Aktualisiert am 23/07/2020 von Gina
Roadtrip mit Kermit Tag 26 – 29
Als wir morgens aufwachen, gibt es eine Überraschung. Kermit ist über Nacht zum Wanderweg von zahlreichen grünen Ameisen geworden. Nur mit Gewalt in Form eines Handfegers lassen sich die kleinen Biester vertreiben. Da wir auf dem Campingplatz keinen Stellplatz mit Stromanschluss bekommen hatten, ist über Nacht der Kühlschrank ausgefallen. Zum Glück ist nichts schlecht geworden, aber Milch und Joghurt hätten kälter besser im Müsli geschmeckt.
Inhalt
Ankunft in Darwin
Nun geht’s weiter Richtung Darwin. Wir müssen dringend Lebensmittelvorräte aufstocken. Aber erstmal heißt es einen Campingplatz finden. Die Campsites in und um Darwin sind recht teuer. Zwei günstige Alternativen hatten wir als Tipps von Campern bekommen.
Auf einen Platz, 15km vom Zentrum entfernt, dürfen wir nicht drauf, eine von der englischen Krone erhobene Regelung erlaubt nur bestimmten Fahrzeugen den Zutritt. Uns leider nicht. Auf dem anderen empfohlenen Platz finden wir allerdings einen superschönen, schattigen Stellplatz, den wir prompt für drei Nächte buchen. Wir verbringen den ersten Tag mit Telefonieren und Einkaufen. Es ist heiß, und so lockt immer wieder der campeigene Pool zum Abkühlen.
Abends soll es Känguruburger geben. Da unser Kocher nur zwei Flammen hat, die Gina beide fürs Gemüse braucht, gehe ich zum campeigenen BBQ und brate die Burger. Südamerikanisch kochen wir spät, dementsprechend dunkel ist es und ich hab nur meine Stirnlampe mit. Ich kann kaum den Fortschritt beim Braten erkennen. Als die Burger endlich fertig sind, drehe ich das Gas aus. Beim Bücken stoße ich den Teller an, der mitsamt Burger auf den Boden knallt und in tausend Scherben zerbricht. Na toll!! Erstmal die Burger abwaschen und die Scherben beseitigen, dann gehe ich zurück zum Wagen. Gina’s Laune ist auch nicht die Beste, denn der Couscous war hart geworden. Das reinste Katastrophenessen.
Als Krönung des Tages ist Gina’s Lesebrille ohne Gewalteinwirkung in der Mitte einfach durchgebrochen. Was für ein Tag!
Stadtbesichtigung in Darwin
Am nächsten Tag wollen wir in die City. Darwin mit seinen 125.000 Einwohnern liegt am Meer und hat historisch gesehen drei Highlights zu bieten: die Gründung der Stadt 1869, der Luftangriff der Japaner im zweiten Weltkrieg 1942 und die Zerstörung der Stadt durch den Cyclon Tracey Weihnachten 1974.
Die Stadt macht auf mich einen freundlichen und entspannten Eindruck. Eher verschlafen als Metropole. Schöne kleine Häuser, Parks und viel Grün rundherum.
Im Hof eines alternativen Theaters findet gerade eine Aufführung statt. Zwei chinesische Drachen tanzen zur Musik. Bei diesen Temperaturen kommen die Akteure ganz schön ins Schwitzen.
Später schauen wir uns noch Geschäfte an. Wir benötigen verschreibungspflichtige Medikamente. Das Rezept bekommen wir aber nur von einem ansässigen Arzt. Also müssen wir einen Arzt aufsuchen. Diesen finden wir im Zentrum. Es ist kurz vor Feierabend, trotzdem darf Gina noch vorsprechen und wir bekommen die Rezepte.
Als wir danach das türkisfarbene Meer erblicken, hüpft das Herz höher. Wir fühlen uns wie an der Karibik. Nur das hier überall Warntafeln das Baden im Meer wegen Krokodilen verbieten. So ein Mist, aber es gibt hier eine Lagune, wo man schwimmen darf. Zuerst aber am Hafen Fish&Chips essen. Und dabei aufs Meer gucken, so läßt es sich prima leben.
Am nächsten Tag fahren wir in ein Einkaufszentrum in einem Vorort. Außer der zerbrochenen Brille gibt’s noch eine andere, die gerichtet werden muss. Bisher hatten wir noch keinen passenden Optiker gefunden. Hier haben wir Glück, zumindest teilweise. Das Richten klappt, aber die zerbrochene Brille kann auf die Schnelle nicht repariert werden.
Museumsbesuch in Darwin
Einen weiteren Tag verbringen wir fast ausschließlich im Museum. Es gibt viel zu sehen über die heimische Tierwelt. Hier im Norden Australiens gibt es nur zwei verschiedene Jahreszeiten. Von April bis Oktober ist Trockenzeit, es regnet fast nie und die Temperaturen sind bei 20-35 Grad, danach beginnt die Regenzeit mit Temperaturen bis nahezu 50 Grad und 100% Luftfeuchte. Die Pflanzen und Tiere sind gut an die Extreme angepasst, was im Museum anschaulich dargestellt wird.
Neben von Aboriginals kunstvoll bemalten Autotüren gibt es eine extra Ausstellung über den Cyclon Tracey und dessen Folgen, als er Weihnachten 1974 mit Windgeschwindigkeiten über 260km/h über Darwin fegte. Damals gab es 66 Tote, die Stadt war zu großen Teilen zerstört und viele Menschen mussten evakuiert werden.
Nachmittags entscheiden wir uns spontan, im Museumsrestaurant Krokodil zu probieren. Hm, das habe ich mir anders vorgestellt. Das Fleisch ist hell wie Huhn, hat aber weniger Eigengeschmack.

Wie wohl Kroko-Burger schmeckt?
Bleiben wir lieber beim Känguru, dessen Fleisch ist dunkel und geschmackvoller. Den ursprünglichen Plan, in der Lagune zu schwimmen, lassen wir fallen. Es ist schon zu spät und hier wird es um 18.30 Uhr sehr schnell dunkel. Schade, da wäre ich gerne noch ins Meer gesprungen. Vielleicht ein anderes Mal. Morgen gehts zum Litchfield National Park, und da soll man viel schwimmen können.
Kermit-Logbuch Tag 26 – 29:
Bark Hut Inn Roadhouse – Darwin
Kilometer: 292
Camp Darwin: Oasis Tourist Park
Gesamtkilometer: 4130
Also Marcus, eigentlich warst du mir ganz sympathisch, aber Känguru-Burger……das geht gar nicht. Da muss ja der Teller runter fallen!!! ;-)
Grüße von der Nordsee (auch schön!) und weiterhin gute Reise, Angelika
Stimmt, das war bestimmt ein Zeichen mit dem zerdepperten Teller ;-)
Demnächst nur Kängurufilet!
Danke für die guten Wünsche und eine schöne Zeit an der Nordsee!