Aktualisiert am 17/10/2022 von Gina
Fast vier Wochen waren wir in Chile „on the go“. Wie den meisten sicherlich bekannt ist, ist Chile sehr, sehr lang. Daher mussten wir uns entscheiden: der Norden mit Atacama-Wüste oder der Süden mit Patagonien. Wir waren im chilenischen Sommer unterwegs, also fiel die Wahl auf den Süden.
Von Valparaiso aus fuhren wir zunächst nach Pucón im kleinen Süden. Das Seengebiet in der Nähe von Puerto Montt wird auch als chilenische Schweiz bezeichnet.
Hier durfte eine Kajaktour auf dem wilden Rio Liucura nicht fehlen.
Weiter ging es mit dem Geländewagen nach Patagonien, über die Schotterpiste der Carretera Austral über Coyhaique bis zum Lago General Carrera.
Valparaiso
Unsere Chilereise startet am Heiligabend. Wie es ist, an Weihnachten zu verreisen habe ich hier beschrieben: Weihnachten woanders sein
Zusammen mit unserer Tochter Jorina fliegen wir nach Valparaiso, wo unsere Tochter Victoria seit einem Jahr studiert. Wir haben ein kleines Bed&Breakfast-Zimmer ganz in der Nähe ihrer Studenten-WG gemietet, von wo aus wir Blick auf die weite Hafenbucht von Valparaiso haben.
Beim Spaziergang an der Uferpromenade gibt es agile Möwen und faule Seelöwen zu sehen.
Wir fahren mit dem Ascensor Artillería auf einen der vielen Hügel Valparaísos.
Ascensores sind so eine Art Standseilbahnen, mit denen man verschiedene Hügel erreichen kann. Statt TÜV sorgen aufgemalte Heiligenbilder für die Sicherheit der Fahrt…
Viele bunte Holzhäuser an den steilen Straßen, abenteuerlich verlegte Stromleitungen, rappelnde Autobusse in den Hauptstraßen, phantasievolle Graffiti an Hauswänden, große Frachtschiffe auf Reede und jede Menge streunende Straßenhunde prägen unser Bild von Valpo.
Pucón im kleinen Süden von Chile
Mit dem Nachtbus fahren wir zu unserem nächsten Ziel, Pucón im sogenannten Kleinen Süden. Der Bus ist mit breiten, komfortablen Ledersitzen ausgestattet, die weit zurückgelehnt werden können und viel Beinfreiheit gewähren. Das einzige, was den Schlaf etwas beeinträchtigt ist, dass wir die letzte Reihe gewählt haben und sich direkt dahinter der Motor befindet.
Am Morgen erreichen wir Pucón, wo wir von der Wirtin unseres gebuchten Hostals an der Station abgeholt werden. Pucón ist ein beliebter Sommerferienort in Chile. Es liegt direkt am Lago Villarica und in der Nähe des Vulkans Villarica.
Die Bebauung besteht überwiegend aus maximal zweigeschossigen Holzhäusern. Der Einfluss der deutschen Auswanderer aus dem 19. Jahrhundert zeigt sich heute noch im Kuchen- und Tortenangebot in den Cafés.
Wir suchen den Laden von Ben May auf, der uns von einem Paddelfreund empfohlen wurde und buchen eine Kajaktour auf dem Rio Liucura für den nächsten Tag. Abends relaxen wir in einer der zahlreichen heißen Thermen in der Nähe.
Nationalpark Huerquehue
Nach der Kajaktour auf dem reißenden Fluss, planen wir für den darauf folgenden Tag eine Wanderung durch den Nationalpark Huerquehue. Leider hat Marcus eine kleine Verletzung unter dem Fuß. Daher stürzt er sich ins Abenteuer „chilenisches Dorfkrankenhaus“, während meine Töchter und ich den Bus zum Nationalpark besteigen.
Der Wanderweg führt steil bergauf, durch einen Urwald mit beeindruckend dicken und großen Bäumen und an ein paar munteren Wasserfällen vorbei. Nachdem wir 700 Höhenmeter bewältigt haben, erreichen wir einen kristallklaren See, in dem tote Baumstämme liegen und wie riesige Krokodile wirken. Ringsum auf den Höhen wachsen Araukarien mit ihren schirmartigen Kronen.
Silvester in Pucón
Am Silvesterabend lädt die Hostalwirtin zu einem Asado im Garten. An einem langen Tisch versammeln sich Gäste aus vielen Ländern. Jeder steuert etwas zum Essen bei und es wird eine fröhliche, interessante Runde. Kurz vor Mitternacht strömt alles zum Strand des Lago Villarica, wo ein großartiges Feuerwerk das neue Jahr begrüßt.
Puerto Varas am Lago Osorno
Am Neujahrstag reisen wir weiter nach Puerto Varas am Lago Osorno. Typisch chilenische Gelassenheit erleben wir, als der Fahrer des Collectivos, der uns vom Busbahnhof zu unserem Hostal bringen soll, das umfangreiche Reisegepäck von uns vieren in den dafür viel zu kleinen Kofferraum seines Autos stapelt.
Auch hier geben Lago Osorno und Vulkan Osorno ein eindrucksvolles Landschaftsbild.
Wir mieten ein Auto und fahren zum Vulkan Osorno hoch, machen eine Runde um den See und besuchen die berühmten Wasserfälle von Petrohue. Der Besuch dauert allerdings wegen der Myriaden von aufdringlichen, brummenden Stechfliegen, die uns unablässig umkreisen nicht allzu lange.
Pinguine auf Chiloe
Einen weiteren Besuch verdient die Pinguinkolonie auf der Insel Chiloe. Während wir auf dem letzten, unbefestigten Teil der Straße vorsichtig durch die Schlaglöcher manövrieren erhaschen wir schon spektakuläre Ausblicke auf die schäumenden Wellenkämme der Pazifikbrandung.
Die Ausflugsboote liegen auf dem flachen Sandstrand, auf hohen Wagen werden die Touristen trockenen Fußes zum Boot geschoben.
Auf den vorgelagerten Inseln brüten im chilenischen Sommer zwei Arten von Pinguinen: Magellan-Pinguine, die von Süden her kommen und Humboldt-Pinguine, die vom nördlichen Peru anreisen. Die meisten der niedlichen Gesellen sind tagsüber „auf Arbeit“ sprich fischen, dennoch bekommen wir einige von ihnen zu sehen.
Zum Abschluss unserer Zeit im Kleinen Süden besuchen wir das Freilichtmuseum im Nachbarort Frutillar, das Häuser und Einrichtungen der meist deutschen Einwanderer zeigt. Passend dazu gibt es überall im Ort „kuchén“. Sehr lecker!
Für Jorina heißt es nun Abschied nehmen, die Semesterferien gehen zu Ende. Für Victoria und uns beginnt am nächsten Tag das Abenteuer Carretera Austral.
Unterwegs auf der Carretera Austral
Die Carretera Austral, auch heute zum größten Teil noch Schotterstraße, wurde von Pinochet in den 1970er Jahren 1200 Kilometer durch das chilenische Patagonien geschlagen und erschließt so den „Großen Süden“. Vorher gab es noch keine durchgehende Straßenverbindung.
Wir haben bei der Reiseplanung lange überlegt, ob wir uns diese Strecke zutrauen. Schließlich haben wir bisher keinerlei Erfahrung mit Fahren auf Schotterpisten. Aber als ich eines Tages einen Reisebericht über das chilenische Patagonien las, mit Bildern vom Lago General Carrera, der in einem unglaublichen Blau leuchtete, fiel die Entscheidung: „Da muss ich hin!“
Von Puerto Montt auf die Carretera Austral
Kurz hinter Puerto Montt endet der Asphaltbelag und es geht auf guter Schotterstraße bis La Arena. In La Arena befindet sich die erste Fährverbindung, der Reloncaví-Fjord wird gekreuzt. Rechts der Pazifik mit ein paar vorgelagerten Inseln, links das steil bewaldete Ufer, in dunklen Blaugrau-Tönen im Gegenlicht. Dahinter recken sich schneegekrönte Andengipfel. Lange, waagerechte Wolkenschleier liegen auf halber Höhe vor dem Ufer und schaffen eine mystische Atmosphäre.
Die Straße wird nun holpriger. Ab und zu liegt eine Brücke über einem kleinen Bachlauf, die über ein paar Bohlenbretter gequert werden muss. Der dichte Regenwald wächst bis an die Straße heran. Nalcas mit ihren riesigen Blättern, die wie überdimensionierte Rhabarberpflanzen aussehen, säumen den Rand. Die hellgrünen Blattflächen sind mit grauem Straßenstaub überpudert.
Hornopiren
Gegen Nachmittag erreichen wir den Ort Hornopirén, von dem aus die nächste Fährverbindung startet.
Kleine Holzhäuschen, in den Vorgärten wachsen prächtige Hortensien und Azaleen, eine niedrige Kirche und auf dem zentralen Platz ein stilisierter Weihnachtsbaum aus Drähten und Girlanden. In der großen Bucht liegen kleine Fischkutter vor Anker. Ein Hubschrauber fliegt den ganzen Nachmittag über dem Ort hin und her und trägt einen Transportbehälter mit Lachsen unter sich.
Am nächsten Morgen stellen wir uns brav in der Autoschlange an der Fähre an. Mehrere kleine LKWs, diverse Pickups mit teils abenteuerlicher Beladung, ein Wohnmobil, Motorräder und Fahrräder sind unterzubringen.
Um alle auf der knappen Fläche unterzubringen, beginnt nun ein Auto-Tetris, in dessen Zuge hin- und her rangiert wird, Plätze wieder getauscht werden, bis alles passt. Zu keiner Zeit tritt Hektik auf, in aller Gemütsruhe sind mehrere Arbeiter beschäftigt, bis nach einer Stunde alles untergebracht ist. Für uns ein unterhaltsames Schauspiel, das wir vom oberen Deck bequem verfolgen können.
Mit der Fähre über den Fjord
Vier Stunden geht die Fahrt über den Comau-Fjord. Im tiefblauen Wasser spielen ab und zu ein paar Pinguine. Die Anlegestelle ist tatsächlich nur eine Rampe im Urwald. Ein Holzschild mit der hilfreichen Aufschrift „Rampa Leptepú“, das gerade noch aus dem Grün ragt und eine Art Unterstand daneben bilden die gesamte Infrastruktur.
Hier geht es noch mal über zehn Kilometer Schotterstraße durch den Urwald, bis man den Anschluss an die zweite Fähre dieser Verbindung bekommt. In einer großen Staubwolke rollt die Fahrzeugkolonne über die Halbinsel.
In Caleta Gonzalo endet die Überfahrt. Auch hier findet sich kein Ort, sondern nur die Anlegerampe der Fähre und ein Informationskiosk über den hier beginnenden Naturpark Parque Pumalín. Dies ist das größte privat geschaffene Naturschutzgebiet weltweit und der Grund, warum bisher noch keine Straßenverbindung nach Chaitén führt.
Parque Pumalin mit Baumriesen
Die Schotterstraße führt mitten durch den Parque Pumalín. Riesige Farne und Nalcas säumen den Rand, dahinter wachsen hoch aufragende Alercen. Die ältesten dieser Urwald-Ungetüme werden auf 3000 Jahre geschätzt und haben bis zu drei Meter dicke Stämme.
Carretera Austral von Chaiten bis Coyhaique
Als wir uns Chaitén nähern, werden die Auswirkungen des verheerenden Vulkanausbruchs von 2008 immer sichtbarer. Ganze Hänge von abgestorbenen Bäumen, deren Stämme kahl emporragen, dazwischen der Boden von grauer Asche-Schlammschicht bedeckt.
Der Vulkan Chaitén brach nach jahrtausenderlanger Ruhe völlig überraschend aus und erstickte den gleichnamigen Ort in einer dicken Ascheschicht. Der neben der Stadt entlangfließende Fluss wurde durch die Asche aufgestaut, trat aus seinem Bett und sorgte als mächtige Asche-Schlammlawine für weitere Verwüstung.
Der Ort hat immer noch in weiten Teilen das gespenstische Flair einer Geisterstadt. Ungefähr ein Drittel der vorigen Einwohner ist zurückgekehrt. Die restlichen Häuser sind versperrt. Viele Häuser stehen immer noch halb voll mit der Asche-Schlamm-Masse. Darüber kann man teilweise den Hausrat erkennen. In der Straße, die der Asche-Fluss zu seinem neuen Bett auserkor, sind die übriggebliebenen Häuser krumm und schief, aus den Fundamenten gehoben oder teilweise weggerissen.
Yelcho
Hinter Chaitén folgen wir dem Tal des Rio Yelcho, der sich in breiten Armen zwischen Kiesbänken durchwindet. Am Ventisquero Yelcho unternehmen wir eine etwa dreistündige Wanderung bis zum Fuß des blauleuchtenden Gletschers.
Unsere Fahrt führt weiter Richtung Süden. Wir überqueren weite Flussbetten, in denen der Strom zwischen ausgedehnten Kiesbänken mäandert. Auf den Kiesbänken liegen große Baumleichen und anderes Schwemmholz, ein Zeichen, mit welcher Kraft das Wasser hier entlangfließen kann.
Puerto Puyuhuapi
Nach La Junta wird die Straße noch holpriger und schmaler. Wir kommen jetzt in den Nationalpark Queulat. Puerto Puyuhuapi ist unser heutiges Ziel.
Der kleine Ort besteht aus einer Handvoll Holzhäuser am Ufer des Fjords. Vier etwas größere Häuser stehen optisch hervor. Es sind die Häuser der sudetendeutschen Pioniere, die den Ort 1935 gegründet haben.
Eines davon, das von der Tochter eines der Gründerväter heute als Hostal geführt wird, ist unsere Unterkunft. Wir beziehen unser Zimmer an der Giebelseite unterm Dach, von wo aus wir einen weiten Blick über den Fjord haben.
Die Wanderung zum berühmten Ventisquero Colgante – dem Hängenden Gletscher – findet bei typisch patagonischem Wetter statt: strömendem Regen. Wasserfest eingepackt machen wir uns auf dem Weg.
Eine breite Holz-Hängebrücke überquert einen reißenden Gletscherfluss.
Auf der anderen Seite geht es auf schmalen Pfad durch den triefenden Wald bergauf. Fuchsien, Nalcas und Bambusgewächse begleiten den Weg. Nach anderthalb Stunden Wanderung erreichen wir den Aussichtsplatz. Wir haben Glück, dass der Niederschlag jetzt nachlässt und der zunächst regenverschleierte Blick auf die gegenüberliegende Felswand klarer wird. Dort schiebt sich zwischen zwei Berggipfeln ein blauglitzernder Gletscher an die Kante der schwarzen Steilwand. Zwei Schmelzwasserfälle rauschen gischtsprühend hinunter. Ab und zu löst sich ein größerer Eisbrocken und donnert in die Tiefe.
Puerto Cisnes
Auch der nächste Tag beginnt regnerisch. Unterwegs klart es auf. Die Wälder leuchten in frischem, dunklem Grün. Überall aus den Hängen stürzen kleinere und größere Wasserfälle. Die Straße führt entlang eines Flusslaufs Richtung Meer.
Kurz vor Puerto Cisnes ist eine Straßenbaustelle eingerichtet, die Verkehrsführung ist einspurig. An jedem Ende der Baustelle steht ein in Warnsignal-Orange gekleideter Arbeiter mit einem Schild, das auf einer Seite rot mit „Pare“ (Stopp) und auf der anderen grün mit „Siga“ (Fahren) beschriftet ist. Per Walkie-Talkie wird sich mit dem anderen Baustellenende verständigt und das entsprechende Signal gezeigt.
Puerto Cisnes ist ein kleiner Hafenort mit schmucken Holzhäuschen an einer hübschen Bucht. Auf dem Wasser schaukeln kleine Fischkutter, kleinere Boote liegen auf dem flachen Strand. Nur die schwarzen Schwäne, nach denen der Ort benannt ist, lassen sich nicht blicken.
Coyhaique
Außer dass es ein gewisses Angebot an Supermärkten und Restaurants gibt, hat Coyhaique keine besonderen Sehenswürdigkeiten. Wir erkundigen uns nach den Fahrzeiten der Fähre, die den Lago General Carrera zwischen Chile Chico und Puerto Ibánez überquert. Leider stellt sich heraus, dass die Tage, an denen die Fähre verkehrt, nicht in unseren Zeitplan passen. So muss die geplante Umrundung des größten Sees Chiles leider ausfallen.
Cerro Castillo
Weiter geht es Richtung Süden, zunächst noch auf asphaltierter Straße, die beim Abzweig Richtung Villa Cerro Castillo wieder in Schotterpiste übergeht. Cerro Castillo ist ein Gebirge mit bizarren Bergspitzen, die an ein mit Türmen und Giebeln geschmücktes Felsschloss erinnern. Die Straße schraubt sich bis auf über 1000 Meter Höhe hinauf.
Kurz hinter Villa Cerro Castillo führt ein unscheinbarer Feldweg zu einer kulturhistorischen Attraktion: den Manos de Cerro Castillo. Hier finden sich Felszeichnungen der Ureinwohner, die vor 8000 bis 10000 Jahren entstanden sind. Mit roter Farbe und teilweise in Negativtechnik sind viele unterschiedlich große Hände auf der Felswand verewigt.
Lago General Carrera
Bei Puerto Murta erreichen wir den Lago General Carrera und fahren an seinem Ufer entlang. Der größte See Chiles und nach dem Titicacasee zweitgrößte Südamerikas erstreckt sich über fast 200 Kilometer bis nach Argentinien hinein. Er leuchtet in einem unwirklichen Blau.
In Puerto Guadal haben wir eine Cabana reserviert. Aus dem Fenster haben wir Blick auf den See, in dem sich die gegenüberliegenden Berge des Cerro Castillo spiegeln.
Leider ist es deutlich zu kalt, um auf der Veranda zu sitzen. Der über den Inlandgletscher streichende Ostwind bringt eisige Luft, die nur tagsüber von der Sonne auf milde Temperaturen erwärmt wird. So sind wir froh, dass abends ein kräftiges Holzfeuer im Ofen des Wohnzimmers bullert.
Bootstour zu den Capillas del Marmol
Eine der Attraktionen des Lago General Carrera sind die Capillas del Marmol, die Marmorkapellen. Es handelt sich um Inseln, deren Marmorsockel von Wind und Wellen zu Höhlen und Gängen ausgewaschen wurden.
Zehn Minuten dauert die Fahrt über den See. Die Inseln bilden einen massiven bewaldeten Block auf filigranen Beinchen. Die ausgewaschenen Gänge sind so groß, dass wir mit dem Boot hindurchfahren können.
Durchs Valle Exploradores
Im Valle Exploradores führt die Piste 70 Kilometer am Rande des Patagonischen Eisfelds entlang, um dann im Nichts zu enden. Irgendwann soll mal eine Brücke über den Rio Exploradores gebaut und die Straße bis zum Meer verlängert werden.
Kurz hinter Puerto Tranquilo passieren wir einen patagonischen Friedhof. In kleinen Holzhäusern befinden sich die Grabstätten, ausgestattet mit reichhaltigem Plastik-Blumenschmuck.
Nach 53 Kilometern erreichen wir einen steilen Wanderpfad, der zu einer offensichtlich erst neu errichteten Aussichtsplattform auf dem Bergkamm führt. Von hier aus sehen wir auf den Grosse-Gletscher, der sich als breite Eiszunge vom Inlandeisfeld schiebt.
Rio Baker
Ein weiterer Ausflug führt uns noch ein Stück weiter Richtung Süden. Vorbei am Lago Bertrand fahren wir zum Rio Baker, dem wasserreichsten Fluss Patagoniens. In einem tiefen Smaragdgrün leuchtet der Strom zwischen den baumbestandenen Ufern. Wir wandern ein kleines Stück durch steppenartige Vegetation zu einer gewaltigen Stromschnelle.
Guanacos im Valle Chacabuco
Noch ein Stück weiter südlich erreichen wir das Valle Chacabuco. Die hier früher liegenden Haciendas wurden nach und nach von dem naturliebenden Millionär, der auch den Naturpark bei Chaitén eingerichtet hat, aufgekauft. Das ehemalige Weideland wird sich selbst überlassen und von der Natur zurückerobert.
So dauerte es nicht lange, bis sich hier wieder Guanakos, wild lebende Verwandte des Lamas einfanden. Ihre hellbraune Fellfarbe erinnert an die von Rehen. Wir sehen mehrere kleine Herden dieser graziösen Tiere, als wir die Piste ins Valle Chacabuco entlang holpern.
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