Aktualisiert am 03/06/2024 von Gina
[Pressereise]
Unser Wochenende in Cochem soll natürlich auch eine Moselsteig-Wanderung beinhalten. Schon vor einigen Jahren sind wir beim Wandern mehrerer Etappen des Rheinsteigs auf den Geschmack bezüglich Fernwanderwege gekommen. Auch wenn wir an unserem Mosel-Wochenende nur eine Etappe des Moselsteigs wandern können, ist das zum Reinschnuppern genug.
Moselsteig Etappe 18: Wandern von Cochem nach Beilstein
Der Moselsteig besteht aus insgesamt 24 Etappen unterschiedlicher Länge, Dauer und Anspruch. Er führt von Perl an der Obermosel bis nach Koblenz. Da wir nun mal in Cochem sind, starten wir nicht an einem der Enden des Prädikat-Wanderwegs, sondern mittendrin. Die Etappe zwischen Beilstein und Cochem hat eine mittlere Länge von 14 Kilometern, was uns gut passt. Als Dauer werden vier Stunden genannt. Da schlagen wir gleich mal großzügig etwas Zeit drauf. Unserer Erfahrung nach brauchen wir mit Gucken, Fotografieren und Snackpausen immer deutlich länger.
Etwas irritierend ist, dass die Beschreibung der Etappe nur in einer Richtung, nämlich von Beilstein nach Cochem erfolgt. Da wir in Cochem loswandern, müssen wir sozusagen “rückwärts” denken.
Von unserm Hotel am Bundesbankbunker suchen wir uns unseren Weg, bis wir auf die Markierungen des Moselsteigs treffen. Den Umweg auf die andere Seite der Moselbrücke, wo die Etappe im Schatten der Reichsburg offiziell beginnt (bzw. endet) sparen wir uns. Eigentlich führt der Moselsteig unterhalb der steilen Felswand der Brauselay entlang. Dort hat es jedoch vor einiger Zeit einen Felssturz gegeben, weswegen ein Teil des Weges dort gesperrt ist.
Die Umleitung führt leider wieder hinunter zur Straße an der Mosel entlang. Später heißt es wieder aufsteigen, durch schmale Pfade und Treppchen in den Weinbergen.
Von hier aus bietet sich ein schöner Blick auf die bunten Häuser Cochems, die sich in der Mosel spiegeln und auf die majestätische Reichsburg, die darüber thront.
Die Wanderung führt weiter hinauf, bis wir die Apollohütte erreichen. Hier trifft der Moselsteig den Apolloweg, einen Rundweg mit einer Länge von 8 Kilometern, in dessen Verlauf man die Chance hat Apollofalter zu treffen. Dieser seltene und gefährdete Schmetterling kommt in Deutschland nur noch an wenigen Orten vor. Einer davon ist das Moseltal, wo man ihn zwischen Mitte Juni und Mitte Juli fliegen sehen kann. Einige geduldige Naturliebhaber sitzen wartend am Wegesrand in der Hoffnung, den Apollofalter zu erspähen.
Wir ziehen weiter unseres Weges und achten vermehrt auf alles, was um uns flattert. Leider bekommen wir keinen der seltenen Schmetterlinge zu Gesicht.
Auf die Höhen des Moselsteigs
Der Moselsteig führt nach dem Aussichtspunkt Hahnenberg weiter leicht bergauf. Belohnt werden wir immer wieder mit grandiosen Ausblicken über das Tal der Mosel. Später windet sich der Weg in Serpentinen steil durch ein Waldstück.
Wir genießen den Schatten der Bäume, denn wir hatten nicht damit gerechnet, dass es so heiß würde. Der Wetterbericht hatte nur Temperaturen von 21 Grad vorhergesagt, doch die Sonne brutzelt ordentlich und heizt die Schieferhänge gewaltig auf. Nicht umsonst gedeiht der Wein hier gut.
Wir erreichen den kleinen Ort Valwigerberg mit einer hübschen Wallfahrtskirche und einem schmucken Pfarrhaus. Nachdem wir uns eine Pause auf einer Bank in Valwigerberg gegönnt haben, geht es weiter. Mal über Wiesen, mal durch schattige Waldstücke führt uns der Moselsteig. Den Abstecher zum Eisernen Mast, von dem aus man von Cochem bis Beilstein sehen können soll, schenken wir uns.
Steile Pfade durch Wald und Weinberge
Nun geht es recht steil über einen Pfad im Wald bergab. Im Kabeiner Bachtal folgen wir dem Lauf des Bächleins, überqueren es mehrmals über wacklige Holzstege.
Vor Bruttig-Fankel führt der Moselsteig über einen ehemaligen Bahndamm in den Ort. Hier sind wir wieder auf Mosel-Niveau. Eine Eisenbahnbrücke spannt sich als gigantischer Bogen über das Dorf. Die während des 1. Weltkriegs geplante Bahnlinie ist nie in Betrieb gegangen.
Wir verlassen Bruttig-Fankel und steigen wieder hinauf, bis wir den Aussichtspunkt Plaatskopf erreichen.
Von hier können wir gut die Staustufe und die Schleuse von Bruttig-Fankel unter uns in der Mosel erkennen. Auch der erste Blick auf unser Ziel Beilstein bietet sich uns.
Kurz vor Beilstein mahnen uns Warnschilder, dass eine Etappe mit höherem Anspruch an Trittsicherheit und Schwindelfreiheit bevorsteht. Es geht steil auf schmalen Pfaden bergab, immer an der Hangkante entlang. Einige Abschnitte sind mit Drahtseilen gesichert. Vor lauter Konzentration auf den schwierigen Weg vergessen wir beinahe, ab und zu die großartige Aussicht über die steilen Weinberge hinunter zur Mosel zu genießen.
In Beilstein führt eine ebenfalls steile Wasserrinne hinunter zum Fähranleger. Hier endet diese Etappe des Moselsteigs. Bevor wir jedoch das Schiff zurück Richtung Cochem besteigen, spazieren wir in die lauschigen Fachwerkgässchen von Beilstein. Trotz eines recht großen Andrangs von Touristen finden wir ein Plätzchen in einem Café und belohnen uns selbst mit köstlichem Kuchen und erfrischendem Eiskaffee.
Mit einer gemütlichen Schiffsfahrt von Beilstein nach Cochem lassen wir den gelungenen Wandertag ausklingen. Entspannt lassen wir uns über den ruhigen Fluss schippern, durch die Schleuse von Bruttig-Fankel bis wir in Cochem wieder die Reichsburg erblicken.
Wir kehren mit Muskelkater, Sonnenbrand und einem breiten Grinsen im Gesicht zurück.
Informationen zum Moselsteig von Cochem bis Beilstein
- Informationen zu allen touristischen Fragen erhältst du bei der Mosellandtouristik.
- Die Etappe von Cochem nach Beilstein (oder umgekehrt) hat eine Länge von 14 Kilometer und gilt vom Anspruch her als mittelschwer. Es gibt zwei anspruchsvolle Teilstücke, die Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordern. Als Dauer für die Etappe sind vier Stunden angegeben.
- Auf der Homepage des Moselsteigs kannst du alle Etappen und deren Länge, Dauer und Anspruch ansehen. Auch aktuelle Informationen, wie zum Beispiel Teilsperrungen des Moselsteigs findest du dort. Es gibt eine App fürs Handy, auf der du den Weg verfolgen kannst. Allerdings funktioniert sie nur, wenn du mobiles Internet hast, was nicht überall auf dem Moselsteig gegeben ist. Daher solltest du die Karte vorher abspeichern, was wir leider verpeilt haben.
- Über die Schiffsverbindungen auf der Mosel ab Cochem kannst du dich auf dieser Seite informieren.
- Einkehren: Es gibt nicht viele Einkehrmöglichkeiten auf der Etappe des Moselsteigs. In Valwigerberg und in Bruttig-Fankel haben wir keine Cafés gefunden. Am besten, du nimmst dir etwas zum Essen mit. In Cochem und in Beilstein findest du wieder eine reichliche Auswahl an Cafés und Restaurants.
Offenlegung: Zu dem Wochenende an der Mosel wurden wir von Mosellandtouristik eingeladen. Wir haben die Übernachtung und die Schiffsfahrt bezahlt bekommen.
Weitere Artikel zum Thema Wandern zwischen Weinbergen:
- Eine sehr schöne Weinwanderung um Stuttgart kannst du von Obertürkheim aus unternehmen.
- Auch die oben genannten Rheinsteig-Etappen zwischen Kaub und Assmannshausen führen teilweise durch die Weinberge
- An der Saar gibt es ebenfalls wunderschöne Wanderungen. Jens beschreibt auf seinem Blog Overlandtour eine Tour zur berühmten Saarschleife.
- Bei Sabrina auf Couchflucht findest du ausführliche Infos zum Wandern rund um Traben-Trabach
Hallo zusammen,
Kann man den Weg auch mit Hund unternehmen? Es geht hier um die mit Seil gesicherten Stellen.
Hallo
ohne eine Hundeexpertin zu sein, würde ich sagen, dass das geht. Es sind keine Kletterpassagen dabei. Für einen trittsicheren und schwindelfreien Hund vermutlich kein Problem.
Viele Grüße!
Hallo Gina,
herzlichen Dank für diese Wanderempfehlung. Wie schön es am Main ist, haben wir in den letzten Jahren schon mehrmals erlebt. Nur die steilen Weinberge halten uns bisher von Wanderungen ab. Wir gehen lieber in flachem Gelände spazieren. Die Aussichten sind jedoch grandios.
Viele Grüße,
Monika
Liebe Monika,
am Main muss es auch sehr schön sein. Ich stelle mir vor, dass dort die Weinberge nicht so steil sind wie im Moseltal.
Das werden wir sicher auch irgendwann austesten.
Liebe Grüße Gina
Ich liebe auch das Wandern und dann noch mit solchen Ausblicken und Weinbergen! Toll, das muss ich mir merken und wenn ich mal in der Gegend bin, schau ich mir das gerne mal Live an! Danke für die genialen Bilder und Informationen. LG Marina
Hallo Marina,
ja, das Moselland ist wirklich eine sehr schöne Gegend zum Wandern!
Liebe Grüße Gina
Hallo ihr beiden,
ich war noch nie in der Gegend und bin mir sicher, es würde mir gefallen. Ob ich allerdings die Kondition für diesen Wanderweg hätte, ist eine andere Geschichte. Fix scheint mir aber, dass es in dieser Gegend für jeden das Richtige zu geben scheint. Die Bilder lassen wirklich Reiselust aufkommen…
Viele Grüße
Elena
Hallo Elena,
für uns war es auch das erste Mal an der Mosel, obwohl wie es gar nicht weit bis dorthin haben.
Und du hast völlig recht: es gibt dort für jeden etwas Schönes zu unternehmen.
Liebe Grüße Gina
Oh wie schön!
Ich liebe die Mosel und bin vor drei Wochen mit dem Rennrad nach Cochen geradelt! Aber ich kam auf Koblenz. Die Begeisterung kann ich nachvollziehen! Nur habe ich keinen Wein probiert, was ich noch nachholen muss.
Das Wetter war ja auch optimal!
Liebe Grüße,
Alexandra
Wow, mit dem Rennrad von Koblenz nach Cochem ist bestimmt auch toll!
Das mit dem Wein probieren musst du aber unbedingt noch nachholen. Mosel ohne Wein geht ja gar nicht, ts, ts, ts.
Liebe Grüße
Gina
[…] Auf “TravelWorldOnline” findest du weiteren Lesestoff über die Mosel zu Attraktionen in Koblenz – Deutsches Eck und Ehrenbreitstein sowie auf “2 on the go” zum Moselsteig: Moselsteig-Etappe – von Cochem nach Beilstein. […]