„Die Kinder sind unsere Zukunft“, sagt Kebba Serr, der junge, engagierte Lehrer an der kleinen Vorschule in Tendaba.
Tendaba ist ein Dorf am Ufer des mächtigen Gambia Rivers. 450 Einwohner und Einwohnerinnen zählt die Gemeinde. Sie leben vom Fischfang, vom Reisanbau und bescheidener Viehhaltung. Hühner und Ziegen laufen durch die staubigen Gassen des Orts.
Tendaba – ein armes Dorf in Gambia
Hier ist niemand reich oder auch nur annähernd wohlhabend. Die meisten kommen gerade so über die Runden. Die Vorschule wird nicht vom Staat unterstützt, die Gemeinde muss für alle Kosten selber aufkommen.
Auf unserer Reise mit dem Van durch Westafrika sind wir zufällig in dem kleinen Dorf Tendaba gelandet. Bei einem Spaziergang am Gambia River, vorbei an der halbfertigen Moschee treffen wir Lamin und Kebba. Wir gehen ein Stück zusammen und unterhalten uns – über unsere Reise und über ihr Leben.
Die Vorschule in Tendaba
Dann fängt Kebba an, von der Schule zu erzählen. Er berichtet, dass die arme Gemeinde nicht die Mittel hat, die Schule in Schuss zu halten.
Als er vom College zurück kam, fand er die Schule verschlossen und verwaist. Der frühere Lehrer hatte das Dorf verlassen, weil noch nicht mal die Geld für sein Gehalt da war.
Für Kebba war klar: hier musste etwas geschehen. Er absolvierte eine einjährige Schulung zum Vorschullehrer. Dann kehrte er zurück und öffnete die Schule wieder.
Kinder von drei bis sechs Jahren werden hier unterrichtet. In Gambia beginnt die schulische Bildung schon in diesem frühen Alter. Die Kleinen lernen zählen, lesen und Englisch, falls sie zu Hause bisher nur die lokale Sprache gesprochen haben.
Ab sechs Jahren beginnt die offizielle Schulpflicht mit der Grundschule. Ohne die vorschulischen Fähigkeiten sind die Kinder dort von Anfang an im Nachteil.
Die Schulgebäude
Kebba lädt uns ein, die Schule zu besichtigen.
Eine Mauer umgrenzt einen großen rechteckigen Hof. Das Gebäude, in dem Kebba die Kinder unterrichtet ist ein einfacher Raum mit abgenutzten Wänden und einem Wellblech-Dach. Etwa 20 kleine Tische und Stühle stehen dort. Zu wenig für die 30 bis 40 Kinder, die in die Schule kommen.
An der Tafel sind mit bunter Kreide die Buchstaben des Alphabets aufgemalt. Plakate mit Lehrmaterial schmücken die Wände.
Wir fragen, wie es wohl in der Regenzeit ist, unter dem Blechdach zu unterrichten. Es sei laut, wenn der Regen prasselt, gibt Kebba zu. Zudem ist das marode Dach nicht dicht. Es regnet durch, aber Geld für eine Renovierung ist nicht in Sicht.
Der weitere Rundgang zeigt uns ein anderes Gebäude, dass wegen akuter Baufälligkeit nicht genutzt werden kann. Und das will in Gambia etwas heißen! Wir du dir denken kannst, sind die Maßstäbe in einem armen afrikanischen Land sehr unterschiedlich von den Standards, die wir gewöhnt sind.
Dazwischen liegt ein kleiner, überdachter Bereich, der als Essenraum genutzt werden soll. Allerdings fehlen Tische und Bänke. So essen die Kinder auf dem Boden sitzend ihre Mahlzeit.
Ein Spielplatz mit rostigen Geräten liegt in einer Ecke des Schulhofs. An der Außenmauer der Schule informierte uns ein Plakat, dass er von UNICEF gestiftet wurde. Leider ist er aber nicht mehr nutzbar, denn die scharfkantigen, rostigen Eisenteile stellen eine hohe Verletzungsgefahr für die Kinder dar.
Am Eingangstor zum Schulhof liegt ein weiteres kleines Gebäude, die Küche. Es ist ein winziger Raum, mit einem einfachen Herd, der mit Holz befeuert wird. Hier wird mittags eine Mahlzeit für die Kinder zubereitet – vorausgesetzt, es gab genug Spenden, um Lebensmittel zu kaufen. Falls nicht, gibt es auch nichts zu essen.
Ein noch kleineres Gebäude sollte das Schulklo beherbergen. Es ist allerdings nicht nutzbar, da es so unhygienisch ist, dass es selbst für gambische Verhältnisse unzumutbar ist. Die Kinder werden in den Bereich außerhalb der Schulhofmauer geschickt, um ihr Geschäft zu erledigen.
Das Lehrpersonal
Kebba ist seit 15 Jahren an der Dorfschule tätig. Seit 15 Jahren bekommt er kein Gehalt, weil das Dorf einfach kein Geld dafür hat. Er macht den Job aus echtem Idealismus, was uns sehr beeindruckt. Ohne wirkliches Einkommen lebt er bei seiner Familie und hält sich damit über Wasser, dass er am Wochenende fischen geht.
Unterstützt wird er bei der Arbeit in der Schule von Nyima, einer Frau aus dem Dorf. Wir treffen sie am nächsten Vormittag, als wir die Schule im Betrieb besichtigen.
Vorher haben wir noch einen 50 Kilo-Sack Reis gekauft, den wir bei der Schule abgeben. So ist das Essen für eine Woche gesichert.
Die Kinder begrüßen uns begeistert, als wir das Klassenzimmer betreten. Sie kommen auf uns zu, geben die Hand, die Kleinsten klettern sofort auf unseren Schoß. Viele von ihnen tragen eine Schuluniform, die die Familien selber bezahlen müssen. Die Kinder aus den ärmsten Familien erkennt man daran, dass sie keine Uniform anhaben.
Kebbas Kollegin Nyima ist eine freundliche Frau in bunter, traditoneller Kleidung. Auf dem Rücken hat sie ihren achtmonatigen Sohn im Tragetuch, der trotz oder wegen des Kinderlärms interessiert in die Gegend guckt.
Eine weitere Frau steht in der winzigen Küche und bereitet das Essen für die Kinder zu. Aus Reis, Zwiebeln und Fisch (der in Gambia sehr preiswert ist) bereitet sie ein köstlich duftendes Essen.
Woran fehlt es in der Schule?
Kurz gesagt, an allem!
Alles, was an Material nötig ist, muss über Geld- oder Sachspenden beschafft werden.
Das fängt an mit Schulmaterial wie Stifte, Hefte, Radierer, Tafelkreide etc. Wie schon erwähnt ist auch das Essen abhängig von Spenden. Reis, Öl, Zwiebeln und Fisch gibt es nur, wenn genug Geld da ist.
Möbel für die Klasse und für den Speisesaal sind nicht oder nicht in ausreichender Zahl vorhanden. Geld für die Instandhaltung des Gebäudes, für eine Sanierung der Toiletten usw. sind ein weiterer großer Posten.
Gar nicht zu reden vom Gehalt für die Lehrkräfte. Wie lange kann ein Mensch so eine Arbeit aus reinem Idealismus durchhalten? Wir bewundern Kebba sehr, dass er das seit 15 Jahren macht, um den Kindern seines Dorfes einen guten Start zu ermöglichen.
Wie kannst du helfen?
Wir haben zusammen mit Kebba eine Liste mit Materialien für die Schule zusammenstellt, die wir aktuell halten. Du kannst sie dir hier herunterladen:
Hilfspakete nach Gambia zu schicken ist nicht einfach. Ein normales, kleines Paket kostet mit DHL über 50 Euro Porto. Das rechnet sich nicht, um ein paar Schulsachen zu schicken.
Solltest du aber planen, Westafrika zu bereisen, kannst du diese Artikel mitnehmen und nach Tendaba bringen. Im Ort gibt es eine kleine Hotelanlage mit Bungalows oder der Möglichkeit, mit dem Camper zu stehen. Mit dem Camper kannst du auch problemlos auf dem großen Platz zwischen Moschee und Gambia River übernachten.
Frag einfach im Dorf nach Kebba, alle kennen ihn.
Wir haben auf unserem Rückweg aus der Casamance im Süden Senegals noch einmal einen Stopp in Tendaba gemacht. Bei dieser Gelegenheit konnten wir einige Schulmaterialien abgeben, die wir noch auftreiben konnten.
Die meisten unserer Leserinnen und Leser werden wohl nicht demnächst nach Gambia reisen. Die praktikabelste Methode zu helfen ist in diesem Fall Geld zu schicken. Das geht einfach über Western Union, das Geld kommt sicher an. Wir verbürgen uns für die Ehrlichkeit von Kebba, dass das Geld vernünftig verwendet wird.
Die Überweisung über Western Union haben wir bereits selber ausprobiert. Die Summe war innerhalb weniger Tage für Kebba verfügbar.
Wie du mit Western Union Geld versenden kannst, kannst du auf deren Homepage nachlesen: Western Union
Du kannst deine Spende über die App, über deinen PC oder in einem Western Union Standort verschicken.
In das Formular trägst du als Land „Gambia“ und als Empfänger „Kebba Serr“ ein. Auf die Frage, wie der Empfänger das Geld erhalten soll, wählst du die Option „Bar an einem WU-Standort“. Kebba hat kein Bankkonto!
Du wirst von Western Union benachrichtigt, wenn das Geld abholbereit ist. Dann sendest du Kebba eine WhatsApp mit dem Code, den du von Western Union erhalten hast. Mit diesem Code und seinem Ausweis kann er das Geld am Standort abholen.
Gerne schreibe dazu, wofür deine Spende verwendet werden soll: für die Schule oder für Kebba persönlich. Er wird sich genau daran halten. Bitte kommuniziere auf Englisch mit ihm.
Hallo ihr beiden,
ganz toll was ihr hier macht. Ich hab’s ja im Video schon gesehen, wollte es aber hier noch einmal schriftlich zum Ausdruck bringen.
Jochen
Dankeschön, das freut uns.
Im nächsten Video kommt noch etwas ausführlich dazu.
Liebe Grüße
Gina und Marcus
Hallo Gina & Marcus
Ich folge euch schon länger auf you tube (mit Abo natürlich) und bin zunehmend begeistert von Euch – ich fand es sehr interessant dass ihr auf euren Reisen über so gänzlich andere Eindrücke berichtet, wie andere you tuber aus demselben Land (z.B. Marokko) Ihr löst alle Probleme die so anfallen und lernt mit Herz, Hirn und Gelassenheit Länder und Leute kennen. Das ist sehr inspirierend. Aber nun zu eurem neuesten Baby – dem Schulprojekt. Ich würde gerne wissen, wie so die Preise dort sind für Lebensmittel oder Schulmaterialien (wenn ich dran denke wieviel nagelneue Stifte, Hefte und Bücher im Zimmer meines Sohnes verwaist herumliegen, weil er schon am Studieren ist und das alles nicht mehr braucht, wird mir ganz schlecht) – also was kosten dort Lebensmittel bzw. Schulsachen? st das Handynetz dort soweit ausgebaut, dass der Lehrer WhatsApp überhaupt empfangen kann oder muss er selbst dafür schon wohin fahren? Könnte er überhaupt Stühle bzw. Tische irgendwo kaufen?
Wünsche Euch eine gute Weiterreise, bleibt gesund und fröhlich und hoffentlich reicht auch die Lesebrille für alles was notwendig ist. Herzliche Grüße aus Wien.
Liebe Angie,
ganz herzlichen Dank für deine Worte zu unserem Kanal. Das freut uns natürlich sehr!
Zu deinen Fragen: 50 Kilo Reis kosten etwa 30 Euro. Fisch und Zwiebeln (als Gemüse) sind sehr preiswert. Zu Schulmaterialien können wir nichts sagen, da wir kein Geschäft gefunden haben.
Das Internet ist gut, Kebba kann WhatsApp ohne Probleme empfangen.
Was Schulmöbel betrifft können die vermutlich irgendwo von einem Schreiner angefertigt werden.
Vielen Dank für deine guten Wünsche!
Liebe Grüße
Gina und Marcus
Hallo Ihr Lieben,
wir verfolgen Euch bereits eine ganze Weile auf YT und finden Eure Reise sehr mutig und spannend.
Heute hatten wir das Video mit Kebba und Eurem Engagement für die Schule angeschaut und fanden es großartig. Toll das Ihr Wege gefunden habt Kebba zu unterstützen. Wir wollen uns gerne etwas beteiligen und sind gespannt, ob es funktioniert.
Viele Grüße aus Krefeld – und passt auf Euch auf…
Sylvia & Robert
Hallo ihr Zwei,
dankeschön, dass ihr euch beteiligen wollt!
Liebe Grüße
Gina und Marcus
Hallo ihr zwei,
ich finde das auch ganz toll, bin selbst Lehrerin und hätte große Lust, eine Sammelaktion für Sachspenden an unserer Schule zu starten. Falls ihr oder jemand, der hier mitliest, eine Möglichkeit sieht, Schulmaterialien dorthin mitzunehmen, kontaktiert mich bitte gern: wolf.manuela[at]kaiserpfalz-realschule.de
Liebe Grüße
Manuela
Liebe Manuela,
danke für dein Engagement! Wir sind im Moment dabei zu recherchieren, ob wir zum Beispiel einen Platz in einer Container-Lieferung buchen können.
Wenn es da etwas Konkretes gibt, melden wir uns gerne bei dir!
Liebe Grüße
Gina und Marcus
Hallo,
Ein tolles Projekt, ich werde es öfter unterstützen.
Obwohl ich tausende Kilometer weg bin, habe ich durch euch das Gefühl bekommen, direkt helfen zu können.
Das ist für mich ein schönes Gefühl.
Vielen Dank euch beiden und ich wünsche euch ein langes und schönes Leben.
Ps. Ich hatte bis jetzt nicht den Mut, mit meinem Camper Europa zu verlassen, aber ihr macht mir Mut.
Mfg, Felix und Rosmarie
Hallo ihr Zwei,
das freut uns sehr zu hören – sowohl, dass wir euch Mut machen, neue Länder zu bereisen als auch die Unterstützung für die Schule. Gerade eine langfristige Hilfe ist dort wichtig.
Ganz herzlichen Dank dafür! ❤️
Liebe Grüße Gina und Marcus
Hallo ihr zwei,
ein ganz tolles Projekt.
Ich würde ganz gerne das Projekt unterstützen, da weiß man dass das Geld direkt hilft.
Kurze Frage, kann ich Kebba den Code auch per SMS zukommen lassen, statt mit WhatsApp?
Oder gibt es eventuell eine andere Möglichkeit ihm den Code zukommen zu lassen?
Ich finde euren Kanal méga, viel lieber schaue ich mir eure wundervollen Videos an, statt die vielen negativ Schlagzeilen in den Nachrichten.
Vielen lieben Danke Euch beiden, dafür.
Liebe Grüße aus dem Elsass.
Josée
Hallo Josée,
das freut uns sehr, dass dich unser Hilfsprojekt anspricht.
Ich denke, du kannst den Code auch per SMS senden, die Telefonnummer von Kebba kennst du ja.
Am besten schickst du mal eine SMS zum Testen.
Danke, dass du das Projekt unterstützen willst!
Liebe Grüße
Gina und Marcus
Hallo Gina und Marcus,
nochmal Danke dass ihr auf eurem Kanal versucht Unterstützer zu finden!
Ich hatte bereits mehrmals telefonisch Kontakt zu Kebba und habe nebenbei mehrere Organisationen angeschrieben und um Hilfe gebeten.
Gambia School Support hat bereits geantwortet, sie prüfen noch.
Andere haben sich noch nicht gemeldet… ich bleib da aber dran,
Ich wünsche Euch noch einen schönen Aufenthalt,
viele Grüße Irene
Liebe Irene,
wir danken dir für dein Engagement in der Sache! Das ist wirklich toll, dass du dich so bemühst.
Ganz liebe Grüße Gina und Marcus
Liebe Gina, lieber Marcus,
ich habe ein paar Adressen die hilfreich sein könnten, es geht aber alles nur nacheinander, nicht parallel. Mal schaun ob ich es schaffe dass diese kleine Schule systematisch Hilfe bekommt, ich hoffe es klappt,
viele Grüße nach Tendaba,
Irene
Liebe Irene,
toll, dass du an dem Thema dranbleibst! Danke für deinen Einsatz!
Liebe Grüße Gina und Marcus
Habe via WU gespendet. Reibungslos abgelaufen. Sogar mit Kebba kurz über What’s up gesprochen!
Danke für deine Unterstützung, das freut uns sehr!