in einen zweiwöchigen Urlaub oder auf eine Langzeitreise, wie unsere Weltreise geht. Gerade auf einer individuellen Langzeitreise willst du nicht zuviel Zeug mit der rumschleppen und dennoch immer etwas zum Anziehen haben.
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Die Capsule Wardrobe für deine Reise-Outfits
Der Begriff Capsule Wardrobe kommt aus dem Minimalismus und bezeichnet einen auf 30 – 40 Teile reduzierten Kleiderschrank. Meist werden Schuhe und Accessoires dazu gezählt, manchmal nicht. Unterwäsche, Socken, Nachtkleidung und Sportzeug gehören nicht dazu. Um mit dem minimalistischen Kleiderschrank gut auszukommen, ist es wichtig, dass sich alle Kleidungsstücke gut miteinander kombinieren lassen.
Die Capsule Wardrobe wird in der Regel saisonal für drei Monate erstellt, so dass man für jede Jahreszeit die richtigen Klamotten hat.
Das war für unsere Langzeitreise schon die erste Klippe: Wir haben Südamerika im Herbst und Neuseeland im Frühjahr besucht. Daher mussten wir dort mit kühlen, in den Höhen der Anden sogar richtig kalten Temperaturen rechnen und dementsprechend mit wärmender Kleidung ausgestattet sein. Im Outback Australiens und in Südostasien hingegen war es warm bis heiß.
Für uns bedeutete das, dass auf unsere Packliste Kleidung für alle Jahreszeiten gehörte. Natürlich zogen wir uns nach dem bewährten Zwiebel-Prinzip an. Einige wärmende Accessoires wie Mützen und Handschuhe haben wir uns in Südamerika vor Ort besorgt.
Hosen und Röcke in meiner Reise-Capsule Wardrobe
Ich packte zwei Trekkinghosen ein, eine leichte, beige Zip-Off-Hose*, die zur Shorts umgewandelt werden konnte und eine etwas dickere dunkelblaue. Dazu ein etwa knielanger Jerseyrock und ein weinroter Skort*, eine Kombination aus Shorts und Rock.
Meine Erfahrungen mit diesen Kleidungsstücken:
Die helle Hose war gefühlt immer dreckig, besonders dort, wo es roten Staub wie in Australien gibt. Den habe ich aus den Säumen der Hosenbeine gar nicht rausbekommen. Daher war sie wirklich nur für Outdoor-Aktionen geeignet. Das nächste Mal würde ich zu einer weniger empfindlichen Farbe greifen. Ansonsten war ich mit der Hose besonders in den warmen Gegenden sehr zufrieden, sie trug sich leicht und angenehm.
Die dunkelblaue Hose wurde schon in Argentinien verschenkt! Erstens war der Stoff so, dass jeder helle Flusen daran hängenblieb, zweitens saß sie auf Dauer nicht gut und last, but not least wurde mir schon in den ersten Wochen in Buenos Aires klar, dass ich in der Stadt nicht nur in Outdoorklamotten rumlaufen will! Also wurde diese Hose gegen eine Jeans ausgewechselt:
Der Jerseyrock war sehr angenehm zu tragen, er bestand aus schnell trockendem Material und sah trotzdem nicht so “outdoorig” aus.
Den Skort liebe ich! Unter dem Rock befindet sich eine Shorts aus gleichem Stoff, so dass ich nicht auf damenhafte Bewegungen achten muss. Ich neige nämlich dazu, mit hochgezogenen Knien oder im Schneidersitz rumzulümmeln. Da der Skort recht kurz war, kam er nur in den warmen Gebieten Südamerikas und Australiens zum Einsatz. In Südostasien passte ich mich den dortigen Kleidungsgepflogenheiten an und trug kniebedeckende Klamotten.
Oberteile meiner Reise-Outfits
Blusen
Blusen sind Kleidungsstücke, mit denen ich mich immer gut angezogen fühle. Alle mitgenommenen Blusen* waren aus Funktionsfasern, also knitterfrei (ich werde doch nicht unterwegs bügeln!) und schnell trocknend. Die helle Bluse* war zusätzlich gegen Mücken imprägniert. Bei den langärmeligen Blusen konnte ich theoretisch die Ärmel hochkrempeln. Theoretisch deshalb, weil sie so eng geschnitten waren, dass das nicht wirklich klappte. Dennoch waren alle Blusen leicht und luftig, so dass sie bei heißen Temperaturen angenehm zu tragen waren und dabei auch gegen Sonne schützten.
Letztendlich hätten auch zwei Langarm-Blusen ausgereicht. Ich konnte mich halt beim Packen nicht entscheiden, ob ich die blaue oder die weinrote schöner fand. Typisches Frauenproblem!
Shirts und Tops
Die beiden pinken Teile sind aus leichter Merinowolle. Ich liebe Merinowolle, da sie angenehm zu tragen ist und temperaturausgleichend wirkt. Ich konnte die Shirts* und Tops* also bei heißem Wetter als Oberteil tragen, bei kühlen Temperaturen als wärmende Unterschicht. Letztendlich waren zwei Tops ausreichend und ich habe mich unterwegs von dem blauen Baumwoll-Top getrennt.
Longsleeves
Die langärmeligen Oberteile meines Reise-Outfits bestanden aus zwei Merino-Shirts* unterschiedlicher Dicke und dem pinken Funktionspulli. So war ich für diverse Temperaturbereiche gerüstet. Ein Nachteil von Kleidung aus Merinowolle ist, dass sie mechanischen Belastungen nicht lange standhält. So musste ich das leichtere Oberteil am Ende der Reise entsorgen, da die Bauchschnalle des Rucksacks ein Loch gescheuert hatte.
Jacken
Vielleicht kommt es der ein oder anderen übertrieben vor, vier Jacken auf die Reise mitzunehmen. Ich habe sie alle getragen – und zwar gleichzeitig übereinander! Bei bis zu minus 20 Grad auf dem Salar de Uyuni im bolivianischen Altiplano war ich für jede wärmende Schicht dankbar.
Oben links seht ihr eine Kapuzenjacke* aus Merino-Wollfleece. Die wärmt schön, besser allerdings wärmt die klassische Fleecejacke aus 200er Fleece, die in die Regenjacke eingezippt werden kann und so eine klassische 3-in-1-Jacke* ist. Die türkise Daunenjacke* war leicht und wärmend und ließ sich zu einem unglaublich kleinen Paket verpacken.
Schuhe für die Reise
Ein paar leichte Sneaker* waren bequem und ein Allround-Talent. Ob in der Stadt oder bei leichten Wanderungen, sie leisteten gute Dienste. Wichtig ist für mich, dass meine Einlagen hinein passen, da ich ziemlich kaputte Füße habe. Ich habe die Sneaker so oft getragen, dass am Ende des Jahres die Sohle durchgelaufen war.
Die Wanderstiefel* kamen bei Wanderungen in den Anden oder beim Trekking in Myanmar zum Einsatz. Auch als wärmendes Schuhwerk in den kälteren Regionen mochte ich sie. Wer nicht in schwierigem Gelände wandern geht, kommt sicher auch mit einem paar fester Sneaker aus.
Unser Traum vor der Weltreise war ja, ein Jahr Flipflop-Wetter zu haben. Dass das nicht hinhauen würde, war uns schon vorher klar. Umso mehr haben wir die Zeit in Australien und Südostasien genossen, als wir Tag ein, Tag aus in Flipflops unterwegs sein konnten. Da ich in Flipflops aus nachvollziehbaren Gründen keine Einlagen tragen kann, achte ich darauf, dass sie eine weiche Innensohle haben. Mit den Modellen von Teva* komme ich super zurecht. Sowohl Tragekomfort als auch Haltbarkeit sind hervorragend.
Accessoires
Die Kappe ist natürlich als Sonnenschutz wichtig. Wenn es auf eine wärmende Kopfbedeckung ankam, hatte ich ja meine Kapuzenjacken. Auch der Schlauchschal* ließ sich vielseitig verwenden und als Kopfbedeckung nutzen. Nicht missen möchte ich Reisen den großen Pashmina-Schal, der unter anderem als wärmende Decke in klimatisierten Bussen gute Dienste tat.
Auf der Reise zugekaufte Kleidung
Für die kalten Höhen der Anden versorgten wir uns in Südamerika mit gestrickten Handschuhen, Mützen und Beinstulpen. Die ließen wir dort zurück, als wir uns wieder in wärmere Gefilde begaben.
Mit dem blauen Flatterkleid stockte ich meine Sommerkleidung im tropischen Australien auf.
Bevor wir Neuseeland verließen, packten wir ein Paket mit den dicken Klamotten und schickten sie nach Hause. Die haben wir in Südostasien nicht mehr gebraucht. Dafür kaufte ich noch einige lange, leichte Reise-Outfits: den lila Stufenrock und die Pumphose in Thailand, den Longyi (Wickelrock) in Myanmar. Da insbesondere in den touristisch noch nicht so erschlossenen Gegenden Südostasiens die Frauen Beine und Schultern bedeckt halten, mochte ich dort nicht in meinen kurzen Röcken oder Shorts rumlaufen.
Oft habe ich den Ratschlag gelesen, nicht zuviel einzupacken, da man ja überall auf der Welt alles nachkaufen könne. Dem stimme ich nur bedingt zu. Ich bin 1,82 Meter groß und habe schon in Deutschland Probleme, Kleidungsstücke zu finden, die mir passen. In Ländern, in denen die Durchschnittsgröße der Bevölkerung mindestens einen Kopf kleiner ist als ich, stelle ich es mir sehr schwierig vor, passende Klamotten zu finden. Das gleiche gilt für Schuhe. Mit Schuhgröße 41 werde ich Südamerika und Südostasien kaum Damenschuhe auftreiben können. Anita hat auf ihrem Blog Gailtal on tour ebenfalls einen sehr informativen Artikel zum Thema Ordnung auf Reisen mit Capsule Wardrobe.
Weitere Berichte zu unserer Reise-Ausrüstung
Hast du noch Tipps, was auf die Packliste fürs Reise-Outfit gehört? Dann ab in die Kommentare damit!
Danke für die Verlinkung zum Thema Capsule Wardrobe! Und toll, dass du dir eine Capsule Wardrobe für die Reise zusammengestellt hast!
Ich hab auch mal eine kleine Weltumrundung gemacht (in 4 Wochen Bangkok-Sydney-Honolulu-Maui-Las Vegas). Da hab ich auch mit einer Capsule Wardrobe gearbetet.
Lg Anne von recklessly-restless.com
Wow! Weltumrundung in vier Wochen klingt echt sportlich! Aber für die Packliste ist es ja egal, ob vier Wochen oder ein Jahr.
LG
Gina
Interessante Liste. Ich war ja bisher der Meinung, mit meinen Klamotten immer gut hinzukommen, aber da waren ein paar gute Tipps dabei. Die Flipflops zum Beispiel muss ich mir mal anschauen – bin auch so ein Einlagen-Typ :-/
Hey, das freut mich, dass ich sogar dir altem Reisehasen noch Tipps geben konnte!
Meine Oma sagte immer: “Man wird so alt wie eine Kuh und lernt immer noch dazu!” :-)
Liebe Grüße Gina
Sabine, noch ein Tipp bzgl. Flipflops :-) ich kann Flipflops nicht gebrauchen, weil meine Zehen zu weit auseinander sind, ich also krampfhaft den Schuh festhalten muss ;-) aber die Sandalen von Keen haben auch einen perfekten Sitz und formen sich so gut, dass ich jetzt schon den zweiten Sommer diese OHNE Einlagen auch im Alltag/ Büro gebrauche: KEEN Damen Clearwater CNX Sandalen Trekking- & Wanderschuhe, u.a. bei A… ;-) Hab inzwischen drei Paar, weil die a) so wunderbar bequem sind und tollen Halt haben und b) super aussehen
Hi Gina!
Ich bin auch ein großer Fan von einer Reise-Capsule-Wardrobe. Und mittlerweile bin ich schon ganz gut darin, mit kleinem Gepäck zu reisen. Einzig bei Road Trips nehme ich noch zu viel mit, da wird nämlich so viel reingestopft bis mein Mini voll ist. Ich finde es oft schwerer, für 1 Nacht zu packen als für 1 Woche ;) Ich habe auch einige Beiträge dazu bei mir online und werde dich gleich bei mir verlinken.
LG Anita
Hallo Anita,
wenn wir mit dem Auto unterwegs sind, bin ich auch immer in Versuchung, noch dies und das zusätzlich in den Kofferraum zu werfen.
Für eine Nacht zu packen finde ich dagegen nicht schwierig. Und ob wir eine oder zwei Wochen oder einen Monat unterwegs sind, ändert fürs Packen nichts.
Danke für die Verlinkung!
Liebe Grüße Gina
Capsule Wardrobe habe ich vorher noch nie gehört. Das ist Neuland für mich, wieder was dazu gelernt!
Ich finde es auch immer wichtig sich damit auseinanderzusetzen, was man nun wirklich braucht. Ob auf Reise oder Zuhause. Ich habe viele T-Shirts, da ich mir gerne Andenken auf Konzerten kaufe, aber die ziehe ich auch regelmäßig an. Ansonsten habe ich “für das weibliche Geschlecht” einen sehr wenig gefüllten Kleiderschrank. Auch meine Schuhpaare kann ich an einer Hand abzählen.
Liebe Grüße :)
Michelle
Liebe Michelle,
wow! Wenn du deine Schuhpaare an einer Hand abzählen kannst, ist das wirklich sehr untypisch fürs weibliche Geschlecht. Zu Hause ist mein Schuhregal noch gut gefüllt.
Liebe Grüße Gina
Liebe Gina,
bei mir ist Garderobe auf Reisen echt auch ein großes Thema. Bei mir kommt echt erschwerend hinzu, dass ich mir nicht einfach mal eben ne neue Hose kaufen kann, wenn die eine nicht nach meinem Geschmack ist. D.h. ich habe immer 2-3 Hosen dabei, selbst, wenn wir nur 1 Woche gehen. Wenn, und das ist mir schon passiert, eine Hose kaputt geht, steh ich sonst echt belämmert da!
Ich lese mir so Packlisten immer gerne durch, um dann wenigstens bei den anderen “Teilen” keine Fehlgriffe dabei zu haben. :)
LG
Charnette
Hallo Charnette,
das Hosen-Thema kenne ich nur zu gut. Ich bin 1,82 groß und habe in Ländern in Lateinamerika oder Asien kaum eine Chance, etwas für mich passendes zu finden. Deshalb helfen mir Tipps wie: “Nimm nur für das erste Ziel was mit und kauf dir später Klamotten” nicht wirklich weiter.
Ich habe mir tatsächlich in Myanmar bei einem Sturz die Trekkinghose zerrissen. Notdürftig geflickt hat sie mich noch die letzten Monate begleitet.
Liebe Grüße
Gina
Liebe Gina,
ein super Artikel, der wunderbar erklärt, warum du manches mit nimmst und anderes nicht.
Da ich selbst praktisch fast immer Autoreisen mache könnte man meinen, das wäre für mich kein Thema, ABER: mein Kofferraum ist quasi winzig und daher muss auch ich gut überlegen, was ich mitnehme. Bei den Schuhen bin ich eleganter unterwegs, was aber daran liegt, dass Frauen in Italien sehr oft Lady-likes Schuhwerk tragen und ich Gott-sei-Dank sogar mit hohen Schuhen Städtetouren machen kann. Statt Blusen habe ich meist noch Abend-Outfit für schönere Restaurants mit aber sonst bin ich ganz bei dir – und ohne Pashmina würde ich nicht mal einen Tag verreisen.
Ganz liebe Grüße
Elena
Liebe Elena,
bei uns ist es auch so, dass das Auto beileibe nicht so viel Platz für ausuferndes Gepäck bietet. Insofern ist es für jede Reiseart gut, wenn wir ökonomisch packen.
Toll, dass du in schicken Schuhen auch gut laufen kannst. Das ist bei mir leider nicht so. Ich kann gut verstehen, dass man in Städten auch schick aussehen möchte. Deswegen habe ich mir in Buenos Aires auch noch die Jeans gekauft..
Liebe Grüße Gina
Diese Packliste für Reisekleidung ist wirklich genial! Sie hat mir so geholfen, meinen Koffer leichter zu packen und dennoch stilvoll und vielseitig angezogen zu sein. Die Idee einer Capsule Wardrobe für Reisen ist einfach brillant. Ich danke euch herzlich für diese großartige Anleitung, die das Reisen so viel angenehmer und stressfreier macht. Ihr habt mir Zeit und Nerven gespart – vielen Dank und liebe Grüße,
Maria
Vielen Dank für deinen Kommentar. Es freut uns, dass dieser Artikel für dich so hilfreich war.
Viele Grüße
Gina und Marcus