Eigentlich war der Plan, nachdem unsere Salar-Tour in Uyuni geendet hatte, den nächsten Bus nach Sucre zu nehmen, wo wir uns im milden Klima wieder aufwärmen wollten.
Leider erfuhren wir, dass die Straße nach Sucre blockiert sei. Protestieren, Demonstrieren und Straßen blockieren ist nämlich ein beliebter Volkssport in Bolivien.
Also wird flugs umgeplant und La Paz als neues Ziel auserkoren. Per Flugzeug, da stören uns keine Straßenblockaden. Das bedeutet allerdings, dass wir doch eine Nacht im kalten Uyuni verbringen müssen. Und es wird wirklich eine kalte Nacht, denn die versprochene Heizung im Hostelzimmer läuft genau eine Stunde und schaltet sich dann ab.
In den Straßen merkt man deutlich den hohen indigenen Anteil an der Bevölkerung. Vor allem die Frauen in ihren Trachten – weite Röcke, lange Zöpfe unter Bowlerhüten oder Strohhüten, Strickjacken und bunte Umschlagtücher – fallen auf. Überall kleine Verkaufsstände und Garküchen.
Inhalt
La Paz
Am nächsten Morgen bringt uns ein sehr angenehmer Flug nach La Paz.
Der Flughafen von La Paz liegt im Stadtteil El Alto auf 4000 Meter Höhe, auf der Hochebene, in die sich das Tal von La Paz 400 Meter tief einschneidet. Die Taxifahrt entlang des steilen Hangs hinunter ist atemberaubend.
Atemberaubend ist es auch, sich durch La Paz zu bewegen. In den steilen Straßen und der Höhenlage bleibt uns immer wieder die Luft weg.
Unser Hostel liegt in einer kleinen, kopfsteingepflasterten Gasse im historischen Stadtzentrum. Und es gibt eine Heizung und heißes Wasser aus der Dusche!
Wir freuen uns unbändig über diese vermeintlichen Selbstverständlichkeiten.
Zu La Paz hatten wir vorher gar keine Meinung. Umso positiver überrascht uns die Stadt. Im Zentrum gibt es noch viele historische Bauten, in unterschiedlichem Erhaltungszustand.
Die Plaza Murillo, an der Parlament und Regierungssitz stehen, ist durch Absperrungen und großes Polizeiaufgebot vor den Demonstranten geschützt, die wenige Straßen weiter ein Zeltlager errichtet haben.
Auch hier wird das Stadtbild von vielen Cholitas geprägt, die in ihrer bunten Tracht ihr indigenes Selbstbewusstsein zeigen.
In bunten Tüchern tragen sie teils voluminöse Lasten auf dem Rücken.
Im Stadtverkehr dominieren Heere von Minibussen und antik wirkende bunte Busse. Private Autos sind nur selten zu sehen.
Supermärkte sind in Bolivien offensichtlich nicht bekannt. Auch hier in der Großstadt wird auf Märkten eingekauft, von Lebensmitteln bis zu allen anderen Dingen des täglichen Bedarfs.
Aus der geplanten einen Nacht werden letztendlich vier. Wir lassen es ganz gemächlich angehen, chillen auf der Sonnenterrasse des Hostels, streifen durch die Straßen und lassen die Eindrücke auf uns wirken.
Nach der strapaziösen Salar-Tour tut es gut, einfach ein bisschen abzuhängen. Essen gehen wir in kleinen Lokalen, die von Einheimischen aufgesucht werden oder an Garküchen am großen Markt. Die einfachen, bodenständigen Gerichte schmecken uns gut und auch unsere Mägen beschweren sich nicht.
Ausflug nach Tiwanaku
Einen einzigen Ausflug unternehmen wir, nach Tiwanaku. Am Morgen werden wir von einem kleinen Tourbus am Hostel abgeholt. Ein sehr engagierter Guide erläutert schon auf dem Hinweg die historische Bedeutung Tiwanakus und begleitet uns mit vielen Erklärungen durch das Gelände.
Hier finden sich beeindruckende Überreste der Hochkultur, die den Inkas vorausging. Über 2000 Jahre herrschte sie über ein großes Reich und kann als Wiege der Andenkultur betrachtet werden. Heute ist nur ein kleiner Teil der antiken Stadt ausgegraben, Überreste von Pyramiden, Tempeln und gigantischen Stelen sind zu sehen.
Ihr Lieben,das war ja anscheinend eine gute Idee, La Paz kennen zu lernen.Ist die Kältewelle vorbei?
Die Frauen sehen sehr interessant aus-und alle wohlgenährt-und klein?Euer Eingang zum Hostel sieht sehr einladend aus, und farbenfroh. Erholt euch gut vor eurem nächsten Abenteuer:)
Ich freue mich immer sehr, wenn ich morgens den PC anmache und eine neue Nachricht blinkt mir entgegen. Danke, dass ihr mich an eurer Weltreise beteiligt und ich so virtuell mitreisen kann.
Wir hatten hier in Deutschland schreckliche Unwetter, zum Glück nicht selber betroffen.
Bis bald:):)
Hallo Maria,
vor allem nachts wird es immer noch sehr kalt, oft in den Minusbereich. Wie sind halt immer noch auf der Höhe von fast 4000m. Tagsüber in der Sonne ist es angenehm, wenn man ein windstiller Eckchen findet. ;-)
Ja, das Schönheitsideal der Aymara ist die runde Frau mit ausladenden Hüften. Dabei sind sie wohl ziemlich stark, auch wenn sie klein sind. Wenn man sieht, was sie alles mit sich schleppen auf dem Rücken – ich hab einmal gesehen, wie eine eine Gasflasche für ihren Essensstand auspackt.
Von den Unwettern in Deutschland haben wir auch gehört. Hoffentlich wird es jetzt besser und ihr könnt den restlichen Sommer genießen!
Liebe Grüße
Gina