Aktualisiert am 04/12/2024 von Gina
Roadtrip durch Australiens Norden – Weltreise Log Teil 6
Von Cairns aus starten wir zu unserem Roadtrip-Abenteuer. Was du bei einem solchem Roadtrip beachten solltest, haben wir hier zusammengefasst: Outback-Roadtrip von Cairns nach Darwin mit dem Campervan – unsere Tipps.
Wir stellen unseren Campervan vor: Kermit 1
Das Taxi setzt uns wie vereinbart vor der Jucy Autovermietung in Cairns ab. Lauter grüne Jucy Camper, Kombis und Vans, einer davon soll für die nächsten zehn Wochen unser Zuhause sein. Die Formalitäten sind schnell erledigt, dort draußen steht unser Wagen. Der grüne Nissan Caravan ( so heißt der hier) hat schon einige Jahre und Kilometer auf dem Buckel.
Fahren im Linksverkehr
Nach dem Auflisten diverser Beulen und Kratzer werfen wir erstmal unsere Rucksäcke in den Wagen und fahren los. Relativ schnell habe ich mich an den Linksverkehr gewöhnt, Gina muss mich nur wenige Male beim Abbiegen auf die richtige Spur hinweisen.
Kermit, wie soll er denn sonst heißen, ist recht einfach zu fahren. Der Automatikhebel sitzt etwas ungewohnt am Lenkrad, Blinkerhebel und Scheibenwischerhebel sind vertauscht. Warum die Fahrertür einen elektrischen Fensterheber hat und der Beifahrer manuell kurbeln muss, entzieht sich meiner Kenntnis. Auf der Beifahrerseite gibt es einen praktischen dritten Außenspiegel, der die etwas unübersichtliche Front des Fahrzeugs überwacht.
Kermits Innenausstattung
Kermit ist 13 Jahre alt und hat 233000 Kilometer hinter sich. Sein Interieur ist aber erst drei Jahre alt, also Betten, Schränke, Spüle, Kocher und Kühlschrank. Die Betten sind bequem, die Küche ist funktionell ausgestattet, und der Stauraum geht auch in Ordnung. Was tagsüber als Wohn- oder Esszimmer dient, wird abends mit wenigen Handgriffen zum gemütlichen Schlafzimmer.
Als überaus nützlich erweist sich zudem eine 220V Steckdose, an der wir mit unserem mitgebrachten Steckdosenverteiler abends mehrere Geräte gleichzeitig laden können.
Kermit hat im Innern eine Stehhöhe von 1,90m, was für uns sehr sehr angenehm ist. Der Innenraum wirkt dadurch richtig großzügig. Außen hat er eine Höhe von 3m, was auf überdachten Parkplätzen oder Tankstellen erhöhte Aufmerksamkeit erfordert.
Also alles in Ordnung. Alles? Was uns die Autovermietung verschwiegen hat: Kermit ist ein Säufer, so 14 Liter auf 100km sind es bisher.
Nachdem wir ausgiebig Lebensmittel eingekauft haben, gehts erstmal ans Verstauen des Gepäcks und der Lebensmittel. Gibt es ausreichend Töpfe und Pfannen, Kochlöffel, Dosenöffner? Wie kriegen wir alles im Kühlschrank unter, ohne dass es in jeder Kurve klappert? Abends im Dunkeln noch die Campingstühle aufgebaut, Mist, einer ist kaputt. Am nächsten Tag im Hellen stellt sich raus, daß ich ihn nur falsch zusammengebaut habe.
Was wir noch brauchen
Nach den ersten Tagen wird klar, daß wir Kermit für unsere Bedürfnisse noch weiter ausstatten müssen:
- Tarp und Zubehör
- Fußmatte, damit man nicht jeden Dreck mit ins Auto trägt
- Haken zum Aufhängen
- Trockentücher
- Campinglampe
- Toaster für den Gasherd
- Moskitonetz für die Fenster
Die meisten Dinge haben wir bereits besorgt. Statt der Haken haben wir links und rechts im Camper eine Wäscheleine gespannt, an der man einiges befestigen kann. Mülltüte, Stirnlampe, Sonnenkäppi oder Handtuch. Den Toaster für den Gasherd musste ich noch etwas umbauen, damit die Toasts nicht ewig brauchen bis sie fertig sind.
Nachtrag: Mittlerweile lieben wir Kermit. Er ist wendig und bequem, hat genug Platz für zwei und wir können in ihm schlafen wie die Murmeltiere. Die große Reise kann beginnen.
Video Roomtour Kermit
Und hier stellen wir euch Kermit im Video vor:
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Daintree Nationalpark
Nachdem wir Kermit mit der Grundausstattung Lebensmittel beladen haben, geht es Richtung Norden. Weite Zuckerrohrfelder säumen die Straße. Etwas später folgen wir in vielen Kurven der Küste und erhaschen immer mal wieder einen Blick aufs Meer.
Der Daintree River markiert die Grenze des Daintree Nationalparks. Mit einer Seilfähre setzen wir über. Die schmale Straße führt durch dichten, tropischen Regenwald. Schilder warnen vor kreuzenden Kasuaren. Dieser große Laufvogel ist leider bedroht.
Unser erstes Camp mit Kermit schlagen wir in Lync Haven auf, ein kleiner Campingplatz mitten im Regenwald. Beim Einchecken an der Rezeption irritiert mich lautes Kreischen eines Papageis und ich schaue mich erst vergebens nach dem Störenfried um, bis ich ihn endlich auf der Schulter der Rezeptionsdame mir gegenüber erblicke.
Von Krokodilen und Kängurus
Nicht nur diverse tropische Vögel werden hier gehalten. In der kleinen Halle stehen mehrere Terrarien mit Schlangen. Außerdem gibt es ein Gehege mit Wallabies, kleinen Kängurus. Das Highlight ist aber eine Krokodilstation. Hier werden Krokodile, die in illegaler Gefangenschaft gehalten wurden, gepflegt. Wir dürfen uns am nächsten Morgen die Fütterung ansehen. Ein kerniger Aussie erklärt uns die Eigenarten der Krokodile. Zwei kleinere Arten, eins ziemlich scheu, das andere eher aggressiv machen den Auftakt, ehe wir zu Doris kommen, einem ausgewachsenen Salzwasserkrokodil.
Doris hat jahrelang in einem viel zu kleinen Betongehege ein trauriges Dasein fristen müssen, ehe sie befreit wurde und hier ein großes Gehege mit einem eigenem Pool eingerichtet bekam. Sie ist allerdings kein bisschen dankbar und würde ihren Pfleger sofort verspeisen, wenn er nah genug rankäme.
Tut er aber nicht, mit einem ausreichenden Sicherheitsabstand bewegt er sich um sie herum und hält ihr mit einer an einen Stock gebundenen Schnur ein Stück Fleisch hin. Als sie danach schnappt, hören wir einen lauten Knall, verursacht durch die schiere Beißkraft ihrer Kiefer.
Nach dieser schaurigen Vorführung geht es ins Gehege der Wallabies, die niedlich und zutraulich sind und sich von uns mit Süßkartoffelstücken füttern lassen.
Später sitzen wir im Auto am Tisch, als Marcus plötzlich unartikulierte Laute von sich gibt und aufgeregt in die Richtung hinter meinem Rücken fuchtelt. Ich drehe mich um und erwarte eine Riesenspinne hinter mir.
Aber nein, ein Kasuar schreitet würdevoll über den Campingplatz! Ich schnappe mir die Kamera und springe aus dem Auto, um aus gebührendem Abstand – Kasuare können sehr aggressiv werden und mit ihren kräftigen Klauen sehr unangenehme Sachen anstellen – ein paar Fotos zu schießen.
Regenwald ganz nah
Nachmittags erkunden wir im Daintree Discovery Center den Aufbau des Regenwalds. Auf einem Boardwalk, einem Plankensteg, bekommen wir mit einem Audioguide Erläuterungen zu verschiedenen Stationen. Dabei führt der Boardwalk immer weiter in die Höhe, bis wir schließlich über den Wipfeln der höchsten Bäume sind. So können wir alle Etagen des Regenwalds sehen, von den mächtigen Wurzeln über Lianen und Schlingpflanzen, in den Bäumen wachsende Farne bis zu den Kronen der Urwaldriesen.
Auf diese Art ist der Besuch des Urwald viel aufschlussreicher als der im sehr ähnlichen Dschungel im peruanischen Amazonasgebiet.
Abends sitzen wir in der offenen camp kitchen, der Campküche mit mehreren anderen Reisenden zusammen, die wie wir mit gemieteten Motorhomes unterwegs sind. Was wir da an Geschichten über schadhafte und ungepflegte Fahrzeuge hören, überzeugt uns, mit Kermit einen guten Fang gemacht zu haben. Trotz der ein oder anderen kleinen Macke, die wir bis jetzt entdeckt haben.
Cape Tribulation
Am nächsten Tag fahren wir Richtung Cape Tribulation, dem nördlichsten Punkt des Daintree Nationalparks.
Auf dem Weg dorthin laufen wir einen weiteren Boardwalk, der uns diesmal in die Welt der Mangroven führt.
Auch das riesige Nest eines brush turkey bekommen wir zu sehen. Der etwas mehr als hühnergroße Vögel trägt Blätter und Zweige zu einem gigantischen Haufen zusammen, der ein bis zwei Meter Höhe erreicht und einen entsprechenden Durchmesser hat.
Dort legt er seine Eier hinein, die durch die Wärme des Kompostierungsprozesses ausgebrütet werden. So braucht er nicht selber dumm darauf rumzusitzen.
Am Cape Tribulation machen wir eine Pause am Strand.
Wir setzen uns in den weichen Sand, mit respektvollem Abstand zum Wasser, wegen der Krokodile, und schauen auf den dichten Regenwald des Kaps. Schön ist es hier!
Kermit-Logbuch Tag 1 – 3
- Cairns bis Daintree Nationalpark
- Kilometer 176
- Camp: Lync Haven Rainforest Retreat
Atherton Tablelands
Flooded Roads
Zurück aus dem Daintree Nationalpark zieht es uns in die Atherton Tablelands. Auf dem Weg machen wir an einem lauschigen Bachlauf Halt für unseren Mittagsimbiss. Die Straße wird vom Wasser schon überspült. Wie an vielen anderen Stellen gibt es auch hier Pegellatten an der Fahrbahn, an denen man die Höhe des Wassers über der Straße ablesen kann. Da in der Regenzeit Bäche und Flüsse extrem anschwellen, ist die pragmatische Lösung die Straßen einfach überschwemmen zu lassen.
Die Atherton Tablelands
Im Hinterland von Cairns erhebt sich die Landschaft auf 800 bis 1000 Meter. Kermit tut sich mit dem Aufstieg etwas schwer, langsam schrauben wir uns die Bergstraße empor. Vorbei an Kuranda, das uns zu touristisch erscheint, kurven wir durch Regenwald und kultivierte Landschaft.
Erschlossen wurden die Tablelands Ende des 19. Jahrhunderts, als hier Gold, Zink und andere Bodenschätze einen Boom auslösten. Die Minen versiegten irgendwann, der Regenwald war weitgehend gerodet und heute dominiert Landwirtschaft die Region. Sanfte grüne Hügel, weite Felder und grasende Kühe lassen einen glauben, im Voralpenland zu sein.
Wir steuern den Ort Millaa Millaa an und schauern, als wir in der kühlen Abendluft aussteigen. Hier oben herrschen schon wieder anders Temperaturen als die, an die wir uns an der tropischen Küste gewöhnt haben.
Waterfall-Circuit bei Millaa Millaa
Doch tagsüber im Sonnenschein ist es angenehm warm. Wir fahren den Waterfall Circuit, der an einer ganzen Reihe von Wasserfällen entlang führt. An den Millaa Millaa Falls kann man im Pool des Wasserfalls baden, sofern man kälteresistent ist.
Die Zilla Falls erreicht man von oben und kann zuschauen, wie das Wasser über die Abrisskante verschwindet.
Zu den Elinjaa Falls führt ein kleiner Weg abwärts durch den Regenwald. Unten angekommen stehen wir an einem verwunschenen Pool inmitten dichter grüner Vegetation, in den das Wasser wie ein Schleier hinein fällt.
Nach einer Mittagsrast bei einer dairy, einem Milch verarbeitenden Betrieb, wo wir uns ein köstliches Stück des hausgemachten cheesecake gönnen, besuchen wir die Mangalli Falls.
Auf dem Weg sehen wir zum ersten Mal wilde Kängurus.
Die Mangalli Falls können wir von der oberen Kante bewundern, dann folgen wir dem Weg nach unten, um sie von unten zu würdigen.
Der in der Nähe befindliche Platypus-Weg enttäuscht uns: trotz intensiven Spähens entlang des Bachufers können wir kein einziges Schnabeltier entdecken.
Herberton Historic Village
In Herberton gibt es ein Freilichtmuseum, das Historic Village. Hier wurden Gebäude aus der alten Siedlungszeit zusammengetragen, von der Autowerkstatt über diverse Läden bis zur hochherrschaftlichen Villa.
Außerdem gibt es jede Menge rostende, alte Technik zu sehen, was besonders Marcus hellauf begeistert. Die Garage steht voll mit alten Autos, einige noch funktionsfähig, die meisten jedoch in unterschiedlichen Stadien des Verfalls.
Auf dem Gelände geht es weiter: reihenweise Dampfmaschinen, Bulldozer, Traktoren, Autos, Lastwagen und landwirtschaftliches Gerät. Alles mit einer dicken Rostpatina überzogen. Das macht doch glatt dem bolivianischen Eisenbahnfriedhof Konkurrenz.
Einen ganzen Tag verbringen wir im Historic Village. Zurück am Campingplatz erleben wir ein weiteres, unverhofftes Highlight. Eines der seltenen, scheuen Baumkängurus sitzt weit oben in den Zweigen und lässt sich gelassen von uns bestaunen.
Kermit-Logbuch Tag 4 – 6
- Daintree Nationalpark – Millaa Millaa
- Kilometer: 357
- Camp: Millaa Millaa Tourist Park
- Gesamtkilometer: 517
Auf dem Savannah Way ins Outback
Wir verlassen die Atherton Tablelands Richtung Westen. Es geht ins Outback Queenslands, über den Savannah Way, der unter dem Namen Gulf Developmental Road bis nach Normanton in die Region des Gulf of Carpentaria führt. Der Gulf of Carpentaria ist das große Loch oben in Australiens Küste.
Hinter Ravenshoe machen wir einen kleinen Abstecher zu den Millstream Falls, dem breitesten Wasserfall Australiens. Ganz nett, aber nicht wirklich beeindruckend. Wenn man bedenkt, dass Australien aus ganz viel Wüste besteht, kann man dieses Wasserfällchen mal gelten lassen.
Nachdem wir die grünen Hügel verlassen haben, fahren wir bald durch locker bewachsene Wälder. Dazwischen riesige Termitenhügel, je nach Farbe der Erde ockergelb, grauweiß oder rotbraun. Manche sind wie Kegel geformt, andere unförmige Gebilde, „wie Alienkacke“, stellt Marcus fest. Viele erreichen locker zwei Meter Höhe. Die Landschaft ist voll davon.
Buschfeuer-Spuren
Später stellen wir fest, dass viele Baumstämme vom Feuer geschwärzt sind. Teilweise ist die Fläche darunter komplett verbrannt, das Laub hängt braun und trocken von den Zweigen. Auf der anderen Straßenseite steht der Wald dagegen voll begrünt da.
In anderen Flächen sehen wir, dass das Unterholz wieder nachgewachsen ist, Gräser und Büsche bedecken den Boden zwischen den geschwärzten Stämmen, an denen wieder sattgrüne Blätter wachsen. Ab und zu streckt dazwischen der gespenstisch weißgraue Leichnam eines Baumes seine toten Äste gen Himmel.
Als wir an einem Waldstück vorbeikommen, das offensichtlich erst kürzlich gebrannt hat – die verkohlten Überreste zwischen den Bäumen rauchen noch – fragen wir uns etwas beklommen, wie wir uns im Falle eines Buschfeuers eigentlich verhalten sollten.
Die Frage wird unerwartet schnell beantwortet. Am Rastplatz des 40 Mile Scrub Nationalpark gibt es Infotafeln und Infomaterial zum Mitnehmen.
Wir lesen, dass die Gefahr von Buschfeuern am Ende der Trockenzeit am höchsten ist – also jetzt. Von Verhaltenstipps wie „Parke immer in Fluchtrichtung“ (welche ist das?) bis zu den schrecklichen Fakten, wie schnell sich Buschfeuer ausbreiten eine beunruhigende Lektüre.
Und falls ihr mal im Auto vom Buschfeuer überrascht werden solltet: unterhalb der Fenster kauern, sich mit Baumwolldecken gegen die Hitze schützen, viel trinken (Wasser!) und warten, bis das Feuer durchgezogen ist. Viel Glück!
Mount Surprise
Innerhalb unserer Mittagspause zu Experten für Buschfeuer geworden setzen wir unsere Fahrt fort, misstrauisch die schwarzen Baumstämme am Wegrand musternd.
Unser Ziel ist der kleine Ort Mount Surprise, der in der Nähe des Undara Nationalparks liegt. Der Campingplatz liegt hinter der Zwei-Zapfsäulen-Tankstelle, eine übliche Kombination hier im Outback. Zum ersten Mal sind wir die einzigen ausländischen Touristen auf dem Platz.
Ab hier beherrschen die „grey nomads“ das Bild, Heerscharen von Rentnern, die vor dem Winter im Süden Australiens in die warmen Gefilde des Tropical North flüchten. Riesige Caravans mit hoher Bodenfreiheit, damit sie auch über die unbefestigten Straßen des Outbacks gezogen werden können sind hinter bullige Geländewagen oder Pick-Ups gespannt. Eine anderthalb Meter hohe Antenne fürs Satellitentelefon ist an der Fahrzeugfront mit dem kräftigen Rammschutz befestigt. Viele haben ein Aluboot auf dem Dach, um der australischen Leidenschaft fürs Fischen zu frönen.
Wir gehen eine Runde durch den kleinen Ort. Unglaublich breite Straßen, auf denen nichts los ist. Kaum Autos, keine Fußgänger. Ein paar kleine General Stores sind die einzigen Einkaufsmöglichkeiten. Da gibt es ein paar Lebensmittel für den drei- bis vierfachen Preis wie in Cairns und als einziges Brot weißes Toastbrot. Tiefgekühlt, weil kein frisches geliefert wurde.
Undara Nationalpark
Nach einer sehr ruhigen Nacht fahren wir am nächsten Tag in den Undara Nationalpark. Dort haben wir eine Tour gebucht, da man die gigantischen Lavatunnel nur im Rahmen einer Führung besichtigen kann. Die ist sehr interessant. Der Ranger erklärt die Vegetation von trockenem Regenwald bis zu Savannen und die Geologie der vulkanischen Landschaft.
72 erloschene Vulkane gibt es auf der Fläche des Nationalparks. Der größte, der Undara schickte vor 190.000 Jahren endlose Lavaströme, die bis zum Golf von Carpentaria flossen. Diese erstarrten an der Oberfläche, während innen die Lava weiter floss, so dass bis zu 20 Meter hohe Tunnel entstanden. Diese geologische Wunderwelt wurde erst im letzten Jahrhundert entdeckt. Selbst vielen Australiern ist dieses einzigartige Naturwunder unbekannt.
Wir steigen über steile Abhänge in zwei der Tunnel hinunter und bekommen typische Gesteinsformationen und Fledermäuse gezeigt. Im Finstern verfolgen wir im Schein unserer Stirnlampen einen Tunnel über mehrere hundert Meter. An Decken und Wänden kann man erkennen, wie die Lava geflossen ist, wo sie Strudel gebildet hat, wo sie anderes Gestein zum Abtropfen brachte.
Auf der Rückfahrt erklärt uns der Ranger, dass Buschfeuer kontrolliert gelegt und abgebrannt werden, um die Gefahr von unkontrollierten Bränden zu minimieren. Ach so! Dann wären die vielen geschwärzten Bäume, die wir bereits gesehen haben, also das Resultat von forstwirtschaftlichen Maßnahmen und nicht von lauter Katastrophen. Mit diesem Wissen können wir unsere Reise unbesorgter fortsetzen. Wir erfahren auch, dass viele Bäume das Feuer brauchen, um ihre Samen zu verteilen.
Auf dem Campingplatz empfiehlt uns ein Nachbar, auf unserem Weg nach Westen auf jeden Fall einen Abstecher nach Karumba am Golf zu machen. Wir hatten den kleinen Ort eigentlich nicht auf dem Plan, aber wir sind ja flexibel.
Kermit-Logbuch Tag 7 – 8
- Millaa Millaa – Mount Surprise
- Kilometer: 338
- Camp: Mount Surprise Tourist Van Park
- Gesamtkilometer: 861
Auf zum Gulf of Carpentaria
Im Regen starten wir in Mount Surprise am Savannah Way.. Der Ranger hatte gestern noch gesagt, dieses Jahr sei die nasseste Trockenzeit seit Jahren. Aber bald klart es auf. Der Himmel zeigt ein Muster von tiefem Blau und weißen, unten wie abgeschnittenen Quellwolken.
Das Fahren auf Outback-Roads
Die Straße ist streckenweise one-line. In der Mitte ein Asphaltstreifen, auf beiden Seiten gesäumt von einem breiten, unbefestigten Rand.
Hat man die Straße für sich, was meistens der Fall ist, fährt man auf dem Asphalt. Bei Gegenverkehr verlangsamt man und jeder weicht mit zwei Rädern auf den Seitenstreifen aus.
Sollte es sich beim Gegenverkehr um einen Roadtrain handeln, einen der 50 Meter langen Lastwagen mit drei schweren Anhängern, weicht man tunlichst komplett auf den Seitenstreifen aus und lässt das Ungetüm passieren. Wenn der Roadtrain auf den Dreckstreifen muss, riskiert man nämlich seine Windschutzscheibe in dem Gewitter von aufgewirbeltem Schotter.
Typisch für das Fahren im Outback ist außerdem der Buschgruß: Entgegenkommende Fahrzeuge werden durch kurzes Heben des Zeigefingers (die restlichen Finger braucht man zum Festhalten des Lenkrads auf der teils holprigen Strecke) gegrüßt.
Aufmerksamkeit erfordert das Schild „Grid“, dass auf ein Viehgitter in der Fahrbahn hinweist. Dies ist ein sehr grober Rost aus Eisenbahnschienen oder ähnlichem Material und erfordert deutliches Abbremsen, will man nicht riskieren, dass das Geschirr aus dem Schrank hopst.
Viehgitter bedeutet Vieh, wir müssen also aufpassen, dass uns kein Rind vor den Kühler läuft. Anschauliche Schilder weisen auf das Risiko hin.
Ab und zu sehen wir ein totes Rind am Straßenrand liegen. Ob das der Roadtrain erwischt hat? Viel öfter liegen allerdings die Kadaver von Kängurus auf oder neben der Fahrbahn. So haben wir mittlerweile leider mehr tote als lebendige Kängurus gesehen.
Kleine Orte am Weg: Georgetown und Croydon
Im kleinen Ort Georgetown tanken wir und ich gebe im kleinen Post Office einen Brief nach Deutschland auf. (Jorina, hier kommt deine Geburtstagskarte her!) So zwei bis drei Wochen würde der wohl brauchen, erklärt mir der freundliche Angestellte und ist erstaunt, als er seinen Computer konsultiert und dort acht Tage angegeben sieht. Wahrscheinlich von Cairns oder sogar Sydney aus.
In Croydon stocken wir in einem kleinen Supermarkt ein paar Vorräte auf. Mittagspause machen wir am nahe gelegenen Lake Balmore. Der Wasserstand ist jetzt Ende der Trockenzeit schon ziemlich niedrig, brackige Ufer lassen es kaum vorstellbar erscheinen, dass dies ein beliebter Wassersportort ist.
Normanton
In Normanton angekommen nutzen wir den späten Nachmittag, um durch den Ort zu bummeln. Auch hier sind die Straßen unglaublich breit für einen 1500-Einwohner-Ort.
Wir merken zum ersten Mal, dass Outback Aboriginal-Land ist. Viele schwarze Einwohner gibt es, von denen die meisten ein recht elenden Eindruck machen. Es ist nicht zu übersehen, dass die Aboriginals eine Gruppe am Rand der Gesellschaft sind.
Dass Normanton mal ein bedeutenderer Ort war bezeugen ein paar hübsche Gebäude aus besseren Zeiten. Ferner wird der Tourist durch die Nachbildung des größten Krokodils, das je geschossen wurde beeindruckt. Die Schützin hat es damit ins Guinness Buch geschafft.
Unser persönlicher Höhepunkt ist jedoch der Purple Pub, der kostenloses und unbegrenztes WiFi bietet. So können wir endlich mal unsere Mails lesen, Facebook und Instagram Posts raushauen und unserem Blog aktualisieren. Und dabei ein kühles Bier schlürfen!
Outback ist Froschland
Es ist schon dunkel, als wir auf den Campingplatz zurückkehren. Deshalb hätten wie beinahe die fröhlich über die Wiese hüpfenden Frösche übersehen.
Ich bin sogar halb auf einen drauf getreten, der dann weniger fröhlich davon hüpfte. Später, als ich in der lauen Abendluft vor unserem Campervan saß, spürte ich plötzlich etwas Weiches auf meinem Fuß landen und sah gerade noch einen Frosch wegspringen. Das war bestimmt seine Rache für meinen Fußtritt!
Schon in Mount Surprise hatten wir Frösche in der Toilette vorgefunden, allerdings kleinere als die hier in Normanton. So hatten wir uns angewöhnt, erst mal einen Blick in die Kloschüssel zu werfen.
Das bewährte sich auch hier, den auch die größeren Exemplare hatten offensichtlich ein Faible fürs Baden in der Toilette. Rätselhaft blieb uns, wie der Frosch mal in der einen, beim nächsten Besuch dann in der anderen Toilette saß.
Beim hellen Tageslicht hatte der Froschspuk erst mal ein Ende. Dafür wurden wir beim Frühstück von einer Bande Apostle Birds umzingelt, die munter und laut krächzend fast um unsere Füße wimmelte.
Nach einer Stunde „Arbeitssitzung“ im Purple Pub fahren wir weiter ins 70 Kilometer entfernte Karumba.
Nach Karumba am Gulf of Carpentaria
Die Straße führt über eine weite Ebene. Ab und zu sehen wir graue Kraniche.
Nachdem wir uns auf dem Campingplatz eingerichtet haben, laufen wir etwa einen halben Kilometer bis zum Meer und blicken zum ersten Mal auf den Gulf of Carpentaria.
Der Normanton River mündet hier ins Meer. Sandstrand und Schilfgürtel wechseln sich ab. Ersterer völlig nutzlos, da auch hier „Croc Country“ ist und Baden daher lebensgefährlich. Nur wenige Siedlungen gibt es am Golf. Karumba ist die einzige, die über eine normale Straße erreicht werden kann. Hier lebt man von Garnelen- und Barramundifischerei, außerdem werden von hier aus die Produkte einer großen Zinkmine verschifft.
Abends zum Sonnenuntergang finden wir uns wieder am Ufer ein, wie etwa dreißig andere Touristen, die sich in der schicken und teuren Strandbar oder an der kleinen Promenade verteilen. Der Sonnenuntergang über dem Golf ist schließlich das Ereignis, für das man hierhin kommt (außer zum Fischen und Barramundi verspeisen natürlich!).
Wir sitzen auf einer Bank und schauen der Sonne beim Versinken zu. Neben uns sitzt ein rüstiger Rentner mit Rauschebart und breitkrempigen Hut, der uns erzählt, dass er aus Tasmanien kommt, wohin seine Familie in den 60er Jahren aus Holland ausgewandert sei. Nun sei er seit einigen Monaten mit dem Motorrad und Zelt rund um Australiens Westküste bis hierhin gereist. Geschichten wie diese hören wir immer wieder. Viele Australier stammen aus Europa, sind erst in den 50er und 60er Jahren eingewandert.
Nach dem spektakulären Sonnenuntergangs-Kino folgt der zweite obligatorische Programmpunkt eines Karumbabesuchs: Barramundi futtern. Der britische Einfluss macht sich dadurch bemerkbar, dass überall fish&chips angeboten werden. Marcus wählt letzteres, mit Barramundi, ein großer lokaler Fisch, ich nehme Barramundi gegrillt. So ganz können wir den Barramundihype nicht nachvollziehen, aber immerhin haben wir ihn jetzt gekostet.
Kermit-Logbuch Tag 9 – 10
- Mount Surprise – Normanton – Karumba
- Kilometer: 471
- Camp Normanton: Gulfland Caravan Park
- Camp Karumba: Karumba Point Service Station
- Gesamtkilometer: 1332
Cloncurry – Heimat der Flying Doctors
Heute nehmen wir 450km unter die Räder. Wir staunen nicht schlecht, über wieviele ausgetrocknete Bachbetten man fährt. Und jedes staubtrockene Bachbett ist mit einem Warnschild „Floodway“ und einem dazugehörenden Pegelmesser, teilweise bis 6m Höhe messend, ausgestattet.
In der Wet Saison stehen dann viele Straßen nach heftigen Regenfällen (und bis zu 50 Grad Hitze) unter Wasser. Wie gehen die Aussies damit um? Sie bleiben einfach zu Hause.
Plötzlich sehe ich in einiger Entfernung etwas Großes auf der Sraße stehen. Dieses Etwas entpuppt sich als prächtige Emudame, die ihren Nachwuchs über die Sraße führt und geduldig in der Mitte wartet, bis die Kleinen den sicheren Seitenstreifen erreicht haben. Zeit genug für ein paar schöne Fotos.
Wenig später geraten wir in einen Heuschreckenschwarm. Immer wieder fliegen die riesigen Insekten mit beträchtlichem Knall gegen Motorhaube, Windschutzscheibe oder Kühlergrill. Eine Heuschrecke verirrt sich durch die Seitenscheibe und springt Gina fast auf den Schoß. Zum Glück hüpft sie im gleichen Augenblick auch wieder raus. Stunden später entdecken wir die noch zappelnden Überreste einiger Tiere am Kühler. Ein Vogel erbarmt sich dieser, pickt sie aus dem Kühlergrill und verspeist sie mit Genuss vor unseren Augen. Eine Win-win Situation.
Bourke and Wills Roadhouse
Auf halbem Weg machen wir Rast im Bourke und Wills Roadhouse. Auf dieser Strecke die einzige Abwechslung am Straßenrand und auch der einzige Abzweig.
Das Roadhouse ist nach den beiden Pionieren benannt, die im 19. Jahrhundert zu einer Expedition von Süd- nach Nordaustralien aufgebrochen waren. Schon für heutige Verhältnisse ist das ein riesiges Unterfangen. Damals, als es noch keine Straßen gab, war es selbstmörderisch. Leider haben die Beiden es auch nicht geschafft, sie sind irgendwo verschütt gegangen. Eine rasch eingeleitete Suche blieb erfolglos.
Auf der Terasse des Roadhouse essen wir hausgemachte Pies, umringt von laut lärmenden Happy Jacks, amselgroße grau-schwarze Vögel. Diese treten meist im Dutzend auf, zanken sich frech und scheinen immer gut gelaunt zu sein.
Hier am Roadhouse sehen wir auch erstmals die Roadtrains von Nahem. Beladen mit hunderten von Kühen, zweistöckig, drei Anhänger hintereinander. Beim Losfahren macht das Vieh ebensoviel Lärm wie die Zugmaschine.
Ankunft in Cloncurry
Nachmittags kommen wir in Cloncurry an. Dieser Ort, von den Outbackern nur „The Curry“ genannt hat seinen Namen nach Lady Elizabeth Cloncurry, der Cousine eines der Entdecker. Als ich davon das erste Mal höre, muss ich lachen, ist der Name doch eher ungewohnt.
Von der Rezeption des Campingplatzes lotst uns der freundliche Platzwart mit seinem Golf-Kart die 60 Meter zu unserem Stellplatz. Seine geschätzten 180 kg Lebendgewicht sind bestimmt nicht leicht zu bewegen.
Cloncurry ist seit längerem wieder ein Ort, in dem man relativ günstig einkaufen kann und Telefonempfang hat. Da uns der Campingplatz auf Anhieb gut gefällt, beschließen wir, mindestens zwei Nächte zu bleiben. Wir müssen einkaufen, Wäsche waschen und skypen, und der Platz hat einen verlockenden Pool. Mittlerweile haben die Tagestemperaturen Badewetter erreicht.
Man glaubt ja nicht, wieviel Zeit fürs Einkaufen draufgeht. Als wir im Woolie’s ankommen, freuen wir uns über ein großes Angebot und moderate Preise. Oft habe ich den Eindruck, dass das Personal hier hilfsbereiter und freundlicher ist als bei uns. Oder liegt es daran, dass wir so entspannt sind?
Die normalen Supermärkte dürfen aus rechtlichen Gründen keinen Alkohol im Angebot haben. Dafür müssen wir in die Bottleshops. Es wird vielfach für den mäßigen Umgang mit alkoholischen Getränken geworben, trotzdem haben wir den Eindruck, dass gerade im Outback viel getrunken wird.
Am nächsten Tag will ich neben den üblichen Haushaltsaufgaben noch einen Campingstuhl reparieren. Ein Niet fehlt und ich habe die Idee, diesen durch eine Schraube zu ersetzen. Da bei mir nicht nur eine Schraube locker ist, sondern ganz fehlt, gehe ich zum netten Platzwart und erkläre ihm das Problem des Campingstuhls. Der Campingwart führt mich in seine Werkstatt und repariert mit seiner Popnietzange ruckzuck den Stuhl, wohlgemerkt gratis. Was für ein Service!
Beim abendlichen Spülen in der Camp Kitchen haben wir Besuch von Fröschen und Geckos. Die Geckos sind scheu und veschwinden sofort in irgendwelchen Ritzen, während ein Frosch uns geduldig beim Abwasch zuschaut.
Museum der Flying Doctors
Ein Highlight in Cloncurry ist das Museum der Flying Doctors. Anfang des 20. Jahrhunderts hatte der in Cloncurry lebende Pastor John Flynn die Idee, im Outback verletzten oder erkrankten Personen schneller als bisher zu helfen.
Statt tagelanger quälender Ritte oder Fahrten des Patienten zum Doktor in die nächste Stadt sollte der Doktor zu den Verletzten kommen – per Flugzeug. Flynn erreichte 1928 das Ziel unter großen Mühen mit Hilfe von Sponsoren und ebenso engagierten Mitstreitern. Das Flugzeug war eine von QANTAS geliehene Maschine. Ein detailgetreues Modell ist im Museum zu bestaunen.
Mit der Flugrettung einher ging die Entwicklung der ersten mobilen Funkgeräte. Statt Strom aus der Steckdose gab es einen Pedalantrieb, mit Hilfe dessen ein Generator den Strom erzeugte. Mit diesen Funkgeräten konnte man die Flying Doctors rufen. Noch heute retten die Flying Doctors täglich Menschenleben.
Kermit-Logbuch Tag 11 – 13
- Karumba – Cloncurry
- Kilometer: 456
- Camp: Oasis Caravan Park Cloncurry
- Gesamtkilometer: 1788
Bush Poetry in Camooweal
Auf dem Weg von Cloncurry nach Camooweal kommen wir an der Touristeninformation in Mount Isa vorbei. Hurra, da gibt es kostenlos Wifi. Also die Tablets geschnappt und ein paar Fotos und einen Bericht hochladen.
Durch die Verzögerung kommen wir erst spät am Nachmittag am Campingplatz in Camooweal an. Platz mit Stromanschluss? Alles schon besetzt. Also zum ersten Mal unpowered, mal sehen, ob der Kühlschrank die Nacht über hält.
Camooweal – verschlafener Outback-Ort
Als Erstes schauen wir uns den Ort an. Viel gibt es nicht zu sehen, aber die Australier sind groß darin, alte Sachen auszustellen, alte rostige Autos, verfallene Häuser, Teile einer Lokomotive…
Hier ist es der verfallene General Store, also ein großer Tante Emma Laden, wo es alles gab. Interessant ist, dass mangels Holz die Häuser aus Wellblech konstruiert wurden. Natürlich rosten die auch fröhlich vor sich hin.
Bush Poetry Aufführung im Camp
Kaum sind wir wieder am Camp, spricht uns ein älterer, bärtiger Aussie an und lädt uns zur Nachmittagsaufführung ein. Seine Frau und er geben selbstgemachte Gedichte zum Besten, allesamt aus der Region handelnd, also aus dem Busch, daher Bush-Poetry.
Ok, mal sehen, denken wir uns und schleichen zur vereinbarten Zeit großräumig um den Veranstaltungsort, die Camp-Kitchen. Schauen wir, wer alles da ist. Aber schon werden wir vom Bärtigen entdeckt und herangewinkt. Neun Zuschauer sind wir dann, als Brenda Joy mit ihren Gedichten loslegt. Sie baut alle Zuschauer als Akteure in ihre Gedichte ein, sodass jeder von uns mal auf der Bühne steht.
Brenda hats wirklich drauf. Zwar verstehe ich nicht alles, aber mir entgehen die lustigen und teilweise schlüpfrigen Textpassagen nicht.
Auf ein Bier in den Pub
Später gehen Gina und ich noch auf ein Bier in den zum Camp gehörenden Pub. Dieser ist fast das einzige Amusement in dem Ort, dementsprechend voll. Die Gäste sind überwiegend Cowboyhut tragende Einheimische. Die Cowboys werden hier Drover genannt. Darauf ist man stolz. In jedem Ort, der etwas auf sich hält, findet mindestens einmal im Jahr ein Rodeo statt, bei dem die besten Drover gegeneinander antreten.
An einer Ecke der Theke, und nur an dieser, gibt man seine Bestellung auf. Erst wenn man bezahlt hat, bekommt man sein Bier oder, wenn es sich um Speisen handelt, ein Holztäfelchen mit einer Besstellnummer. Ist das Essen fertig, bringt die Bedienung dieses zum Tisch und nimmt die Nummer wieder mit.
Kurz nachdem wir uns niedergelassen haben, winkt uns John zu sich und seiner Frau. Beide hatten mit uns einen Part auf der Bush-Poetry Bühne. Über eine Stunde quatschen wir dann zu viert über australische und deutsche Lebensgeschichten.
Neben den grandiosen Landschaften sind es die Begegnungen mit den Menschen, die unsere Reise so einmalig machen.
Kermit Logbuch Tag 14
- Cloncurry – Camooweal
- Kilometer: 311
- Camp: Post Office Caravan Park
- Gesamtkilometer: 2099
Zeitsprung ins Northern Territory
Drei Kilometer hinter Camooweal beginnt das Northern Territory und damit eine neue Zeitrechnung. Wir müssen unsere Uhren eine halbe (!) Stunde zurückstellen.
Durch die Einsamkeit des Northern Territory
Die Straße zieht sich durch eine flache Steppe. Verkehrsschilder erlauben plötzlich eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h. Der Zustand der Straße allerdings nicht. Wenn wir Kermit hier mit 130 entlang jagen würden, würden wir hüpfen wie ein Känguru.
Das Northern Territory ist der Inbegriff des Outback. Riesige Flächen, kaum Einwohner. Die geringe Einwohnerzahl ist auch der Grund, warum das Territory bis heute kein vollwertiger Bundesstaat in Australien ist. Oder sollte es etwa daran liegen, dass von den wenigen Einwohnern ein großer Anteil Aboriginals ist?
Es gilt jedenfalls, lange Strecken ohne nennenswerte Ansiedlungen zu bewältigen. Alle 200 Kilometer etwa findet sich ein Roadhouse, wo es Sprit, etwas zu essen und meist auch einen Campingplatz gibt. Sonst allerdings nichts.
Die Spritpreise erreichen astronomische Höhen, so dass wir uns aufs Tanken kleiner Mengen beschränken. So passieren wir Barkleys Homestead und schließlich Three Ways, wo der Overlanders Way auf den Stuart Highway trifft.
Der Stuart Highway verbindet Adelaide im Süden Australiens über Alice Springs mit Darwin. Wir müssen uns hier entscheiden, ob wir 25 Kilometer nach Süden, also die „falsche“ Richtung nach Tennant Creek fahren, um dort zu übernachten oder noch 80 Kilometer weiter nach Norden fahren, bis wir den nächsten Campground erreichen. Da wir uns mit dem Fahren abwechseln, sind wir noch fit genug für Lösung B.
Banka Banka Station – eine Farm im Outback
So erreichen wir Banka Banka Station, die auf ihrer Farm Stellplätze anbieten. Alles ist sehr rustikal. Die Schuppen der Farm sind ebenso wie das Toilettenhäuschen aus dem ubiquitären Baumaterial des Outback, nämlich Wellblech, gefertigt.
Kermit steht auf einer Wiese zwischen typischen Outbackvehikeln, staubbedeckte Geländewagen mit Dachzelten oder Anhängern, die zu stabilen Zelten auseinander geklappt werden. Immerhin hat Kermit sich auch schon eine Outback-Staubpatina zugelegt.
Das letzte Tageslicht nutzen wir zu einem Spaziergang auf den kleinen Hügel hinter der Station. Dort steht ein Wegweiser, der uns belegt, wie weit weg von allen größeren Städten wir hier sind.
Auf dem Rückweg stoßen wir auf den tierischen Bestand der Farm, zwei Kamele und zwei Esel.
In der Nacht entladen sich die Wolken, die sich in den letzten Tagen aufgebaut haben in kräftigen Regenschauern. Kermit schüttelt sich in den Windböen.
Verkleidete Termitenhügel
Dafür können wir am nächsten Morgen unsere Fahrt bei blauem Himmel fortsetzen. Es geht wieder durch die typische Savannenlandschaft. Bäume, Gräser und Termitenhügel. Uns ist schon öfter aufgefallen, dass Termitenhügel „angezogen“ werden. Oft nur ein mehr oder weniger weißes T-Shirt, manchmal mehr Garderobe, bis hin zu Hüten und Kappen. Wir haben schon gerätselt, ob sich dahinter ein geheimnisvoller Brauch verbirgt. Vermutlich sind es aber nur Scherzkekse, die sich einen Spaß machen.
Bitter Springs – die heißen Quellen von Mataranka
Mataranka heißt unser nächstes Ziel. Am Ortseingang werden wir von der Polizei gestoppt, Marcus muss ins Alkoholteströhrchen blasen und seinen Führerschein vorzeigen. Alles in Ordnung, schließlich wird das Feierabendbier erst nach unserer Ankunft auf dem Campingplatz geköpft.
Ein Rundgang durch Mataranka offenbart nichts Aufregendes. Es gibt ein paar große Termitenhügel im „Park“, einen teuren Supermarkt und das unvermeidliche Museum, in dem alles, was rostet, als „Heritage“ ausgestellt wird.
Berühmt ist Mataranka für seine heißen Quellen. Die suchen wir am nächsten Tag auf. Im tropischen Wald liegen die Bitter Springs, kristallklares mineralisches Wasser fließt zwischen Palmen und anderen Bäumen.
Eine leichte Strömung lässt das Schwimmen aufwärts zur sportlichen Übung werden, für die ich von den mit Poolnudeln dahin treibenden Rentnern Bewunderung ernte.
Nur einen Ticken zu warm ist das Wasser bei den herrschenden Temperaturen. Auf dem Campingplatz springen wir daher zum Abkühlen gleich noch mal in den Pool.
Abends beim Kochen kommt, was irgendwann kommen musste: das Gas ist alle! Zum Glück verfügt dieser Platz über eine gut ausgestattete Campküche, so dass wir unsere Nudeln dort kochen können. Das Abendessen und die Laune sind gerettet. Fast alle australischen Campingplätze haben eine Camp Kitchen, in der Regel überdacht, aber zu den Seiten offen. Tische und Bänke, eine Spüle und ein elektrischer oder gasbetriebener Barbecue gehören zum Standard. Oft gibt es auch einen Kühlschrank, manchmal Wasserkocher, Toaster und Kochplatten.
Morgen geht es weiter nach Katherine, eine größere Stadt, wo wir sowohl Gas als auch andere Vorräte wieder auffüllen können.
Kermit-Logbuch Tag 15 – 17
- Camooweal – Banka Banka – Mataranka
- Kilometer: 989
- Camp Banka Banka: Banka Banka Station, Stuart Highway
- Camp Mataranka: Territory Manor Caravan Park
- Gesamtkilometer: 3088
Katherine Gorge – unser erster Bush Walk
Zivilisation in Katherine
Katherine ist endlich mal wieder eine größere Stadt. Das bedeutet, dass wir bei Woolies einen Großeinkauf zum Aufstocken unserer geschrumpften Vorräte machen. Wir finden einen Campingladen, bei dem wir unsere Gasflasche auffüllen können und unseren Haushalt um eine Spülschüssel bereichern. Bisher mussten wir unser Geschirr immer kunstvoll gestapelt zum Spülbecken der Campküche balancieren.
Die größte Attraktion (außer dem Woolies) ist der Nitmiluk Nationalpark. Hier befindet sich die Schlucht Katherine Gorge oder auch – nach dem alten Aboriginalnamen – Nitmiluk Gorge genannt.
Die Schlucht hat 13 durch Rapids voneinander getrennte Abschnitte. Man kann viel Geld für Bootsrundfahrten, Helikopterflüge oder Kanumiete ausgeben.
Bei der Kanumiete überlegen wie kurz. Für einen Preis, für den man fast schon einen Scenic Flight bekommt, kriegt man einen klobigen Polyesterzweier.
Diesen darf man in der zweiten Gorge (in der ersten gibt es möglicherweise Krokodile, deshalb lassen sie da die Touristen nicht paddeln) flussaufwärts paddeln, die Rapids zwischen zweiter und dritter Gorge hochtragen, um ein wenig in der dritten Gorge rumzuschippern und dann das Ganze wieder zurück. Da wir Ende der Trockenzeit haben, ist vermutlich wenig Wasser im Fluss und die Tragestrecke entsprechend lang. Also entscheiden wir uns lieber dafür, die Schlucht zu Fuß zu erkunden.
Bush Walk in Nitmiluk Gorge (Katherine Gorge)
Vom Visitor Center aus sind verschiedene Wanderwege markiert, von 30 Minuten zum nächsten Lookout bis zu Mehrtageswanderungen, bei denen man bis zur 13. Gorge vordringt. Wir entscheiden uns für eine vierstündige Strecke.
Zunächst geht es bergauf bis zum ersten Lookout. Teilweise sind Metallgitterstufen vorhanden, teils geht es über grobe Felsstufen hoch. An der Aussichtsplattform angekommen, erwartet uns ein schöner Blick in die erste Gorge und über die Hochebene jenseits der Schlucht.
Wir folgen dem gut markierten Weg weiter, zunächst wieder von der Schlucht weg. Nach einer Weile erreichen wir eine Weggabelung. Hier steht ein großer Wassertank, am dem der durstige Wanderer seinen Vorrat auffüllen kann. An den Infotafeln wird immer wieder darauf hingewiesen, wie wichtig Sonnenschutz und ausreichend Trinkwasser für die Wanderung im Busch sind. Unsere Trinkblasen sind noch gut gefüllt, deswegen nehmen wie nur einen erfrischenden Schluck aus dem Wasserspender und folgen unserem Weg.
Die typisch gelb-grüne Vegetation der Savanne begleitet uns. Trockene, gelbe Gräser, einzelne Bäume, struppige Sträucher. Viele Bäume haben nur noch vertrocknetes, braunes Laub oder sind schon kahl, andere haben teils grüne, teils braune Blätter. Schatten gibt es nur wenig. Über rote Erde zieht sich der Pfad, richtiges Bushwalk-Feeling.
So ein Bushwalk ist übrigens nicht nur Übung für die Beinmuskeln. Auch die Arme werden gefordert, schließlich ist man ständig damit beschäftigt, die lästigen Fliegen wegzuscheuchen. Diese Plagegeister fliegen bevorzugt Augen, Nase und Mund an.
Nachdem es erst bergab und eben weitergeht, steigt der Weg wieder an, um das Felsplateau der Schlucht zu erobern. Schließlich erreichen wir ziemlich erhitzt Pat’s Lookout. Unter uns zieht sich der Fluss als breites, dunkelgrünes Band durch die Felswände. Am gegenüberliegenden Ufer können wir einen Sandstrand erkennen. Schade, dass wir da nicht hinkommen! Ein erfrischendes Bad wäre jetzt genau das richtige.
So sichern wir uns ein halbwegs schattiges Plätzchen und verspeisen unser Lunch – unter ständigem Fliegen-Gefuchtel – mit Blick auf die Schlucht. Ein Ausflugsboot kommt um die Kurve und tuckert langsam stromauf.
Abstecher zum Southern Rockhole Wasserfall
Der Rückweg führt an dem Abzweig zum Southern Rockhole Waterfall vorbei. In dem Pool des Wasserfalls soll man unbehelligt von Krokodilen schwimmen können. Wir sind uns zwar nicht sicher, wieviel Wasserfall jetzt am Ende der Trockenzeit noch da ist. Da der Wegweiser nur 500 Meter als Entfernung angibt, beschließen wir, den kleinen Umweg zu riskieren.
Um es kurz zu machen: für die 500 Meter hin und wieder zurück brauchen wir eine Dreiviertelstunde. Relativ schnell hört der Weg auf, ein Weg zu sein und führt quer durchs Gelände. Wir kraxeln durch ein trockenes Flussbett, überqueren ein Felsplateau und stehen schließlich vor einer steilen Treppe, die in einen schmalen Canyon hinabführt.
Unten klettern wir über Felsblöcke immer weiter abwärts. Auf der einen Seite ragt eine dunkle Felswand steil in die Höhe. Wenn in der Regenzeit der Bach hier runter stürzt, wäre der unpaddelbar.
Immer noch kein Rauschen eines Wasserfalls zu hören. Sollen wir umkehren? Aber jetzt sind wir schon so weit gekommen. Und vielleicht kann man ja doch baden…
Wir kraxeln den halsbrecherischen Abstieg weiter. Und dann erreichen wir Southern Rockhole. Die Felswand weicht zu einer halbrunden Ausbuchtung zurück. Hoch oben ist die Kante des Wasserfalls, über die im Moment nur ab und zu ein Tröpfchen herab sickert. Der Pool unten ist fast völlig eingetrocknet, das restliche Wasser brackig. Okay, das lädt wirklich nicht zum Baden ein. Das Rockhole ist trotzdem eindrucksvoll.
Nachdem wir in der Mittagshitze den Aufstieg aus dem Canyon bewältigt haben, trotten wir schwitzend den Weg zurück. Was für ein Fest, als wir den Wassertank erreichen! Trinkwasser haben wir zwar noch, aber wir halten jeden verfügbaren Körperteil unter den auf Kniehöhe befindlichen Hahn, um uns abzukühlen. Die Kappen werden mit Wasser getränkt und sorgen so für einen kühlen Kopf.
Viereinhalb Stunden nachdem wir aufgebrochen sind, erreichen wir wieder das Visitor Center und belohnen uns mit einem überteuerten, aber verdienten Eis.
Pine Creek
Nach dem anstrengenden Bushwalk gönnen wir uns noch einen Pausentag, ehe wir weiterfahren nach Pine Creek.
Dort gefällt es uns so gut auf dem relaxten Campground Lazy Lizard (der Name ist Programm), dass wir noch drei weitere Tage zum Chillen dranhängen.
Die Sehenswürdigkeiten des Ortes sind schnell abgehakt: ein nicht zugängliches Wellblechhaus, das als Old Bakery historischen Wert haben soll, eine alte Bahnstation und ein Aussichtspunkt auf die mit Wasser aufgefüllte ehemalige Mine.
Nachdem wir das an einem Vormittag besichtigt haben, widmen wir uns dem Pool des Lazy Lizard und nutzen die eine Stunde WiFi, die uns täglich zur Verfügung steht, um den Blog zu aktualisieren. Außerdem planen wir unseren Besuch im Kakadu Nationalpark, der als nächstes auf dem Programm steht.
Kermit–Logbuch Tag 18 – 22
- Mataranka – Katherine – Pine Creek
- Kilometer: 269
- Camp Katherine: Baob Caravan Park
- Camp Pine Creek: Lazy Lizard Caravan Park
- Gesamtkilometer: 3357
Tour durch den Kakadu National Park
Der Kakadu National Park ist eines der Ziele, bei denen schon vor der Reise feststand, dass wir es besuchen wollen. Allein der Name hört sich schon nach exotischem Paradies an. Mit großen Erwartungen fahren wir also los und planen vier Nächte im Nationalpark. Große Erwartungen sind ja immer so eine Sache…
Zum Glück hatten wir unsere Tickets für den Kakadu National Park schon im Lazy Lizard, dem Camp in Pine Creek, erworben. Das war auch gut so, denn am Mary River Roadhouse, das am Eingang des Kakadu National Park liegt, war das Schild „Visitor Information“ dick durchgestrichen. Die nächste Möglichkeit, Tickets zu erwerben wäre das zentrale Bowali Visitor Center mitten im Park, also mal 100 Kilometer weiter.
Die Sehenswürdigkeiten des Kakadu National Parks bestehen aus Wasserfällen, Felszeichnungen der Ureinwohner, den Wetlands und der Tierwelt, also Krokodile, Kakadus und Wasservögel. Die Wetlands sind Ebenen, durch die Flussläufe ziehen, die in der Regenzeit weit überflutet werden.
Die Wasserfälle haben nach genauerer Recherche den Nachteil, dass sie alle über unbefestigte, meist sogar nur mit 4WD-Autos befahrbare Straßen zu erreichen sind. Für uns also gar nicht, da wir mit Kermit keine unsealed roads befahren dürfen. Dazu kommt, dass jetzt gegen Ende der Trockenzeit oft nur noch traurige Rinnsale statt beeindruckender Fälle vorhanden sind.
Walk zum South Alligator River
Also haben wir uns als erstes einen Walk ausgeguckt, der uns zu einem Aussichtspunkt über das South Alligator Valley und ein Stück an einem Arm des South Alligator Rivers entlang führen soll. Laut Informationsheft werden dafür zwei bis drei Stunden benötigt.
Nachdem wir ein Krokodil-Warnschild passiert haben, stehen wir wenige Meter weiter vor einem sandigen, ausgetrockneten Flussbett. Ist ja Trockenzeit. Der andere Zweig des Wegs führt über Schotter leicht ansteigend durch eine ausgetrocknete Landschaft auf einen Hügel. Hier haben wir einen Blick über die verschiedenen Grün-Schattierungen der Ebene.
Am Horizont erhebt sich eine kleine Hügelkette. Schön. Aber nicht spektakulär. Und statt zwei bis drei Stunden haben wir für die ganze Unternehmung nur eine Dreiviertelstunde benötigt.
Die Wetlands des Yellow River
Da schaffen wir auch noch das eigentlich schon für den zweiten Tag vorgesehene Programm: die Wetlands am Yellow River.
Hier kann man Schiffstouren und Helikopterflüge buchen oder ein bisschen laufen. Das Informationsheft beschreibt einen Boardwalk und einen 2,6 Kilometer langen Wanderweg, der nur in der Trockenzeit zugänglich ist. Passt ja.
Um den Boardwalk zu finden, bedarf es eines gewissen detektivischen Spürsinns. Ausgeschildert ist er nämlich nicht. Schließlich finden wir ihn in Verlängerung zu den Bootsablegestellen. Über sumpfiges Grasland führt er zu einer Plattform, von der aus wir über die floodplains des Yellow River blicken. In den Bäumen rund um uns kreischen, flattern und turnen Corella-Kakadus.
Der andere Wanderweg ist gesperrt, „seasonal closed“ verrät uns das Schild, das offensichtlich seit der letzten Regenzeit dort hängt. Sieht ganz so aus, als hätte man keine Lust gehabt, ihn zur Trockenzeit wieder aufzumachen.
Bushcamp im Kakadu Nationalpark
Nachdem der Besuch am Yellow River auch deutlich kürzer als geplant ausfällt, beschließen wir, sofort zum Camp Merl zu fahren, das eigentlich erst für die dritte Nacht geplant war. Es ist ein typisches Bushcamp, im Wald gelegen, ohne Strom und Trinkwasser. Immerhin gibt es Toiletten und Duschen.
Abends kommt der Ranger auf dem Fahrrad vorbei und sammelt die Campgebühren ein. Später sitzen wir draußen, als im Baum wenige Schritte neben uns plötzlich quietschende Töne und Geraschel erklingen und sich ein riesiger schwarzer Schatten durch die Luft davon schwingt. Wie eine Fledermaus, nur viel größer! Wahrscheinlich ein Flughund.
Der Tag war sehr heiß und auch in der Nacht kühlt es kaum ab. In Kermit staut sich die Hitze. Wegen der Moskitos können wir die Türen nachts nicht offen lassen. Nur die Dachluke und ein kleines Seitenfenster haben ein Moskitonetz und können für ein bisschen Luft sorgen.
Felsenzeichnungen und Aboriginalkultur
Am nächsten Morgen fahren wir zum naheliegenden Ubirr, wo es Felsenzeichnungen zu sehen gibt. Eine Rangerin erklärt in einer zweistündigen Führung nicht nur die mehrere tausend Jahre alten Malereien, sondern auch viel über die uns sehr fremde Kultur der Aboriginals.
Die in den Zeichnungen dargestellte Regenbogenschlange gilt als Erschafferin der Landschaft. Wo sie entlang kroch, erstanden die Flüsse. An einer anderen Felswand ist wie ein Menü aufgemalt, welche Speisen verzehrt wurden, von Barramundi und anderen Fischen über Schildkröten bis zu Wallabies.
Tierisch was los: Krokodile, zankende Flughunde und fröhliche Kakadus
Von der Rangerin erhalten wir auch den Tipp, wo es Krokodile und Flughunde zu sehen gibt. Also auf zu Cahills Crossing, wo eine Straße über bzw. durch den East Alligator River führt. Es ist eine flood road, die bei höherem Wasserstand überspült wird.
Vom Meer her drückt die Flut hinein, überspült die Straße und bringt frische Nahrung für die zahlreichen Krokodile, die hinter der Straße durch das milchig grüne Wasser cruisen. Ab und zu gibt es einen lauten Platsch, wenn ein Krokodil nach einem Fisch schnappt. Die schiere Anzahl der vermeintlich träge herum treibenden Reptilien ist beeindruckend.
Und das ist keine Tierparkshow, sondern echte Natur! Besonders gefällt uns ein Exemplar, das mit zur Seite gestreckten Vorderbeinen die Krallen geziert aus dem Wasser spreizt. Bestimmt ein Mädchen!
Nachdem wir lange genug den Krokodilen zugeguckt haben, machen wir uns zum Wanderweg auf, auf dem wir Kolonien von Flughunden sehen sollen. Der geht gleich hier vom Parkplatz los. Am obligatorischen Krokodil-Warnschild vorbei und wenige Meter in den Wald hinein, nehmen wir schon bald den typischen Geruch war. Quietschende Geräusche zeigen uns schnell die Bäume, in denen die Flughunde hängen.
Wie groteske schwarze Früchte baumeln sie von den Ästen. Eigentlich sollte jetzt am hellen Tag Schlafenszeit für sie sein. Trotzdem ist an einigen Stellen richtig was los, Gezänk und Geturne. Es hört sich an, als ob Quietscheenten sich streiten. Ab und zu breitet einer der Flughunde die Schwingen aus und fliegt los.
Am Nachmittag informieren wir uns im Bowali Visitor Center über die typische Flora und Fauna, dann fahren wir zum Campground Aurora Kakadu Resort, wo uns Stromanschluss und ein großer Pool locken. Eine sehr lebhafte Atmosphäre schaffen die Schwärme von Corella-Kakadus, die den Campground bevölkern.
Kreischend toben sie durch die Bäume, versuchen, an Rasensprengern zu trinken und hüpfen als fröhlicher Haufen über den Rasen. Als die Dämmerung einsetzt, formieren sie sich zu einem großen Schwarm, fliegen eine lärmende Abschiedsrunde über den Platz und verschwinden für die Nacht.
Vogelwelt der Wetlands
Zum Abschluss unseres Besuchs im Kakadu National Park fahren wir zu den Mamukale Wetlands. Dort können wir schwarz-weiße Magpiegänse, schwarze Sumpfhühner mit feuerrotem Schnabel und andere Vögel der Sumpfgebiete beobachten.
Ein Walk führt uns in einer Dreiviertelstunde durch heiße, schattenarme Savannenlandschaft am Rand des Feuchtgebiets vorbei.
Einen zweiten Walk in der Nähe des Campgrounds unternehmen wir, weil er durch Monsoon Forest, also vermutlich Schatten führen soll.
Leider haben durch die Trockenheit viele Bäume schon einiges an Laub eingebüßt, so dass es trotzdem ziemlich heiß wird. Am Ende kommen wir an einem Billabong vorbei. So nennt man die Teile von ausgetrockneten Flüssen, in denen gewöhnlich noch Wasser stehen bleibt.
Hier deutet allerdings nur die ausgedehnte mit Schilf bewachsene Fläche darauf hin, dass der Boden noch relativ feucht ist. Wasser ist keines zu sehen.
Nach nur zwei statt der geplanten vier Übernachtungen verlassen wir den Kakadu Nationalpark schon wieder. Er hat uns nicht so viel geboten, wie wir gehofft hatten.
Zum Teil lag es sicher daran, dass Ende der Trockenzeit nicht die ideale Saison für den Park ist. Mit ausgedehnten Wasserflächen sind die Wetlands bestimmt beeindruckender.
Enttäuscht hat uns auch, dass viele der Wanderwege einfach gesperrt waren und die restlichen eher lieblos hergerichtet schienen. Dafür gibt es viele Ziele, die nur per 4WD-Track oder zumindest über unbefestigte Straßen erreichbar sind. Als großer Spielplatz für Geländewagenfahrer eignet sich der Kakadu Nationalpark anscheinend gut.
Nach den zwei anstrengenden Bushwalks in der Hitze heute und den warmen, schlafarmen Nächten fühlen wir uns zu erschöpft, um bis Darwin zu fahren. So machen wir bereits nach 90 Kilometern am Bark Hut Inn Roadhouse Schluss. Der unpowered (ohne Stromanschluss) Stellplatz ist kostenlos und einen Pool gibt es auch.
Infos zum Kakadu National Park
Tickets
Um den Kakadu National Park zu besuchen, musst einen Park Pass erwerben. Der Pass ist für sieben Tage gültig und beinhaltet Führungen der Ranger und kulturelle Aktivitäten.
Du kannst den Pass online erwerben oder beim Visitor Centre im Kakadu National Park sowie bei verschiedenen Verkaufsstellen in der Umgebung.
Im tropischen Sommer (Regenzeit) kostet er 25 AUD, in der Trockenzeit 40 AUD.
Beste Reisezeit
Der Kakadu National Park liegt im tropischen Norden Australiens. Während der Regenzeit (Wet Season) zwischen November und Mai ist es nahezu unerträglich heiß. Durch die heftigen Regenfälle können Straßen auch für längere Zeit unpassierbar werden.
Daher empfehlen wir einen Besuch in der Trockenzeit. Am schönsten ist es zu Beginn der Trockenzeit ab Juni/Juli. Dann ist alles noch prächtig grün, die Wasserfälle rauschen und die Billabongs sind voller Leben.
Krokodile im Kakadu National Park
Der Norden ist Croc Country. Bitte nimm alle Warnschilder vor Krokodilen ernst. Dies ist keine Gegend, um in Gewässern zu plantschen. Auch am Ufer musst du vorsichtig sein.
Der beste Platz zum Krokodile beobachten ist das oben erwähnte Cahills Crossing. Aber überquere die Straße auf keinen Fall, wenn sie bereits vom Wasser überspült wird! Hier sind schon öfters tragische Unfälle passiert. Ohnehin darfst du nur mit einer speziellen Genehmigung das Gebiet jenseits des Flusses betreten, denn hier ist das selbstverwaltete Land der Aboriginals.
Übernachten
Es gibt verschiedene Möglichkeiten im Kakadu National Park zu übernachten, vom Hotel über gut ausgestattete Campingplätze bis zum einfachen Bush Camp mitten in der Natur.
Rumkommen im Kakadu National Park
Es gibt keine öffentlichen Verkehrsmittel im Nationalpark. Du brauchst also ein eigenes Auto. Ein Geländewagen ist optimal, wenn du alle Ecken erkunden willst. Aber auch mit einem normalen Fahrzeug kommst du gut durch den Park und kannst viel sehen.
Touren
Es werden die unterschiedlichsten Touren im Kakadu National Park angeboten. Ob Bootstrip auf dem Yellow River, abenteuerliche 4WD-Ausflüge, Hubschrauber-Rundflüge oder geführte Wanderungen, für jeden ist etwas dabei. Eine Übersicht über die Touren findest du hier.
Neben den landschaftlichen Juwelen und der großartigen Tierwelt solltest du auf jeden Fall die Aboriginalkultur anschauen. In den Visitor Centres gibt es Ausstellungen und Workshops dazu. Daneben bieten die Ranger geführte Touren zu den Rock Art Stätten Ubirr und Nourlangie an, die super informativ sind.
Roadtrip mit Kermit Logbuch Tag 23 – 25
- Pine Creek – Kakadu Nationalpark – Bark Hut Inn Roadhouse
- Kilometer: 481
- Nationalpark-Camp Merl
- Aurora Kakadu Resort
- Bark Hut Inn Roadhouse
- Gesamtkilometer: 3838
Darwin – das Tor zum tropischen Norden
Als wir morgens aufwachen, gibt es eine Überraschung. Kermit ist über Nacht zum Wanderweg von zahlreichen grünen Ameisen geworden. Nur mit Gewalt in Form eines Handfegers lassen sich die kleinen Biester vertreiben. Da wir auf dem Campingplatz keinen Stellplatz mit Stromanschluss bekommen hatten, ist über Nacht der Kühlschrank ausgefallen. Zum Glück ist nichts schlecht geworden, aber Milch und Joghurt hätten kälter besser im Müsli geschmeckt.
Ankunft in Darwin
Nun geht’s weiter Richtung Darwin. Wir müssen dringend Lebensmittelvorräte aufstocken. Aber erstmal heißt es einen Campingplatz finden. Die Campsites in und um Darwin sind recht teuer. Zwei günstige Alternativen hatten wir als Tipps von Campern bekommen.
Auf einen Platz, 15km vom Zentrum entfernt, dürfen wir nicht drauf, eine von der englischen Krone erhobene Regelung erlaubt nur bestimmten Fahrzeugen den Zutritt. Uns leider nicht.
Auf dem anderen empfohlenen Platz finden wir allerdings einen superschönen, schattigen Stellplatz, den wir prompt für drei Nächte buchen. Wir verbringen den ersten Tag mit Telefonieren und Einkaufen. Es ist heiß, und so lockt immer wieder der campeigene Pool zum Abkühlen.
Abends soll es Känguruburger geben. Da unser Kocher nur zwei Flammen hat, die Gina beide fürs Gemüse braucht, gehe ich zum campeigenen BBQ und brate die Burger. Wir kochen spät, dementsprechend dunkel ist es und ich hab nur meine Stirnlampe mit. Ich kann kaum den Fortschritt beim Braten erkennen. Als die Burger endlich fertig sind, drehe ich das Gas aus. Beim Bücken stoße ich den Teller an, der mitsamt Burger auf den Boden knallt und in tausend Scherben zerbricht. Na toll!! Erstmal die Burger abwaschen und die Scherben beseitigen, dann gehe ich zurück zum Wagen. Gina’s Laune ist auch nicht die Beste, denn der Couscous war hart geworden. Das reinste Katastrophenessen.
Als Krönung des Tages ist Gina’s Lesebrille ohne Gewalteinwirkung in der Mitte einfach durchgebrochen. Was für ein Tag!
Stadtbesichtigung in Darwin
Am nächsten Tag wollen wir in die City. Darwin mit seinen 125.000 Einwohnern liegt am Meer und hat historisch gesehen drei Highlights zu bieten: die Gründung der Stadt 1869, der Luftangriff der Japaner im zweiten Weltkrieg 1942 und die Zerstörung der Stadt durch den Cyclon Tracey Weihnachten 1974.
Die Stadt macht auf mich einen freundlichen und entspannten Eindruck. Eher verschlafen als Metropole. Schöne kleine Häuser, Parks und viel Grün rundherum.
Im Hof eines alternativen Theaters findet gerade eine Aufführung statt. Zwei chinesische Drachen tanzen zur Musik. Bei diesen Temperaturen kommen die Akteure ganz schön ins Schwitzen.
Später schauen wir uns noch Geschäfte an. Wir benötigen verschreibungspflichtige Medikamente. Das Rezept bekommen wir aber nur von einem ansässigen Arzt. Also müssen wir einen Arzt aufsuchen. Diesen finden wir im Zentrum. Es ist kurz vor Feierabend, trotzdem darf Gina noch vorsprechen und wir bekommen die Rezepte.
Als wir danach das türkisfarbene Meer erblicken, hüpft das Herz höher. Wir fühlen uns wie an der Karibik. Nur das hier überall Warntafeln das Baden im Meer wegen Krokodilen verbieten. So ein Mist, aber es gibt hier eine Lagune, wo man schwimmen darf. Zuerst aber am Hafen Fish&Chips essen. Und dabei aufs Meer gucken, so läßt es sich prima leben.
Am nächsten Tag fahren wir in ein Einkaufszentrum in einem Vorort. Außer der zerbrochenen Brille gibt’s noch eine andere, die gerichtet werden muss. Bisher hatten wir noch keinen passenden Optiker gefunden. Hier haben wir Glück, zumindest teilweise. Das Richten klappt, aber die zerbrochene Brille kann auf die Schnelle nicht repariert werden.
Museumsbesuch in Darwin
Einen weiteren Tag verbringen wir fast ausschließlich im Museum. Es gibt viel zu sehen über die heimische Tierwelt. Hier im Norden Australiens gibt es nur zwei verschiedene Jahreszeiten. Von April bis Oktober ist Trockenzeit, es regnet fast nie und die Temperaturen sind bei 20-35 Grad, danach beginnt die Regenzeit mit Temperaturen bis nahezu 50 Grad und 100% Luftfeuchte. Die Pflanzen und Tiere sind gut an die Extreme angepasst, was im Museum anschaulich dargestellt wird.
Neben von Aboriginals kunstvoll bemalten Autotüren gibt es eine extra Ausstellung über den Cyclon Tracey und dessen Folgen, als er Weihnachten 1974 mit Windgeschwindigkeiten über 260km/h über Darwin fegte. Damals gab es 66 Tote, die Stadt war zu großen Teilen zerstört und viele Menschen mussten evakuiert werden.
Nachmittags entscheiden wir uns spontan, im Museumsrestaurant Krokodil zu probieren. Hm, das habe ich mir anders vorgestellt. Das Fleisch ist hell wie Huhn, hat aber weniger Eigengeschmack.
Bleiben wir lieber beim Känguru, dessen Fleisch ist dunkel und geschmackvoller. Den ursprünglichen Plan, in der Lagune zu schwimmen, lassen wir fallen. Es ist schon zu spät und hier wird es um 18.30 Uhr sehr schnell dunkel. Schade, da wäre ich gerne noch ins Meer gesprungen. Vielleicht ein anderes Mal. Morgen gehts zum Litchfield National Park, und da soll man viel schwimmen können.
Kermit-Logbuch Tag 26 – 29
- Bark Hut Inn Roadhouse – Darwin
- Kilometer: 292
- Camp Darwin: Oasis Tourist Park
- Gesamtkilometer: 4130
Litchfield National Park – tropisches Wasserfallparadies
Litchfield National Park wurde uns von vielen Leuten, mit denen wir unterwegs sprachen, als sehr besuchenswert empfohlen. Mehr noch als der größere Kakadu National Park. Nachdem wir das beschauliche Batchelor (360 Einwohner), das sich als Tor zum Nationalpark anpreist, passiert haben, geht es über eine kurvige und hügelige Straße hinein. Trotz der langen Trockenzeit gibt es mehr Grün in der Vegetation als im Kakadu National Park.
Termiten-Architektur im Litchfield National Park
Der erste Stopp zeigt uns verschiedene Sorten von Termitenhügeln. Die Cathedral Termites bauen riesige, bis zu 8 Meter hohe Gebilde, die mit ihren verschiedenen turmartigen Strukturen tatsächlich an Kathedralen erinnern.
Noch erstaunlicher sind die Bauten der Magnetic Termites. Flach wie Bretter sind sie mit ihren schmalen Seiten genau in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet. So sorgen sie dafür, dass die Sonneneinstrahlung den Bau nicht übermäßig aufheizt. In einer großen Gruppe über die Ebene verteilt wirken sie wie ein skurriles Gräberfeld.
Bekannt ist der Litchfield National Park für seine vielen Wasserfälle, die im Unterschied zum Kakadu National Park auch ohne 4WD-Auto erreichbar sind. Ein großes Sandsteinplateau speichert die reichlichen Wassermengen der Regenzeit, so dass die Creeks und Wasserfälle auch jetzt noch fließen.
Und die Krokodile? In der Regenzeit kommen immer wieder die gefährlichen Salties, die Salzwasserkrokodile bis in die oberen Bachläufe. Ende der Wet Season wird „Krokodilmanagement“ betrieben. Die Bäche werden nach Salties abgesucht, mit Fallen werden diese eingefangen und in andere Gegenden abtransportiert. Vermutlich werden sie auch noch ermahnt, sich hier nicht mehr blicken zu lassen…
Damit gilt der Park als „wahrscheinlich krokodilfrei“ und die erhitzten Touristen können sich unbesorgt in die natürlichen Pools stürzen.
Badevergnügen am Florence Creek
Was wir als erstes an den Buley Rockholes tun. Der Florence Creek fließt über mehrere Kaskaden in tief ausgewaschene Felsenbecken mit sehr angenehmer Wassertemperatur. Wir tummeln uns eine ganze Weile in dem Natur-Spaßbad.
Etwas gedämpft wird die ausgelassene Stimmung, als Marcus sich schwungvoll in die Fluten wirft, dabei leider vergisst, dass seine Sonnenbrille lässig auf dem Kopf sitzt…äh, saß. Nun liegt sie auf dem Grund eines tiefen Pools und alle Tauchversuche bleiben erfolglos. Ob wohl in der nächsten Wet Season ein Croc mit einer coolen Sonnenbrille Schlagzeilen machen wird?
Bushcamp an den Florence Falls
Wenige Kilometer weiter liegt unser Camp für unsere erste Nacht im Park. Es ist ein einfacher Campground des Nationalparks, wieder ohne Strom und Trinkwasser, aber Duschen und Toiletten gibt es. Die geringe Gebühr von umgerechnet 8,60 Euro pro Nacht wird in einem Umschlag in die sogenannte Honesty Box eingeworfen.
Nachdem wir uns einen Platz ausgesucht haben, gehen wir hinunter zu den Florence Falls. Von einer Aussichtsplattform haben wir einen Blick auf den doppelten Wasserfall und den Plunge Pool unten im dichten Wald.
Der kurze Weg führt über viele Stufen hinab. Auch hier ist wieder Baden angesagt, über Felsblöcke am Rand des Pools tasten wir uns ins Wasser und schwimmen bis zur Felswand gegenüber, bis uns der Wasserfall auf den Kopf prasselt.
Abends im Camp ist es stockfinster. Der Mond scheint nicht, über uns schimmert die Milchstraße und das Kreuz des Südens. Es gibt kein elektrisches Licht, noch nicht mal im Waschhaus. So spülen wir im Schein unserer Stirnlampen und zum ersten Mal in meinem Leben dusche ich mit Stirnlampe.
Wanderung zum Tolmer Fall im Litchfield National Park
Der nächste interessante Punkt auf der Route ist der Tolmer Fall. Nicht zum Schwimmen, nur zum Gucken. Leider finden wir eine große Baustelle auf dem Parkplatz vor, als wir dort ankommen. Der kurze Weg zur Aussichtsplattform ist gesperrt, als Alternative gibt es einen Walk entlang der Schlucht, der etwa eine Stunde dauern soll. Also Flipflops gegen Wanderstiefel getauscht und los. Die meisten Touristen fahren enttäuscht wieder weg, nachdem sie die Baustelle sehen. Wir haben den Weg für uns allein.
Es ist eine wunderschöne Wanderung durch den Bush und über Felsplateaus entlang der Schlucht. Von Aussichtspunkt ist zwar nicht viel von Wasserfall zu sehen, dafür ist der Felsbogen darüber gut zu erkennen.
Die Cascades im Litchfield National Park
Weiter geht es zu den Cascades, wo der Andrang an badenden Touristen nicht ganz so groß sein soll wie an den Hauptattraktionen Florence Falls und Wangi Falls. Wanderwege führen zu den Lower Cascades und den Upper Cascades.
Wir entscheiden uns für den kürzeren Weg zu den Lower Cascades und wollen die Strecke in Flipflops bestreiten, nachdem wir eine Gruppe haben zurückkommen sehen, die ebenfalls nur mit Flipflops ausgestattet war. Ein Fehler! Merke: Australier laufen die haarsträubendsten Wege in Flipflops. Der Weg beginnt täuschend leicht als ebener Spazierweg. Dann geht es am Bach entlang, über Wurzeln und matschige Stellen. Geht auch noch.
Nachdem wir über einen stählernen Steg den Bach überquert haben, geht die Kletterei über steile, rutschige Felsblöcke los. Zwischendurch mal wieder ein Stück durch den Wald, zum Erholen, dann wieder nervenaufreibende Kletterei. Als wir ein Felsenbecken erreichen, in das eine schöne Kaskade plätschert, beschließen wir, dass es reicht, auch wenn wir die Lower Cascades wohl noch nicht erreicht haben.
Vorsichtig lassen wir uns ins Wasser gleiten. Aufeinander geschichtete Felsen bilden große Spalten unter Wasser. Da könnte sich bestimmt ein Krokodil verstecken. Hoffentlich haben die beim Krokodilmanagement ganze Arbeit geleistet! Ein bisschen unheimlich ist es schon, so ganz alleine in dem wilden Bach zu schwimmen. Aber wir enden nicht als Imbiss für Schnappi und auch den Rückweg, der wahrscheinlich viel gefährlicher ist, überstehen wir unbeschadet.
Nach einer Spazierfahrt zum Parkende und zurück, um die Batterie für den Kühlschrank etwas zu laden steuern wir den Nationalpark-Campground bei Wangi Falls an. Hier gibt es sogar Licht im Waschhaus.
Wangi Falls
Zur Abkühlung geht es sofort zum ziemlich großen Plunge Pool (wie heißt das auf Deutsch? Ich hab keine Ahnung…). Jetzt am späten Nachmittag ist der Hauptandrang vorbei. Betonstufen ermöglichen einen bequemen Einstieg ins Wasser und in dem weiten Wasserbecken können wir richtig schwimmen.
Ich versuche, nicht darüber nachzudenken, ob sich in dem dicht bewachsenen Ufer an der Seite nicht doch ein Krokodil verstecken könnte. Es dämmert schon, als wir zum Camp zurückkehren.
Als es dunkel wird, fängt es um uns herum an zu rascheln. Das sind wir schon gewöhnt, kleine Tiere wie Frösche oder Goannas (eine Art Eidechse) bewegen sich durch das trockene Gelände.
Doch diesmal hört es sich nach größeren Tieren an. Als wir ins Unterholz leuchten, erblicken wir sie: Wallabies, kleine Kängurus, manche mit klitzekleinen Jungen. Abends auf dem Weg zum Waschhaus treffen wir sie, nachts sehen wir im Schein des mittlerweile aufgegangen Mondes ihre Silhouetten (wir schlafen bei der Wärme mit offener Seitentür, seit wir uns aus Fliegengitter und Wäscheklammern einen provisorischen Mückenschutz gebastelt haben).
Morgens beim Frühstück entzückt uns eine Kängurumama mit Kind, die nicht weit entfernt durch das Gestrüpp weidet. Außerdem bekommen wir ein großartiges Unterhaltungsprogramm von einem Bower Bird geboten, der für seine Liebste einen skurrilen Balztanz aufführt.
Edith Falls im Nitmiluk Nationalpark
Bevor wir uns auf den Weg Richtung Süden machen, schwimmen wir noch eine Abschiedsrunde an den Wangi Falls. Dann verlassen wir den Litchfield National Park, der uns sehr gut gefallen hat.
Über den Stuart Highway geht es Richtung. Etwa 60 Kilometer vor Katherine biegen wir ab zu den Edith Falls, wo wir noch einmal eine Nacht in einem Nationalpark-Camp verbringen. Edith Falls gehört zum Nitmiluk National Park.
Der Wasserfall selber ist nicht sehr beeindruckend, aber der Felskessel, der das riesige Wasserbecken umgibt ist umso schöner. Orange-braune Felswände leuchten warm im Abendlicht, sattgrüne Vegetation säumt die flacheren Ufer und den Abfluss aus dem kleinen See.
Die Schwimmstrecke zum Wasserfall und zurück ist bei der Ausdehnung des Pools schon sportlich. Da bleibt nicht viel Zeit darüber nachzudenken, dass der junge Mann an der Rezeption uns gesagt hat, an Krokodilen gebe es hier nur Freshies. Und die seien Vegetarier.
Infos zum Litchfield National Park
- Hinkommen: Der Litchfield National Park liegt etwa 120 Kilometer südöstlich von Darwin und ist über gute, befestigte Straßen bequem zu erreichen. Ein Geländewagen ist für diesen Weg nicht notwendig.
- Öffnungzeiten: Der Park ist ganzjährig geöffnet. In der Regenzeit (Oktober bis April) kann es überall im Northern Territory zu Straßensperrungen oder anderen Einschränkungen kommen.
- Übernachten: Im Litchfield National Park gibt es verschiedene, einfache Camps, auf denen du übernachten kannst. Die von uns beschriebenen Florence Falls und Wangi Falls sind über normale Straßen zugänglich. Hotels findest du außerhalb des Parks.
- Schwimmen: Es gibt einige offiziell zugelassene Bademöglichkeiten im Litchfield Park. Benutze nur diese und beachte die Warnhinweise. In der Regenzeit können sie wegen Krokodilgefahr gesperrt sein!
Roadtrip mit Kermit Logbuch Tag 30 – 32
- Darwin – Litchfield Nationalpark – Edith Falls (Nitmiluk Nationalpark)
- Kilometer: 505
- Florence Falls Camp
- Wangi Falls Campground
- Edith Falls Campground Nitmiluk Nationalpark
- Gesamtkilometer: 4635
Back to the Coast
Von Edith Falls mit seiner schönen Bademöglichkeit gehts ab jetzt zurück Richtung Ostküste. Aber erstmal fahren wir noch viele Kilometer durchs Outback, das uns so gut gefällt.
Beim Frühstück ereignet sich ein dreister Diebstahl, sozusagen Mundraub: als ich Eier koche und kurz mit dem Rücken zum Tisch stehe, hüpft ein Bowerbird, ein großer braungrauer Vogel, auf den Tisch und klaut sich ein Apfelstück aus meiner Müslischale. Tags zuvor hatte er schon versucht, eine Scheibe Toast zu ergattern. Dies war ihm nicht gelungen, er hatte nur ein Loch in dem Toast hinterlassen.
Beim Aufbruch im Camp müssen wir geschlagene 10 ( in Worten: zehn!!) Minuten an der Ausfahrt warten, da ein Grey Nomad seinen Anhänger quer auf dem Zuweg ankoppelt. Manchmal bin ich ja geduldig, aber in dieser Situation hab ich mich unnötig aufgeregt. Wir haben keinerlei Zeitdruck, und trotzdem fluche und schimpfe ich noch eine ganze Weile.
In Katherine wird noch getankt und Lebensmittel eingekauft. Beim Optiker schnell Ginas Brille nochmal geradebiegen lassen und in der Apotheke meinen Blutdruck messen lassen: alles wieder im grünen Bereich.
Daly Waters
Nachmittags kommen wir in Daly Waters an. Der Ort besteht aus einem Pub mit angeschlossenem Camp. Der Pub ist berühmt, da hier in Daly Waters die erste Landebahn für den internationalen Luftverkehr existierte. Flugzeuge von Singapur kommend landeten hier ab den 1930er Jahren, um Sprit nachzutanken. In diesen Jahren kamen viele Piloten mit Rang und Namen, die im Pub ein eiskaltes Bier nahmen.
Der Pub ist über und über mit Andenken aus aller Welt verziert, ob Auto-Nummernschilder, Banknoten, Visitenkarten oder sonstiges. Daly Waters ist sogar auf vielen Landkarten verzeichnet, obwohl der Ort nur 16 Einwohner zählt.
Wir trinken Bier und lernen Miriam und Martin kennen, ein Schweizer Paar, die mit ihrem VW-Bus unterwegs sind. Sie erzählen vom Transport ihres Bullis übers Meer. Ein ganz eigenes Abenteuer.
Am nächsten Tag fahren wir nach Tennant Creek. Insgesamt scheint uns, dass die Straßen und die Campingplätze leerer werden, da viele Grey Nomads aus ihren Winterquartieren im Norden wieder zurück in den Süden gekehrt sind.
Es kommen noch ein paar Fahr-Tage, also Tage, um Strecke zu machen. So um die 400 Kilometer am Tag. Klingt nach nicht viel, aber die Straßen sind deutlich schlechter als die Autobahn zu Hause. Meist fahren wir ein Tempo zwischen 80 und 100 km/h und die Hitze strengt trotz Klimaanlage an. Kermit hat einen Unterflur-Motor, wir sitzen während der Fahrt knapp über dem Motor, und speziell die Beifahrerin ist nach einigen Stunden Fahrt fast gar.
Eine Nacht im Bush Camp
Heute wollen wir in einem Bushcamp übernachten. Das ist ein unbefestigter Rastplatz an der Straße, auf dem man für eine Nacht kostenlos bleiben kann. Es gibt Picknicktische, Mülleimer und ein Plumpsklo. Mehr nicht. Einige wenige Bäume geben Schatten.
Als wir ankommen, sitzen unzählige laut krakeelende Raben auf den Mülleimern und versuchen, diese zu öffnen und essbare Dinge herauszuziehen. Als wir näherkommen, verschwinden sie flugs.
Abends ist der Himmel klar und der Halbmond wirft Schatten. Das Kreuz des Südens als Sternenkonstellation ist gut zu sehen. Übrigens steht der Mond hier auf dem Kopf und die Sonne steht mittags im Norden. Verkehrte Welt.
Es haben sich noch einige andere Bushcamper eingefunden, die mit Caravan, Campervan oder einem PKW unterwegs sind. Eine Unterhaltung beschränkt sich auf „where do you go to“ und einigen kurzen Erklärungen.
Als wir am nächsten Morgen beim Frühstück sitzen, sind wir alleine. Vor 10 Uhr morgens kommen wir fast nie los, erstmal Obst fürs Müsli schälen und schneiden, Eier und Tee kochen. Später spülen und den Wagen fahrfertig machen. Bewährt hat sich für uns das Durchgehen einer Checkliste kurz vor dem Take Off:
- Frischwasser getankt – Check
- Abwasser abgelassen – Check
- Gas abgedreht – Check
- Dachluke zu – Check
- Bank gegen Verrutschen gesichert – Check
- Stromkabel eingeholt – Check
- Alle Vorhänge aufgerollt – Check
Neulich sind wir mit offener Heckklappe losgefahren, ich glaub ich werd alt. In Deutschland in den Nachrichten kam neulich eine Meldung, dass ein Mann seine Ehefrau auf dem Rastplatz einer Autobahn vergessen hatte. Schlechte Checkliste!
Geburtstag im Outback
Im Bushcamp habe ich – Marcus – Geburtstag! Nach dem Frühstück fahren wir nach Mount Isa, einer Minenstadt. Mittags machen wir Picknick am Lake Moondarra, der aber wegen vieler Schlingpflanzen am Ufer nicht zum Baden einlädt. Später auf dem Campingplatz springen wir noch in den Pool und gehen abends Steak essen. So kann man seinen Geburtstag auch gut verbringen.
Die nächsten zwei Tage verbringen wir ebenfalls in Mount Isa. Einen Tag machen wir Wäsche, Blog und relaxen, am anderen Tag schauen wir uns die School of the Air an und nachmittags hat Gina einen Friseurtermin auf dem Camp.
School of the Air in Mount Isa
Die School of the Air ist eine Schule, in der Lehrer und Schüler ursprünglich über Funk den Unterricht bestreiten. Im Outback wohnen Familien teils hunderte Kilometer von der nächsten Schule entfernt. Deren Kinder bekommen Montags bis Freitags je eine Stunde Unterricht. Die Kleinen bekommen Englisch und Mathe Unterricht, die anderen Fächer müssen zu Hause gepaukt werden.
Natürlich funktioniert das heute übers Internet. Wir durften einer Unterrichtsstunde beiwohnen. Sehr interessant. Auf einer Landkarte wurde uns gezeigt, welcher Schüler wo wohnt und wie weit das von der Schule entfernt ist.
Friseurtermin im Outback
Der Friseurtermin naht: Die Friseurin wohnt in einem Wohnwagen ungefähr zehn Meter von uns entfernt. Die Schere fliegt, es entwickelt sich ein nettes Gespräch und zum Schluss lasse ich mir noch mein Pony schneiden.
Dunnart-Fütterung in Julia Creek
Am nächsten Morgen geht’s weiter. Mittags halten wir für eine Rast im kleinen Ort Julia Creek. Gina hatte herausgefunden, daß am frühen Nachmittag der Dunnart gefüttert wird. Da kann man zuschauen.
Was, ihr kennt den Dunnart nicht? Na, wir wussten von dessen Existenz auch nichts. Speziell nichts vom Julia Creek Dunnart, denn den hatte man erst wenige Jahre zuvor entdeckt.
Gestatten, ich bin Jeff, ein zwei Jahre alter Dunnart. Gehöre zu den Beuteltieren, bin ca. 5cm lang und wiege 50 Gramm. Ich bin schon ziemlich alt und kriege hier in meinem Terrarium mein Essen. Morgens einen fetten Mehlwurm, hmmmm, leeecker, und nachmittags was mit Frucht. Vitamine müssen auch sein. Ich sehe aus wie eine Maus, habe aber größere Augen und riesige Ohren. Kommt mich doch auch mal besuchen hier in Julia Creek. Meine Pflegerin Kathrin erklärt euch alles genau.
Ja, viel hat sie erklärt und es gab einen Film und die Fütterung zu sehen.
Abends fahren wir wieder in ein Buschcamp. Unsere Nachbarn Jeff und Stefanie vom vorigen Camp sind auch da und so lassen wir den Abend beim gemeinsamen Bier und netten Gesprächen ausklingen.
Auf der Dinosaurier-Route
Am nächsten Tag fahren wir bis Richmond, wo wir Pause machen, in der Touristen-Info stöbern und uns ein paar alte Häuser und ein Museum anschauen. Danach geht es nach Hughenden. Dort gibt es einen alten Friedhof zu bestaunen. Außerdem folgen wir gerade der Dinosaurier-Route. Es wurden hier viele Überreste von Dinosauriern gefunden, unter anderem das fast vollständige Skelett eines 8 Meter großen Kronosaurus. Das Skelett ist aber nicht hier, sondern an der Harvard Universität in den USA zu sehen.
Uriges Camp beim Prairie-Hotel
Abends geht es zu einem kostenlosen Camp, das hinter dem Prärie-Hotel liegt. Es gibt eine Busch-Dusche, die wir gerne in Anspruch nehmen. Da unser Camping-Gas plötzlich leer ist und auf die Schnelle kein Ersatz zur Hand ist, essen wir im Hotel zu Abend.
Morgens können wir zwei Straßen weiter die Gasflasche auffüllen lassen.
Charters Towers
Heute fahren wir nach Charters Towers, das unsere letzte Station des Outbacks darstellt. Charters Towers war einst eine wichtige Stadt. Im Jahre 1871 hatte der Aboriginal Jupiter Mosman hier Gold gefunden. Daraufhin setzte ein großer Goldrausch ein und nach einem Jahr zählte man 3000 Goldsucher.
Damals wurde Charters Towers zur zweitgrößten Stadt in Queensland und bekam den Spitznamen The World. Heute zeugen nur noch einige schöne koloniale Bauten vom einstigen Reichtum der Stadt und die Einwohnerzahl schrumpfte auf ein Drittel von damals.
Eine Nacht bleiben wir auf einem Campingplatz am Rande der Stadt. Hier ist dann auch das große Outback-Abenteuer zu Ende. Als Nächstes erwartet uns die Ostküste mit vielen Sehenswürdigkeiten.
Kermit-Logbuch Tag 33 – 41
- Edith Falls – Daly Waters – Tennant Creek – Avon Downs – Mount Isa – Charters Towers
- Kilometer: 2226
- Camp Daly Waters Pub
- Outdoor Caravan Park Tennant Creek
- Avon Downs Free Camp
- Mount Isa Caravan Park
- Maxwelton Rest Area
- Prairie Hotel Camping
- Charters Towers Tourist Park
- Gesamtkilometer : 6861
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