Aktualisiert am 04/08/2022 von Gina

Die Packliste für die Reisekleidung ist einer der Punkte, die gerade uns Frauen vor einer Reise viel Kopfzerbrechen macht. Dabei ist es egal, ob es in einen zweiwöchigen Urlaub oder auf eine Langzeitreise, wie unsere Weltreise geht. Gerade auf einer individuellen Langzeitreise willst du nicht zuviel Zeug mit der rumschleppen und dennoch immer etwas zum Anziehen haben.

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Die Capsule Wardrobe für deine Reise-Outfits

Der Begriff Capsule Wardrobe kommt aus dem Minimalismus und bezeichnet einen auf 30 – 40 Teile reduzierten Kleiderschrank. Meist werden Schuhe und Accessoires dazu gezählt, manchmal nicht. Unterwäsche, Socken, Nachtkleidung und Sportzeug gehören nicht dazu. Um mit dem minimalistischen Kleiderschrank gut auszukommen, ist es wichtig, dass sich alle Kleidungsstücke gut miteinander kombinieren lassen.

Die Capsule Wardrobe wird in der Regel saisonal für drei Monate erstellt, so dass man für jede Jahreszeit die richtigen Klamotten hat.

Das war für unsere Langzeitreise schon die erste Klippe: Wir haben Südamerika im Herbst und Neuseeland im Frühjahr besucht. Daher mussten wir dort mit kühlen, in den Höhen der Anden sogar richtig kalten Temperaturen rechnen und dementsprechend mit wärmender Kleidung ausgestattet sein. Im Outback Australiens und in Südostasien hingegen war es warm bis heiß.

Für uns bedeutete das, dass auf unsere Packliste Kleidung für alle Jahreszeiten gehörte. Natürlich zogen wir uns nach dem bewährten Zwiebel-Prinzip an. Einige wärmende Accessoires wie Mützen und Handschuhe haben wir uns in Südamerika vor Ort besorgt.

Hosen und Röcke in meiner Reise-Capsule Wardrobe

https://recklessly-restless.com/capsule-wardrobe-deutsch/
Zwei Hosen, zwei Röcke

Ich packte zwei Trekkinghosen ein, eine leichte, beige Zip-Off-Hose*, die zur Shorts umgewandelt werden konnte und eine etwas dickere dunkelblaue. Dazu ein etwa knielanger Jerseyrock und ein weinroter Skort*, eine Kombination aus Shorts und Rock.

Meine Erfahrungen mit diesen Kleidungsstücken:

Die helle Hose war gefühlt immer dreckig, besonders dort, wo es roten Staub wie in Australien gibt. Den habe ich aus den Säumen der Hosenbeine gar nicht rausbekommen. Daher war sie wirklich nur für Outdoor-Aktionen geeignet. Das nächste Mal würde ich zu einer weniger empfindlichen Farbe greifen. Ansonsten war ich mit der Hose besonders in den warmen Gegenden sehr zufrieden, sie trug sich leicht und angenehm.

Die dunkelblaue Hose wurde schon in Argentinien verschenkt! Erstens war der Stoff so, dass jeder helle Flusen daran hängenblieb, zweitens saß sie auf Dauer nicht gut und last, but not least wurde mir schon in den ersten Wochen in Buenos Aires klar, dass ich in der Stadt nicht nur in Outdoorklamotten rumlaufen will! Also wurde diese Hose gegen eine Jeans ausgewechselt:

Trekkinghose, Jeans, zwei Röcke
Trekkinghose, Jeans, zwei Röcke

Der Jerseyrock war sehr angenehm zu tragen, er bestand aus schnell trockendem Material und sah trotzdem nicht so “outdoorig” aus.

Den Skort liebe ich! Unter dem Rock befindet sich eine Shorts aus gleichem Stoff, so dass ich nicht auf damenhafte Bewegungen achten muss. Ich neige nämlich dazu, mit hochgezogenen Knien oder im Schneidersitz rumzulümmeln. Da der Skort recht kurz war, kam er nur in den warmen Gebieten Südamerikas und Australiens zum Einsatz. In Südostasien passte ich mich den dortigen Kleidungsgepflogenheiten an und trug kniebedeckende Klamotten.

Oberteile meiner Reise-Outfits

Blusen

Drei langärmelige, eine Kurzarmbluse
Drei langärmelige, eine Kurzarmbluse

Blusen sind Kleidungsstücke, mit denen ich mich immer gut angezogen fühle. Alle mitgenommenen Blusen* waren aus Funktionsfasern, also knitterfrei (ich werde doch nicht unterwegs bügeln!) und schnell trocknend. Die helle Bluse* war zusätzlich gegen Mücken imprägniert. Bei den langärmeligen Blusen konnte ich theoretisch die Ärmel hochkrempeln. Theoretisch deshalb, weil sie so eng geschnitten waren, dass das nicht wirklich klappte. Dennoch waren alle Blusen leicht und luftig, so dass sie bei heißen Temperaturen angenehm zu tragen waren und dabei auch gegen Sonne schützten.

Letztendlich hätten auch zwei Langarm-Blusen ausgereicht. Ich konnte mich halt beim Packen nicht entscheiden, ob ich die blaue oder die weinrote schöner fand. Typisches Frauenproblem!

Shirts und Tops

Drei T-Shirts, drei Tops
Drei T-Shirts, drei Tops

Die beiden pinken Teile sind aus leichter Merinowolle. Ich liebe Merinowolle, da sie angenehm zu tragen ist und temperaturausgleichend wirkt. Ich konnte die Shirts* und Tops* also bei heißem Wetter als Oberteil tragen, bei kühlen Temperaturen als wärmende Unterschicht. Letztendlich waren zwei Tops ausreichend und ich habe mich unterwegs von dem blauen Baumwoll-Top getrennt.

Longsleeves

Drei langärmelige Oberteile
Drei langärmelige Oberteile

Die langärmeligen Oberteile meines Reise-Outfits bestanden aus zwei Merino-Shirts* unterschiedlicher Dicke und dem pinken Funktionspulli. So war ich für diverse Temperaturbereiche gerüstet. Ein Nachteil von Kleidung aus Merinowolle ist, dass sie mechanischen Belastungen nicht lange standhält. So musste ich das leichtere Oberteil am Ende der Reise entsorgen, da die Bauchschnalle des Rucksacks ein Loch gescheuert hatte.

Jacken

Regenjacke, Kapuzenjacke, Fleecejacke und Daunenjacke
Vier wärmende Jacken gehörten zum Outfit

Vielleicht kommt es der ein oder anderen übertrieben vor, vier Jacken auf die Reise mitzunehmen. Ich habe sie alle getragen – und zwar gleichzeitig übereinander! Bei bis zu minus 20 Grad auf dem Salar de Uyuni im bolivianischen Altiplano war ich für jede wärmende Schicht dankbar.

Oben links seht ihr eine Kapuzenjacke* aus Merino-Wollfleece. Die wärmt schön, besser allerdings wärmt die klassische Fleecejacke aus 200er Fleece, die in die Regenjacke eingezippt werden kann und so eine klassische 3-in-1-Jacke* ist. Die türkise Daunenjacke* war leicht und wärmend und ließ sich zu einem unglaublich kleinen Paket verpacken.

Schuhe für die Reise

Wanderstiefel, Sneaker und Flipflops
Drei Paar Schuhe – reicht!

Ein paar leichte Sneaker* waren bequem und ein Allround-Talent. Ob in der Stadt oder bei leichten Wanderungen, sie leisteten gute Dienste. Wichtig ist für mich, dass meine Einlagen hinein passen, da ich ziemlich kaputte Füße habe. Ich habe die Sneaker so oft getragen, dass am Ende des Jahres die Sohle durchgelaufen war.

Die Wanderstiefel* kamen bei Wanderungen in den Anden oder beim Trekking in Myanmar zum Einsatz. Auch als wärmendes Schuhwerk in den kälteren Regionen mochte ich sie. Wer nicht in schwierigem Gelände wandern geht, kommt sicher auch mit einem paar fester Sneaker aus.

Unser Traum vor der Weltreise war ja, ein Jahr Flipflop-Wetter zu haben. Dass das nicht hinhauen würde, war uns schon vorher klar. Umso mehr haben wir die Zeit in Australien und Südostasien genossen, als wir Tag ein, Tag aus in Flipflops unterwegs sein konnten. Da ich in Flipflops aus nachvollziehbaren Gründen keine Einlagen tragen kann, achte ich darauf, dass sie eine weiche Innensohle haben. Mit den Modellen von Teva* komme ich super zurecht. Sowohl Tragekomfort als auch Haltbarkeit sind hervorragend.

Accessoires

Blaue Sonnenkappe, pinker Pashmina-Schal und Schlauchschal
Kappe und Schals

Die Kappe ist natürlich als Sonnenschutz wichtig. Wenn es auf eine wärmende Kopfbedeckung ankam, hatte ich ja meine Kapuzenjacken. Auch der Schlauchschal* ließ sich vielseitig verwenden und als Kopfbedeckung nutzen. Nicht missen möchte ich Reisen den großen Pashmina-Schal, der unter anderem als wärmende Decke in klimatisierten Bussen gute Dienste tat.

Auf der Reise zugekaufte Kleidung

1 Kleid, 2 Röcke, 1 Hose.
leichte sommerliche Kleidungsstücke für heiße Gegenden

Für die kalten Höhen der Anden versorgten wir uns in Südamerika mit gestrickten Handschuhen, Mützen und Beinstulpen. Die ließen wir dort zurück, als wir uns wieder in wärmere Gefilde begaben.

Mit dem blauen Flatterkleid stockte ich meine Sommerkleidung im tropischen Australien auf.

Bevor wir Neuseeland verließen, packten wir ein Paket mit den dicken Klamotten und schickten sie nach Hause. Die haben wir in Südostasien nicht mehr gebraucht. Dafür kaufte ich noch einige lange, leichte Reise-Outfits: den lila Stufenrock und die Pumphose in Thailand, den Longyi (Wickelrock) in Myanmar. Da insbesondere in den touristisch noch nicht so erschlossenen Gegenden Südostasiens die Frauen Beine und Schultern bedeckt halten, mochte ich dort nicht in meinen kurzen Röcken oder Shorts rumlaufen.

Oft habe ich den Ratschlag gelesen, nicht zuviel einzupacken, da man ja überall auf der Welt alles nachkaufen könne. Dem stimme ich nur bedingt zu. Ich bin 1,82 Meter groß und habe schon in Deutschland Probleme, Kleidungsstücke zu finden, die mir passen. In Ländern, in denen die Durchschnittsgröße der Bevölkerung mindestens einen Kopf kleiner ist als ich, stelle ich es mir sehr schwierig vor, passende Klamotten zu finden. Das gleiche gilt für Schuhe. Mit Schuhgröße 41 werde ich Südamerika und Südostasien kaum Damenschuhe auftreiben können. Anita hat auf ihrem Blog Gailtal on tour ebenfalls einen sehr informativen Artikel zum Thema Ordnung auf Reisen mit Capsule Wardrobe.

Weitere Berichte zu unserer Reise-Ausrüstung

Hast du noch Tipps, was auf die Packliste fürs Reise-Outfit gehört? Dann ab in die Kommentare damit!