Aktualisiert am 17/07/2024 von Gina

Ein Jahr Vanlife – was kostet das?

Was uns ein ganzes Jahr leben und reisen im Van wirklich kosten würde, konnten wir vor unserer Abfahrt nur erahnen. Um dir bei der Kosten-Planung deiner Reise zu helfen, haben wir unsere gesamten Ausgaben während und direkt nach der Reise gesammelt und zusammengefasst.

Natürlich sind Kosten sehr individuell. Ob Versicherung, Anzahl der gefahrenen Kilometer, besuchte Länder, alle Positionen können sehr unterschiedlich ausfallen. Unser Artikel zeigt dir daher unsere speziellen Ausgaben, an denen du dich für deine Reise orientieren kannst.

Gina sitzt auf dem Bett im Camper und schaut nach hinten hinaus.

Wir leben in unserem Van

Unsere Reise hat zwischen April 2023 und März 2024 stattgefunden. Wir waren zu zweit mit unserem selbst ausgebauten Kastenwagen Citroen Jumper in Südost-Europa und Marokko unterwegs. Nachfolgend listen wir dir alle Ausgaben detailliert auf.

Unser Reisestil

Dein Reiseverhalten ist natürlich enorm wichtig und entscheidet, wie viel Geld du während deiner Reise ausgibst. Folgende Faktoren musst du berücksichtigen:

  • In welche Länder möchte ich reisen?
  • Wie weit will ich fahren?
  • Was sind meine Ansprüche an Übernachtungsplätze?
  • Welche Sehenswürdigkeiten möchte ich sehen?
  • Koche ich selbst oder gehe ich häufig essen?
  • Wie viel Telefon und Internet brauche ich unterwegs?
  • Behalte ich zu Hause meine Wohnung und zahle Miete?
  • Finde ich einen Untermieter für meine Wohnung?
  • Falls ich die Wohnung auflöse, welche Kosten fallen für die Einlagerung von Möbeln an?
  • Welche Versicherungen muss ich bezahlen?

Unsere Route

Unsere Route führte uns zu Beginn von Deutschland über den Balkan bis nach Griechenland. Später im Sommer sind wir über Bulgarien und Rumänien zurück nach Lübeck gefahren.

Ab dem Herbst ging es wieder gen Süden, diesmal über Frankreich und Spanien nach Marokko. Und im darauffolgenden Frühjahr sind wir wieder zurück nach Deutschland gefahren. Du siehst, in diesem Jahr haben wir ganz schön viele Kilometer gemacht, was sich auf unsere Spritkosten ausgewirkt hat.

Wohnmobil fährt auf Piste in die Berge.

Bunte Berglandschaft in diesem Teil der Bardenas Reales

Wir haben versucht, da wo es geduldet wird, so oft wie möglich frei zu stehen. Campingplätze haben wir nur aufgesucht, um Wäsche zu waschen oder Frischwasser zu tanken und auch mal, um länger an einem Ort sein zu können und zu entspannen.

Auf der Reise haben wir einen für uns passenden Mix zwischen Natur und Kultur gefunden. Wir lieben es, zum Einen die Natur genießen, zu chillen oder wandern und zum Anderen Städtetrips zu unternehmen mit Sightseeing und Museumsbesuchen.

Sowohl als auch

Natur und Kultur – die Mischung macht Spaß

Überwiegend haben wir im Van gekocht und gegessen, wobei wir dafür auf Märkten oder in Supermärkten eingekauft haben. Natürlich sind wir in jedem der von uns besuchten Länder auch essen gegangen. Klar, dass wir landestypische Spezialitäten kosten wollen und damit die Restaurants unterstützen.

In jedem Land haben wir uns für unseren Router SIM-Karten gekauft. Unsere kleinen deutschen Prepaid Datenvolumen reichen bei weitem nicht aus, um Youtube Videos zu erstellen.

In Deutschland

Unsere Wohnung in Deutschland haben wir aufgegeben, viele Möbel verkauft. Die nicht verkauften Möbel und und Haushaltsgegenstände haben wir in drei Lagerboxen untergebracht. Dafür zahlen wir eine monatliche Miete.

In Deutschland fallen weitere Kosten für laufende Verträge an: Unsere Langzeit-Auslandsreisekrankenversicherung, die Anwartschaft für die deutsche Krankenvollversicherung, Versicherung und Steuer für den Van. Außerdem unsere Handyverträge, eine kleine Unfallversicherung, GEZ und diverse Kosten zur Erstellung des Blogs.

Diese müssen alle berücksichtigt werden. Mit Sicherheit fallen bei dir andere Kosten an.

Unsere Reiseländer

Die Kosten von Land zu Land schwanken sehr stark. Wir fanden Deutschland sehr teuer, während Marokko und überraschenderweise Frankreich recht preiswert waren.

Duenenlandschaft in Marokko

Marokko gehört zu den für uns preiswerten Ländern

Folgende Länder haben wir besucht

  • Deutschland (4 Wochen Haus-Sitting in Lübeck und Aachen)
  • Österreich (Durchfahrt und Besuch einer Freundin)
  • Schweiz (Durchfahrt und Verwandtenbesuch)
  • Slowenien (Durchfahrt)
  • Kroatien (Durchfahrt)
  • Bosnien (Durchfahrt und Besuch von Mostar)
  • Montenegro (Durchfahrt)
  • Albanien (3 Wochen)
  • Griechenland (9 Wochen)
  • Bulgarien (2 Wochen)
  • Rumänien (3 Wochen)
  • Ungarn (eine Woche)
  • Slowakei (mehrere Tage)
  • Polen (Breslau)
  • Frankreich (3 Wochen)
  • Spanien (8 Wochen)
  • Marokko (88 Tage)

Landestypische Unterschiede bei den Kosten gibt es bei Lebensmitteln, an Tankstellen, Campingplätzen und auch Gaststätten. Also überall.

Unsere Reisekosten im Überblick

Der Übersicht halber haben wir die Kosten für 2 Personen in Kategorien aufgeteilt und dann pro Monat und pro Jahr aufgelistet

Kosten pro Monat (€)Kosten pro Jahr (€)
Lebensmittel/Essen552,326631,86
Fahrtkosten314,093769,00
Unterkunft143,471721,66
Reparaturen/Material105,351264,19
Haushalt/Geschenke61,19734,29
Internet39,02468,27
Kleidung28,07336,87
Aktivitäten21,28255,33
Gesundheit/Pflegeartikel20,17242,48
Fixe Kosten571,916863,00
Gesamt1857,3122287,70

Auffällig ist, dass der größte Einzel-Posten die Kosten zu Hause sind. Die einzelnen Positionen werden wir nachfolgend erklären

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Lebensmittel/Essen

Natürlich benötigen wir zu Hause und auch auf Reisen Lebensmittel. Während wir im Urlaub gerne auch mal essen gehen und nicht so aufs Geld achten, ist das bei einer Langzeitreise anders. Eher wie zu Hause.

Kleiner Kühlschrank

Wir machen Anfang der Woche einen Essensplan und gehen danach einkaufen. Meist reicht der Plan für drei Tage. Für mehr reicht unser Kühlschrank nicht und auch das Obst oder Gemüse ist nach dieser Zeit nicht mehr so frisch.

Ganz so einfach, wie sich das jetzt anhört, ist es leider nicht. Meist müssen wir in einer fremden Stadt in einem für uns fremden Markt oder Supermarkt einkaufen. Ob es dann die Waren gibt, die wir für die Zubereitung unseres Essens benötigen? Das wissen wir erst beim Einkauf. Manchmal müssen wir dann umplanen. Oder wir sehen Lebensmittel, die es bei uns zu Hause nicht gibt. Die kaufen wir spontan ein.

Einkaufswagen zwischen Regalen im Supermarkt.

Lebensmittel haben ihren Preis

Die Preise der Lebensmittel schwanken sehr stark von Land zu Land. In Marokko ist beispielsweise Brot, Obst und Gemüse sehr günstig. Eben das, was die Marokkaner auch üblicherweise kaufen. Dagegen ist Joghurt und Käse sehr teuer. Oder Alkohol, den haben wir nur im Carrefour gefunden oder in Hinterhof-Läden. Alkohol ist im Vergleich zu Deutschland oder Frankreich teuer.

In jedem Land oder in Orten mit kulinarischen Spezialitäten gehen wir gerne auch mal ins Restaurant. Ob wir dann Tajine bestellen oder Wildschweinragout, hängt von der Gegend ab.

Wir Zuckermäuler

So verändern sich von Land zu Land die Preise. Neben dem Selbstgemachten sind wir große Fans von Süßspeisen in Form von nachmittäglichem Gebäck und Kuchen. Wobei wir uns auch gerne den Kuchen in der Bäckerei oder Konditorei kaufen und im Van verzehren. Allerdings schauen wir immer wieder auf die Preise. Da kommt dann auch gerne selbstgebackener Kuchen auf den Tisch.

All das führt zu Lebensmittel Kosten von 6.631,86€ oder 552,32€ pro Monat.

Unsere Fahrtkosten

Die Fahrtkosten gehören zu den teuren Posten in unserer Kostenaufstellung.

Klar, wir machen ja auch eine Reise mit dem Van durch die Lande. Und nicht nur auf kürzestem Wege irgendwo hin und wieder zurück.

Wir sind in unserem Reisejahr knapp 26.000 Kilometer gefahren. Balu braucht laut Bordcomputer 9,1 Liter Diesel auf 100km. Da sind dann umgerechnet 2.366 Liter Diesel durch die Düsen geflossen. Zusätzlich hat Balu noch etwas Adblue und Motoröl verbraucht.

Marcus betankt das Wohnmobil.

Tanken reißt ein kleineres Loch in die Kasse als in Deutschland

Günstiges Marokko

Die Kraftstoffkosten sind von Land zu Land sehr unterschiedlich. Deutschland und Frankreich sind teurer als Spanien und Marokko. Auch schwankt der Preis für Diesel oder Benzin in europäischen Ländern nach Tageszeit. Ein derart schnelles Auf und Ab der Spritpreise innerhalb eines Tages wie in Deutschland haben wir allerdings in keinem anderen Land erlebt.

Zusätzlich zu den erwähnten Betriebsmitteln kommen noch Kosten für die Autobahnmaut. Wir haben in diesen Posten auch noch Kosten für öffentlichen Nahverkehr, also Bus und Bahn oder auch Taxi eingeschlossen. Diese sind im Vergleich zu den Spritkosten recht gering.

Metro-Zug fährt in die Station ein.

Die Metro ist ein zuverlässiges Transportmittel in Athen

Insgesamt aber mit 3.769€  ein teurer Spaß.

Unterkunft/Camping- und Stellplätze

Übernachten mit dem Wohnmobil, eigentlich kein Problem. Wir haben unser Hotel ja immer dabei.

Wobei es ja definitiv Unterschiede gibt, wo man übernachtet. Es gibt Campingplätze, Stellplätze und Freistehplätze. Freistehplätze sind etwas umstritten. Wir meinen, wenn wir uns vernünftig verhalten, dann können wir auch einen Freistehplatz nutzen. Allerdings nur da, wo das Abstellen von Wohnmobilen nicht per Schild verboten ist.

Wohnmobil steht unter Pinien am Strand in Griechenland.

Schöne Plätze gibt es in Griechenland zur Genüge

In unserem Reisejahr haben wir nicht gezählt, wie oft wir wo auf welcher Art Übernachtungsplatz gestanden haben. Da wo es ging, haben wir freigestanden, in jedem Land.

Frankreich zum Beispiel ist ein Paradies für Camper, nahezu in jedem noch so kleinen Ort gibt es Stellplätze mit Wasserversorgung, mit der Möglichkeit, Abwasser zu entsorgen oder auch sein Wohnmobil an Strom anzuschließen. Das oftmals kostenlos, zumindest das Stehen mit dem Camper, oder für wenig Geld.

Immer mal wieder haben wir Campingplätze aufgesucht, um Wäsche zu waschen oder mal richtig zu campen, also Tisch und Stühle raus und entspannen. In Marokko gab es Campingplätze für 5-6 Euro pro Nacht, in Deutschland kannst du für zwei Personen und deinen Camper auch gerne über 30€ pro Nacht bezahlen. Kommst du dann in der Hochsaison, wird es noch teurer.

Wohnmobil steht auf einem Campingplatz unter Palmen.

Es gibt sehr schöne Campingplätze in Spanien

Wir haben meist den Rummel der großen Plätze gemieden.

Dann war da noch der Urlaub von der Reise. Wir haben uns mit unseren Kindern im März in Malaga getroffen und das war wieder etwas teurer. Wir haben uns für eine knappe Woche zusammen in einer Ferienwohnung eingemietet und waren noch eine Nacht in einem Hotel.

Insgesamt haben wir für die Unterkünfte 1.721,66€ ausgegeben, das ist auf den Monat gerechnet 143,47€ oder pro Nacht 4,80€.  Finden wir völlig angemessen.

Reparaturen/Material

Klar, in einem ganzen Jahr geht immer mal was kaputt. Ob Powerbank, eine Verschraubung oder der Duschkopf, nichts hält für die Ewigkeit. Dass mal ein Kabel ersetzt werden muss oder der penetrant tropfende Duschkopf, ist ja nicht weiter schlimm.

Die weitaus teuersten Rechnungen gehen auf das Konto von Balu. Wir haben in Marokko einen zusätzlichen Solarladeregler gekauft und die vorderen Bremsbeläge wechseln lassen. In Albanien fiel ein fälliger Ölwechsel an.

Balus Adblue Injektor machte von Anfang an Probleme, erst unspezifisch, am Schluss mit der Warnung, dass Balu bald nicht mehr starten könne. Diese Reparatur wurde im Spätsommer in Deutschland durchgeführt, seitdem ist das Problem zum Glück Geschichte. Mehrfach waren wir wegen hohem Verbrauch an Motoröl in diversen Werkstätten. Gefunden wurde leider nichts.

Balu steht in der Werkstatt auf der Hebebühne

Balu auf der Bühne

Insgesamt haben wir für Reparaturen und Material 1264,19€ ausgegeben.

Haushalt/Geschenke

Leider bleibt es nicht aus, dass Gegenstände im Haushalt erneuert werden müssen. Ob neue Campingstühle, unsere alten drohten zusammenzubrechen, oder eine neue Powerbank. Mehrere Ladekabel, ein neuer Laptop-Akku und ein Kochlöffel wollen erwähnt werden.

Schlimmer ist da der plötzliche Defekt eines Handys.

Dass Ginas Handy kaputtgegangen ist, war eigentlich ein Unfall. Während Gina am Tisch sitzend auf dem Handy las, holte ich aus dem Oberschrank eine Tasse heraus. Eine andere Tasse wollte mit hinaus und stürzte sich kopfüber auf den Tisch. Mit der Kante direkt auf Ginas Handy-Display. Das zeigte dann einen großen Sprung und wollte fortan nicht mehr richtig funktionieren. Natürlich mussten wir es rasch ersetzen.

Handy mit Sprung im Display

Ginas Handy ist kaputt

Auch aus dem Ausland denken wir natürlich an unsere Lieben und verschicken zu Geburtstagen oder zu Weihnachten Geschenke. Es kommt auch immer wieder vor, dass wir Freunde auf der Reise besuchen. Sei es, dass diese dort wohnen oder dass man zufällig in der Nähe ist und sich trifft. Dann kaufen wir kleine Geschenke, um dem Besuchten eine Freude zu machen.

So summieren sich die Kosten für Haushalt und Geschenke auf 734,-€ in unserem Reisejahr.

Internet

Was wäre ein Youtube Creator (also jemand, der für Youtube Videos erstellt) ohne Internet? Vielleicht wie ein Fisch ohne Fahrrad? Oder eher wie ein Vogel ohne Flügel. Also ziemlich eingeschränkt. Was von zu Hause dank Kabel-Internet meist wunderbar funktioniert, braucht auf Reisen zumindest etwas an Überlegung. Gerade wenn es über die EU Grenzen hinweg geht, kannst dein deutscher Handyvertrag sehr teuer werden.

Unsere deutschen Prepaidkarten haben recht wenig Datenvolumen, anfangs 6GB pro Monat, später 10 GB pro Monat. Damit kann man kein Youtube Video hochladen. Also haben wir in jedem Land, in dem wir mehr als nur ein bis zwei Tage waren, eine nationale Prepaidkarte gekauft.

Im Ausland ist das Datenvolumen meist günstiger als in Deutschland. So bekamen wir unlimitiertes Datenvolumen zwischen 20€ und 50€ pro Monat. In Polen gab es 200 GB für unter 5€.

Leider funktionieren die Karten dann nur in dem jeweiligen Land. So hatten wir immer mehrere Karten gleichzeitig. Eine große Karte mit viel Datenvolumen im Router, dann die beiden kleinen deutschen SIM-Karten mit 6 GB oder 10 GB, für den Aufenthalt außerhalb Balus und dem Router. Beispielsweise bei einer Wanderung, einer Stadtbesichtigung oder während der Woche in Malaga.

In Marokko hatten wir parallel zwei nationale SIM-Karten, eine mit unlimitiertem Datenvolumen für den Router und eine mit kleinem Datenvolumen. Diese diente als Ersatz für unsere deutschen SIM-Karten, deren Roaming in Marokko nicht ohne weiteres funktionierte.

Gina sitzt am Laptop und nutzt das Internet

Wir benötigen viel Internet-Datenvolumen

All das zusammen hat uns in dem Jahr 468,27€ gekostet oder pro Monat 39,02€. Interessant zu erwähnen ist, dass unsere beide kleinen deutschen Prepaidkarten in diesem Jahr fast genauso teuer waren wie die großen SIM-Karten.

Kleidung

Ungefähr alle drei Wochen müssen wir unsere Klamotten waschen. Dafür suchen wir üblicherweise Campingplätze oder Waschsalons auf. Der Vorteil auf dem Campingplatz ist, meist kannst du deine Wäsche nach dem Waschen bequem auf deine Leine hängen und benötigst keinen Trockner. Natürlich nur, wenn das Wetter mitspielt. Wenn du sowieso auf dem Campingplatz bist, gibt es keinen Nachteil. Stehst du lieber frei, dann gehst du vielleicht lieber in einen Waschsalon. Die Industriemaschinen sind fix, trocknen geht auch schnell. Der Nachteil ist, es ist teurer. Manche Wäschestücke vertragen den Trockner nicht und meist sind die Waschsalons in der Innenstadt. So wird das Parken mit dem Camper in der Nähe schwierig sein.

Wenig Platz im Van

Wir müssten lügen, wenn wir behaupten, zu wenig Kleidung zu haben. Natürlich sammelt sich im Laufe der Jahre einiges an Klamotten an. Zieht man allerdings für längere Zeit in einen Bus, ändert sich das schlagartig.

Wir haben im Van jeder eineinhalb kleine Schränkchen für Kleidung und eine Kiste, wo Schuhe oder Jacken untergebracht werden. Schon auf unserer einjährigen Weltreise mit dem Rucksack 2016/17 merkten wir, dass häufiges Tragen der selben Kleidung deren Verschleiß fördert. Das bedeutet, dass wir relativ häufig neue Kleidung kaufen müssen. Auf unerklärliche Weise verliert man auch schonmal einen Socken oder eine Mütze und benötigt Ersatz. Also wir kaufen nur neue Kleidungsstücke, wenn dafür die gleiche Anzahl alter Kleidungsstücke geht. Mehr Platz haben wir nicht.

Second Hand

Wir lieben es, Second-Hand zu kaufen. Das ist für Herren schwieriger als für Damen. Aber den einen oder anderen Schnapper haben wir beide schon gemacht.

Gina mit gekaufter Keidung in der Hand

Second-Hand shoppen macht Spaß

Insgesamt haben wir für Waschen und neue Kleidung 336,87 € ausgegeben.

Aktivitäten/Sightseeing

Wir wollten in unserem Reisejahr nicht nur Landschaften genießen, sondern auch Aktivitäten durchführen. In Städten besuchen wir gerne Museen oder nehmen an Stadtführungen teil. Je nachdem, wo wir gerade sind, bietet sich eine Bootstour an oder die Besichtigung einer Bodega. Wir haben uns eine Ölmühle und eine Olivenöl-Manufaktur angeschaut.

Gina auf Bootsfahrt

Eine Bootsfahrt, die ist lustig…

Da Gina einen Schwerbehinderten-Ausweis hat, sind Eintritte in Museen vergünstigt. Teilweise erhält sogar die Begleitperson (ich) ebenfalls eine Ermäßigung oder  freien Zutritt.

Daher ist dieser Posten mit 255,33€ sehr günstig.

Gesundheit/Körperpflege

In die Kategorie Gesundheit/Körperpflege gehören Arztbesuche, Medikamente oder Impfungen, die nicht von unserer Langzeit-Auslandskrankenversicherung bezahlt werden.

Beim Doktor

In Bukarest war Gina bei einer Ärztin, in Spanien waren wir beide bei Ärzten und ich, Marcus, auch in Marokko. Wir haben uns unterwegs auch gegen Grippe und Covid impfen lassen.

Gina beim Ohrenarzt

Manchmal lässt sich ein Arztbesuch nicht vermeiden.

Zum Glück betrafen die Arztbesuche keine Dinge, die uns an einer Weiterreise gehindert haben.

Ebenso fallen in die Kategorie Gesundheit/Körperpflege Frisörbesuche oder auch mal eine Thai-Massage. Natürlich auch Gegenstände für den täglichen Gebrauch: Zahncreme, Zahnbürste, Seifen, Deo, Shampoos, Hautcremes, Sonnencreme, Anti-Mücken-Spray und Vitamintabletten. Wahrscheinlich ist diese Liste nicht vollständig.

Alles zusammen hat uns 242€ gekostet.

Fixkosten zu Hause

Was wie wir viele gerne übersehen oder unterschätzen, sind die fixen Kosten zu Hause. Ich glaube, je älter du bist und im Beruf steckst oder Eigentum besitzt, desto höher sind die Kosten zu Hause. Bei uns zumindest ist es doch eine ziemlich lange Liste an Ausgaben, die während unserer Reise aufgelaufen sind.

Jede Menge Kosten

Da wären die laufenden Kosten für Balu: Haftpflichtversicherung mit Vollkasko, Inhaltsversicherung, KFZ-Steuer.

Personenbezogene Kosten: Langzeit-Auslandskrankenversicherung, Anwartschaft für die deutsche Krankenversicherung, Private Haftpflichtversicherung, Unfallversicherung. Auch ist zu bedenken, dass mit steigendem Alter deine Auslandskrankenversicherung teurer wird.

Sonstige Kosten: Anmietung einer Lagerbox zum Einlagern von Möbeln, Drohnenversicherung.

Hast du eine nicht vermietete Wohnung in Deutschland, addieren sich Mietkosten und/oder Nebenkosten.

Insgesamt belaufen sich die Kosten zu Hause auf stolze 6.863€, also pro Monat 571,92€

Unser Fazit

Leben im Wohnmobil, teuer oder preiswert?

Wie immer im Leben, es kommt drauf an. Ich möchte die Frage anders formulieren: Kann und will ich mir das Leben im Wohnmobil leisten?

An einigen Stellschrauben kann ich die Kosten beeinflussen: Fahren, Übernachtung, Essen und Trinken.

Dass die Kosten zu Hause so hoch sein würden und gut ein Drittel der ganzen Reisekosten ausmachen, hätten wir nicht gedacht. In unserem speziellen Fall liegt das an der Anwartschaft für die private Krankenversicherung kombiniert mit meinem, Marcus, Alter.

Hätten wir vor der Reise gewusst, dass wir nicht sofort wieder in eine Wohnung ziehen, hätten wir vorher mehr verkauft und damit mindestens die Kosten einer von drei Lagerboxen gespart.

Gina und Marcus auf einem Waldweg.

Unsere Entscheidung war richtig

Letztlich ist uns die Freude an unserem derzeitigen Lebensstil die Kosten allemal wert.

Profilbild von Marcus

Hi, ich bin Marcus,

leidenschaftlicher Weltenbummler und Ingenieur. Mit meiner Frau Gina erkunde ich in unserem Van Balu individuell und ohne festen Plan Europa und angrenzende Länder.

Als Technikexperte beantworte ich gerne Fragen rund um Fahrzeuge. Abseits von Campingplätzen tauchen wir in die Natur ein, lieben Wanderungen und entdecken gerne Städte.

Meine ruhige Erscheinung täuscht, denn in meinem Kopf spinnen ständig Gedanken. Ich liebe es, in andere Kulturen einzutauchen und lokale Köstlichkeiten zu probieren.

Mehr über mich erfährst du auf unserer Über-uns-Seite