Salta, la linda
Graues und kühles Wetter verabschiedet uns an unserem letzten Tag in Puerto Iguazú. Da die Busreise nach Salta fast drei Tage gedauert hätte, haben wir einen Flug gebucht. So sind wir bereits mittags in Salta, wo es leider auch grau und ziemlich kalt ist.
Nachdem wir uns in unserer Wohnung eingerichtet haben, laufen wir ins Stadtzentrum. Salta trägt den Beinamen „La Linda“ – Die Hübsche und das zu Recht. Viele gepflegte Häuser im Kolonialstil prägen das Bild.
Die zentrale Plaza, mit einer rosa-weißen Kirche und dem weißen Cabildo-Gebäude ist mit Orangenbäumen bepflanzt, die voller Früchte hängen.
Es handelt sich um Zier-Orangen, die ungenießbar sind, was dazu beiträgt, dass sie nicht gepflückt werden.
Noch hübscher wäre La Linda sicherlich im Sonnenschein, der uns aber nicht vergönnt ist. Dennoch gefällt uns die entspannte Atmosphäre der Stadt. Ein hoher Anteil indigener Bevölkerung prägt deutlich das Bild und vermittelt einen „typisch südamerikanischen“ Eindruck.
Die Kindermumien der Inka
Im Museo Arqueológico de Alta Montaña zeigt eine hochinteressante Ausstellung die Mumienfunde der Tres Niños – Drei Kinder, die 1999 auf einem Andengipfel in 6700 Meter Höhe entdeckt wurden. Sie wurden wohl bei einem hohen Ritual der Inka geopfert. Aus konservatorischen Gründen wird immer abwechselnd eine der drei Mumien ausgestellt. Als wir das Museum besuchen ist es der kleine Junge. Es ist berührend zu sehen, wie der Kleine mit dem Gesicht auf den Knieen da hockt. Aufgrund der Höhe des Fundorts sind die Mumien sehr gut erhalten. Der schwarze Haarschopf wirkt seidig, die kleinen Arme und Händchen, die man sehen kann fast noch lebendig. Kaum fassbar, dass er seit über 500 Jahren tot ist. Eine unheimliche Ruhe liegt über ihm. Sehr ergreifend!
Endlich Sonne im Valle Calchiquiés
Ein Tagesausflug bringt uns durch die landschaftlich spektakulären Valles Calchiquiés zu dem kleinen Dorf Cachi.
Unterwegs wird mehrmals angehalten, um die Landschaft zu genießen.
Wir schrauben uns in die Höhe, bis wir die Wolkendecke, die über Salta liegt, unter uns lassen.
In strahlendem Sonnenschein geht es in andine Höhen, durch den Nationalpark Los Cardónes, in dem Tausende Säulenkakteen stehen bis nach Cachi.
Cachi ist ein beschauliches, kleines Bergdorf mit einer alten Kirche, in der viele Holzarbeiten mit Kakteenholz ausgeführt sind.
Was uns noch mehr beeindruckt ist ein Prozessionsfahrrad mit gleich zwei Marienfiguren.
Wanderung im Regenwald
Einen Tag später ist das Wetter immer noch nicht besser. Dennoch machen wir uns auf zu einer Wanderung in die Yungas, dem Regenwald in der Nähe Saltas. Mit einem Linienbus erreichen wir den Ort San Lorenzo. Dort ist der Eingang zur Quebrada San Lorenzo, einer Schlucht mit dichter Vegetation.
Leider informiert nach wenigen Metern ein Schild, dass man ab hier nur mit einem Guide weitergehen dürfe. Die Informationsstelle am Parkeingang ist allerdings geschlossen, so dass auch nicht ohne weiteres ein Guide hergezaubert werden kann.
Wir entscheiden uns für die argentinische Lösung, das Schild zu ignorieren und folgen einem steilen Pfad in den Wald hinein. Unser GPS zeigt einen Rundweg an, dem wir folgen, unter Überqueren einiger Bachläufe, bis der Weg sich im Dschungel verliert und kein Weiterkommen möglich ist.
Im Nieselregen treten wir den Rückweg an.
Als nächstes Ziel haben wir Tilcara ausgesucht, einen kleinen Ort in der Quebrada de Humahuaca, der auf 2470 Meter Höhe liegt. Von dort aus wollen wir die wunderschöne Andenlandschaft der Quebrada erkunden und uns schon einmal ein bisschen an die Höhe akklimatisieren.(G)
das weckt erinnerungen bei uns , allerdings bei sonnigem wetter, viel spass auf der weiterreise!
Danke!?
Bei sonnigem Wetter muss es wunderschön sein. Zum Glück hatten wir in Tilcara wieder Sonne, auch wenn es nachts bitterkalt wurde. Irgendwann müssen wir mal wieder in warme Gefilde, aber erst wollen wir uns noch ein bisschen Altiplano anschauen.