Aktualisiert am 30/11/2023 von Gina

Bei einem Urlaub in Siebenbürgen kannst du einige der schönsten Sehenswürdigkeiten von Rumänien erleben. Sowohl die Städte Siebenbürgens als auch die wunderbare Natur und Landschaft sind eine Reise nach Rumänien wert.

Siebenbürgen liegt nördlich der Karpaten und wird auch Transsilvanien genannt. Richtig, da wo Graf Dracula herkommt. Das wird natürlich touristisch entsprechend vermarktet. Aber auch als Nicht-Dracula-Fan kommst du in Siebenbürgen auf deine Kosten.

Wir haben Rumänien mit dem Wohnmobil bereist und uns einige Zeit in Siebenbürgen aufgehalten. So haben wir viele schöne Orte Transsilvaniens erkundet und teilen hier unsere besten Tipps mit dir.

Karpatenlandschaft in Siebenbürgen als eine der Sehenswürdigkeiten von Rumänien.

Die Landschaft in Siebenbürgen ist eine der Top-Sehenswürdigkeiten von Rumänien

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Städte in Siebenbürgen

Siebenbürgen in Rumänien wurde ab dem 12. Jahrhundert von deutschstämmigen Siedlern bevölkert. Sie erhielten weitgehende Rechte vom König, so dass sich Handel und Landwirtschaft gut entfalten konnten. Schnell kamen die Siebenbürger Sachsen zu Wohlstand, was wir heute noch in den hübschen Städten in Transsilvanien bewundern können.

Die Bedeutung von Transsilvanien ist “jenseits der Wälder” und der heute in Rumänien gebräuchliche Name für die Region. Der Name Siebenbürgen leitet sich von den sieben Gerichtsstühlen ab, in die die Provinz aufgeteilt wurde. Die Hauptstadt hieß Herrmannstadt, heute Sibiu.

Dort starten wir mit der Besichtigung der Sehenswürdigkeiten von Siebenbürgen.

Sehenswürdigkeiten in Sibiu (Hermannstadt)

Ansicht von Sibiu mit der Stadtpfarrkirche

Sibiu ist eine der schönsten Städte in Siebenbürgen

Die Altstadt von Sibiu gehört zu den schönsten Sehenswürdigkeiten von Rumänien. Die Kirchen und die drei zentralen Plätze mit ihren stimmungsvollen Häusern bilden wunderschöne Ensembles. Da Sibiu im Zweiten Weltkrieg keine Zerstörungen erlitt, ist die historische Substanz noch vollständig erhalten.

Piata Mare (Großer Ring)

Die Piata Mare (sprich: Piaza Mare), auf Deutsch Großer Ring ist der größte Platz. Auf dem weitläufigen Platz finden oft Veranstaltungen statt. Prachtvolle Gebäude säumen den Platz: die Primaria (das Rathaus) im Jugendstil, das barocke Brukenthal-Palais daneben und die katholische Stadtpfarrkirche. Die Jesuiten erbauten die Kirche im frühbarocken Stil im 18. Jahrhundert.

Gina geht über den Großen Platz in Sibiu

Die Piata Mare hat ein tolles Flair

Für Kunstinteressierte lohnt sich der Besuch im Brukenthal-Palais, das eine große Gemäldesammlung beheimatet. Bei dieser Gelegenheit kannst du die reiche Ausstattung der Räumlichkeiten bewundern, die eine Sehenswürdigkeit für sich darstellen.

Auf der gegenüberliegenden Seite der Piata Mare sind weitere schöne Häuser zu sehen. Das Lutsch-Haus (Haus-Nr. 13) fällt durch seine bunte Fassade auf. Das Haller-Haus (Haus-Nr. 10) zieren Löwen-Motive über den Fenstern. Bei vielen Häusern kannst du die für Siebenbürgen typischen Augen-Dächer entdecken. Die geschwungene Form der Dachgauben erinnert an Augen. Die Öffnungen dienten in Transsilvanien zur Belüftung der Dachböden, auf denen Lebensmittel gelagert wurden.

Rotes Ziegeldach mit augenförmigen Dachgauben.

Die typischen “Augen”

Piata Mica (Kleiner Ring)

Durch den Turnul Sfatlui, dem Ratsturm, gehen wir von der Piata Mare auf die Piata Mica. Der im 14. Jahrhundert erbaute Turm heißt so, weil sich früher das Rathaus neben ihm befand. Du kannst ihn besteigen, um einen schönen Blick von oben auf die Altstadt von Sibiu zu genießen.

Rund um die Piata Mica (sprich: Piaza Mike) sind die Häuser etwas kleiner und nicht ganz so elegant wie auf dem Großen Ring. Eine stimmungsvolle Atmosphäre strahlt der Platz dennoch aus. Hier wohnten Kaufleute und Handwerker. Unter den Arkadengängen vor den Häusern stellten sie ihre Waren aus.

Gina geht über die Brücke mit gußeisernem Geländer.

Vorsicht, was du auf der Lügenbrücke erzählst!

Ein Stück weiter überquert die sogenannte Lügenbrücke die darunterliegende Straße, eine beliebte und gut besuchte Sehenswürdigkeit in Sibiu. Die gusseisernen Geländer sind mit Blumenkästen geschmückt. Angeblich soll die Brücke einstürzen, wenn jemand auf ihr eine Lüge ausspricht. Also Vorsicht, was du dort erzählst!

Piata Huet (Huet-Platz)

Die Evangelische Stadtpfarrkirche ist das dominierende Gebäude an der kleinen Piata Huet. Erbaut wurde sie in mehreren Phasen vom 14. bis zum frühen 16. Jahrhundert.

Beeindruckend ist der 73 Meter hohe Turm mit den bunten Dachziegeln und den vier Ecktürmchen. Auch diesen Turm kannst du besteigen, wenn du die 192 Stufen für den Aufstieg nicht scheust.

Im Innenraum der Kirche findest du eine berühmte Sehenswürdigkeit: das Rosenau-Wandbild stellt auf 48 m² eine Kreuzigungsszene dar. Es ist das einzige Fresko, das nicht nach der Reformation zerstört wurde.

Gegenüber der Kirche befindet sich das Brukenthal-Gymnasium, in dem bis heute auf Deutsch unterrichtet wird. Es gilt als Elite-Gymnasium in Sibiu.

Durch den Treppenturm gelangst du über eine Treppe in die Unterstadt. Hier lohnt sich ein Besuch auf dem bunten Markt auf der Piata Cibin. Alles, was hier angeboten wird, stammt aus der Region Transsilvanien. Obst, Gemüse, Honig und Käse kannst du frisch und günstig erwerben.

Marktstand mit Tomaten, Paprika und Zucchini.

Alles frisch auf dem Markt in Sibiu

Strada Mitropolei

Vom Huet-Platz kannst du – statt in die Unterstadt abzusteigen – zunächst einen Abstecher in die Strada Mitropolei machen. Hier findest du drei Sehenswürdigkeiten von Sibiu:

Casa Altemberger: In diesem großen gotischen Wohnhaus befindet sich das Geschichtsmuseum von Sibiu. In der Hauptausstellung kannst du dir einen Überblick über die Siedlungsgeschichte von Siebenbürgen verschaffen. Daneben gibt es eine Münzsammlung, eine Schatzkammer und eine Waffensammlung zu sehen.

Karyatiden-Haus: Nicht zu übersehen ist dieses spätbarocke Gebäude. Zwei große Frauenstatuen stützen den Balkon, im Stil der griechischen Karyatiden, die wir bei unserer Besichtigung von Athen kennengelernt haben.

Die beiden Türme der Orthodoxen Kathedrale in Sibiu

Doppeltürme der Orthodoxen Kathedrale

Orthodoxe Kathedrale: Die schönste Sehenswürdigkeit in der Strada Mitropolei ist unserer Meinung nach die Orthodoxe Kathedrale. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde sie im byzantinischen Stil erbaut, inspiriert von der Hagia Sophia in Istanbul.

Der riesige Innenraum beeindruckt mit Fresken an Wänden und Kuppel, ein großer bunter Bilderbogen. Vorne glänzt die Ikonostase in Gold.

Sehenswürdigkeiten von Brasov (Kronstadt)

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Brasov (sprich: Braschow) befinden sich in der überschaubaren, gemütlichen Altstadt. Sie sind bequem zu Fuß erreichbar.

Piata Sfatului (Rathausplatz)

Platz mit Rathaus, das von einem großen Turm gekrönt wird.

Das Rathaus an der Piata Sfatului

Der dreieckige, großzügige Platz ist das Zentrum der Altstadt. Hier steht das Alte Rathaus mit dem 60 Meter hohem Turm und einer schönen Loggia. Es wurde im 15. Jahrhundert erbaut und nach und nach erweitert. Bis 1876 diente es als Rathaus. Bürgerproteste verhinderten zum Glück den Plan, das Gebäude Anfang des 20. Jahrhunderts durch einen Neubau zu ersetzen. Dafür ersetzte man das Barockdach des Turms durch das Dach mit den bunten glasierten Ziegeln.

Die zweite Sehenswürdigkeit am Rathausplatz ist die Orthodoxe Kirche Mariä Himmelfahrt (Biserica Adormirea Maicii Domnului). Sie liegt versteckt im Innenhof hinter dem Pfarrhaus, das an den Platz grenzt. Als die orthodoxe Gemeinde die Kirche 1833 erbauen wollte, bekam sie die Auflage, dass das Gotteshaus nicht direkt an der Straße liegen dürfe. Die heutige Kirche entstand Ende des 19. Jahrhunderts und ist eine Kopie der griechischen Kirche in Wien.

Das Stadtmuseum (Muzeul Civilizatiei Urbane a Brasovului) liegt ebenfalls am Rathausplatz. Hier kannst du erfahren, wie das städtische Bürgertum im 18., 19. und 20. Jahrhundert in Transsilvanien gelebt hat.

Biserica Neagra (Schwarze Kirche)

Blick von oben auf die Dächer von Brasov, mit der großen Kirche als Blickfang.

Die Schwarze Kirche dominiert das Stadtbild von Brasov

Die wichtigste Sehenswürdigkeit von Brasov ist die Schwarze Kirche. Die riesige gotische Hallenkirche ist die größte in Südosteuropa. Erbaut wurde sie im 15. Jahrhundert und ist der Stadtpatronin Maria gewidmet.

Den Namen Schwarze Kirche hat das Gotteshaus, nachdem es beim großen Stadtbrand 1689 zur rußgeschwärzten Ruine wurde. Der Wiederaufbau dauerte bis 1772.

Der Kirchturm wirkt im Vergleich zu den Proportionen des Kirchenschiffs recht kurz. Das liegt daran, dass die Baumeister sich wegen der Erdbebengefahr nicht trauten, höher zu bauen.

Auch das Innere der Schwarzen Kirche ist sehenswert. Beeindruckend sind die Chorgestühle, von denen jede Zunft ein eigenes hatte. Sie sind mit ausdrucksvollen Schnitzereien oder Bildern geschmückt.

Eine fast schon kuriose Sehenswürdigkeit ist die Teppichsammlung in der Schwarzen Kirche. Überall in der Kirche hängen Orientteppiche, die aus dem 15. – 18. Jahrhundert stammen. Die reichen Kaufleute, deren Handel von Transsilvanien bis nach Kleinasien ging, erwarben sie als Statussymbole und schenkten sie der Kirche. So befindet sich heute in der Schwarzen Kirche von Brasov die zweitgrößte Sammlung orientalischer Teppiche in Europa nach der im Topkapi-Palast in Istanbul.

Strada Sforii (Schnur-Gasse)

In der südlichen Altstadt von Brasov findest du einen weiteren Touristenmagnet: Die Schnur-Gasse soll die schmalste Gasse Europas sein, sie ist 1,10 bis 1,30 Meter breit. Dafür ist sie bestimmt eine der meistbegangenen Gassen in Brasov. Wir fanden die Sehenswürdigkeit mit den beschmierten Wänden und dem stetigen Durchzug von Tourist*innen nicht sehr attraktiv.

Synagoge

Synagoge am Ende der Gasse, mit rot-weißem Mauerwerk.

Die schön restaurierte Synagoge in Brasov

Wesentlich schöner ist die nächste Sehenswürdigkeit in der südlichen Altstadt: Die Synagoge in der Strada Poarta Schei. Sie wurde 1899 – 1901 erbaut, 1941 verwüstet und 2001 restauriert. So erstrahlt die Fassade in schönem Rotbraun und Weiß.

Im Inneren der Synagoge findest du eine interessante Mischung von neogotischen, neoromanischen und maurischen Stilen.

Die Festungsanlagen von Brasov

Brasov war von mächtigen Festungsanlagen umgeben, mit Türmen, Basteien und Toren. Teile der Befestigungen kannst du heute noch auf einem Spaziergang erkunden.

Auf der westlichen Seite der Altstadt gelangst du auf schattigen Wegen erst zum Schwarzen Turm. Den kannst du besteigen und einen weiten Blick über die Dächer von Brasov genießen. Weiter den Hang hinauf kommst du zum Weißen Turm. Auch von hier hast du eine tolle Aussicht auf die Stadt und kannst die Dimensionen der Schwarzen Kirche würdigen.

Dicker weißer Turm mit Zinnen und Pechnasen.

Der Weiße Turm

Auf der östlichen Seite der Altstadt führt ebenfalls ein Weg entlang der Stadtmauer mit Türmen und Basteien.

Tampa – der Hausberg von Brasov

Sicher hast du schon den Hollywood-inspirierten Schriftzug BRASOV auf dem Berg gesehen. In den Karpaten bei Brasov wurde “Unterwegs nach Cold Mountain” mit Nicole Kidman gedreht. Da hielt man es wohl für angemessen, es Hollywood gleichzutun und die großen Lettern auf dem Berg zu platzieren.

Bewaldeter Berggipfel mit dem Schriftzug

Feels like Hollywood…

Auf den Tampa gelangst du entweder mit der Seilbahn oder per Pedes. Es gibt einen Serpentinenweg, auf dem du in ungefähr einer Stunde oben ankommst. Der Treppenweg, der ebenfalls auf den Berg führt soll in keinem gutem Zustand sein.

Oben angekommen hast du natürlich einen spektakulären Blick über die Stadt.

Sehenswürdigkeiten in Sighisoara (Schäßburg)

Die Altstadt von Sighisoara (sprich: Sighischoara) mit ihren verwinkelten Gassen, verwunschenen Häuschen, Türmen und mittelalterlichem Flussstein-Pflaster ist UNESCO-Weltkulturerbe.

Die Stadt gliedert sich in drei Etagen: die Unterstadt, die Oberstadt und den Schulberg.

Von der Unterstadt führt der Weg durch den Stundturm in die Oberstadt, die bewohnte Burg.

Der Stundturm

Viereckiger Turm mit Uhr und Barockhaube.

Der Stundturm ist das Wahrzeichen von Sighisoara

Der Stundturm ist die erste Sehenswürdigkeit in Sighisoara und ein Wahrzeichen der Stadt. Die bunte Turmspitze wird von vier Ecktürmchen flankiert, die das Zeichen der Hochgerichtsbarkeit der Stadt waren.

Die Uhren an zwei Seiten des Turms (die ihm den Namen gaben) stammen aus dem Jahr 1648. Dazu gehört ein Figurenspiel, das zu bestimmten Zeiten in Aktion tritt.

Den Turm kannst du besteigen, allerdings nur, wenn du das im Turm untergebrachte Geschichtsmuseum besuchst.

Die Klosterkirche

Gleich hinter dem Stundturm ist die nächste Sehenswürdigkeit zu finden: Die Klosterkirche, die einst von den Dominikanern erbaut wurde. Von dem Kloster ist heute nichts mehr zu sehen. Auch in dieser Kirche findest du wertvolle orientalische Teppiche, wie in der Schwarzen Kirche in Brasov.

Dracula-Haus

Kurz danach steht das Casa Vlad Dracula, das Dracula-Haus, eine etwas fragwürdige Touristenattraktion. Angeblich soll in diesem Haus Vlad Tepes, also Dracula geboren sein. Geschichtliche Belege dafür gibt es allerdings nicht.

Der Burgplatz

Sehenswert ist wiederum der Burgplatz, Piata Cetatii. Um den pittoresken Platz reihen sich schöne Häuser, in denen einige Cafés, Restaurants und kleine Pensionen untergebracht sind. Das auffälligste Haus ist sicherlich das weiße Haus mit dem Hirschen. Dem auf der Fassade dargestellten Hirsch haben die Baumeister ein plastisches Geweih spendiert, das aus der Hausecke ragt.

Viele malerische Häuser kannst du beim Schlendern durch die Gassen der Burg entdecken. Achte dabei auf deine Schritte, denn die Straßen sind wie im Mittelalter mit Flusssteinen gepflastert und sehr uneben.

Die Schultreppe

Oberes Ende einer mit Holzdach versehenen Treppe, die auf den Schulberg führt.

Ausgang der Schultreppe auf dem Schulberg

Von der Oberstadt führt die Schultreppe auf den Schulberg. Über 175 Stufen geht es hinauf. Ungewöhnlich kinderfreundlich muss der Bürgermeister gedacht haben, der 1654 die überdachte Treppe bauen ließ. So gelangten die Schüler bei Regen und Schnee geschützt nach oben.

Die Bergkirche

Auf dem Schulberg steht außer dem alten Schulgebäude und dem Gymnasium aus dem 19. Jahrhundert die Bergkirche (Biserica din Deal).

Friedhof und gelbe Kirche auf dem Berg in Sighisoara.

Ganz oben auf dem Berg liegt die Bergkirche

Erbaut wurde die spätgotische Hallenkirche vom 1345 – 1525. Dabei überbaute man den romanischen Vorgängerbau, der heute als einzige Krypta in Siebenbürgen erhalten ist. Uneinig ist man sich darüber, ob der gedrungene Kirchturm mal Teil der Befestigungsanlagen war.

Sehenswürdigkeiten in Alba Iulia (Weißenburg, Karlsburg)

Ein weiteres Highlight in Siebenbürgen ist die Festung von Alba Iulia.

Eine sternförmige, hervorragend restaurierte Festung bildet den Kern der Altstadt. Die Festung wurde im frühen 18. Jahrhundert errichtet, als Transsilvanien unter der Herrschaft der Habsburger stand.

Gullideckel mit Grundriss der Festung von Alba Iulia.

Auf den Gullideckeln ist der sternförmige Grundriss gut zu erkennen.

Die Orthodoxe Kathedrale

Die hervorstechende Sehenswürdigkeit ist die Orthodoxe Kathedrale, auch Krönungskathedrale genannt. Sie wurde extra für die Krönung von Ferdinand I. und Maria als Oberhäupter des neuen Großrumäniens 1922 errichtet. Die beiden gekrönten Häupter flankieren den Eingang zum Innenhof der Kirche. Im Inneren der Kirche kannst du nochmal ihre Porträts entdecken.

Ansicht von Alba Iulia mit zwei Kirchtürmen.

Vorne die Orthodoxe Kathedrale, hinten der Römisch-Katholische Dom

Der Römisch-Katholische Dom

Die nächste Sehenswürdigkeit in Alba Iulia ist der Römisch-Katholische Dom, der im 13. Jahrhundert erbaut wurde. Innen findest du das Grab des ungarischen Herrschers Janos Hunyadi, der im 15. Jahrhundert in Rumänien regierte. Noch heute wird die Kirche von der ungarischen Gemeinde in Alba Iulia genutzt.

Reiterstandbild Fürst Mihai Viteazul

Wenn du weiter in die Altstadt hineingehst, stehst du nach wenigen Schritten auf einem großen Platz.

Überlebensgroßes Reiterstandbild auf hohem Sockel.

Fürst Viteazul in Bronze

Das gigantische Reiterstandbild des Fürsten Mihai Viteazul dominiert ihn. Viteazul gilt als Vater der rumänischen Nation. Hier in Alba Iulia vereinte er die Länder Moldau, Walachei und Transsilvanien zum ersten rumänischen Staat. Noch heute wird er in Rumänien sehr verehrt.

Cetate (Festung)

Die mächtigen Festungsmauern prägen das Stadtbild von Alba Iulia. Sie sind zwölf Kilometer lang, Basteien bilden die sternförmige Festung. Die Tore, die in die Festung führen sind üppig dekoriert. Auch nach Einbruch der Dunkelheit lohnt sich ein Rundgang um die Festung, denn die Mauern und Tore sind schön beleuchtet.

Stadttor mit reichem Skulpturenschmuck, im Dunkeln hell angeleuchtet.

Ein abendlicher Spaziergang um die Festung ist sehr stimmungsvoll

Obelisk für Horea, Closca und Crisan

Vor Tor III der Festung steht unübersehbar ein Obelisk. Er erinnert an die drei Anführer des Bauernaufstands, die 1784 in Alba Iulia hingerichtet wurden. Die drei gelten in Rumänien als Nationalhelden, die sich gegen soziale Ungerechtigkeit und Unterdrückung wehrten.

Weitere Städte in Siebenbürgen (Transilvanien)

Es gibt noch einige andere Städte in Siebenbürgen, die wir leider nicht besuchen konnten. Einen kurzen Überblick möchten wir dir dennoch geben.

Medias (Mediasch)

In der Siebenbürgener Stadt Mediasch gibt es eine sehenswerte Altstadt mit einer Kirchenburg. Der Trompeterturm ist das Wahrzeichen der Stadt. Die Festungsanlage rund um Medias ist ebenfalls gut erhalten.

Hunedoara (Eisenmarkt)

Die einzige, dafür umso eindrucksvollere Sehenswürdigkeit von Hundedoara ist die Burg Castelul Corvinilor. So perfekt, dass sie zum Schauplatz vieler Filmproduktionen in Kino und TV genutzt wurde.

Cluj (Klausenburg)

Cluj liegt im nördlichen Siebenbürgen und ist die zweitgrößte Stadt in Rumänien. Eine schöne Altstadt mit Kirchen, Museen und hübschen Plätzen bietet viele Sehenswürdigkeiten.

Kirchenburgen in Siebenbürgen

Typische Sehenswürdigkeiten in Siebenbürgen sind die zahlreichen Kirchenburgen, die du noch in vielen Städten und Dörfern finden kannst.

Diese Kirchenburgen oder Wehrkirchen erbauten die Dorfgemeinschaften im 13. – 16. Jahrhundert, als in Transsilvanien ständig Gefahr durch die Osmanen oder Tartaren drohte. An die 300 davon entstanden, in unterschiedlichen Formen. Ungefähr 140 sind heute noch erhalten, ebenfalls in unterschiedlichem Zustand.

In der Nacht angestrahlte Ruine einer Wehrkirche mit Turm und Giebelfront.

Die Überreste der Wehrkirche in Kertz

Da die Kirche meist der einzige Bau in einem transsilvanischen Dorf war, der aus Steinen errichtet wurde, war sie der Zufluchtsort für die Bevölkerung. Manchmal wurde die Kirche um ein Wehrgeschoss erhöht und eine Mauer um sie herum gezogen. Mehr Schutz bot die Wehrkirche, wenn weitere Wehrgeschosse zugefügt wurden und der Mauerring ebenfalls mit Türmen verstärkt wurde.

Die massivste Form der Kirchenburg statteten die Erbauer mit einem mehrfachen Verteidigungsring aus Mauern, Türmen und Gräben aus.

Im Inneren der Mauern gab es Wohnräume für die Familien des Dorfes. Vorratskammern, Werkstätten, Brunnen und sogar Unterrichtsräume sollten das Dorfleben während einer Belagerung weitergehen lassen.

Die Kirchenburg in Prejmer

Dicke weiße Wehrmauer umringt die Kirche in Prejmer.

Eine solide Befestigungsanlage

Eine der schönsten und besterhaltenen Kirchenburgen ist die in Prejmer (Tartlau) in der Nähe von Brasov. Sie zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Du solltest diese Sehenswürdigkeit auf deiner Reise durch Rumänien unbedingt besuchen.

Da Prejmer in Siebenbürgen am weitesten östlich liegt, war der Ort als erstes Angriffen ausgesetzt. Daher bauten die Siebenbürger Sachsen diese Kirchenburg besonders trutzig aus.

Ein Graben und eine massive Schutzmauer mit Türmen, Pechnasen, Wehrgängen und Schießscharten umringt die Burg. Durch ein Falltor gelangst du in den Hof, in dessen Mitte die weiße Kirche steht. Rasenflächen und Bäume schaffen eine friedliche Atmosphäre.

Innenhof der Kirchenburg mit Kirche, Rasen und Bäumen.

Da hinten geht es zu den Wohnungen in der Wehrmauer

Auf der Innenseite der Mauer, die den Hof umschließt befinden sich 272 Räume, die über Holztreppen und -gänge erreicht werden. Im Erdgeschoss waren die Werkstätten der Handwerker eingerichtet. Du kannst dort heute alte Handwerksgeräte besichtigen.

Im Innenraum der Kirche ist die wichtigste Sehenswürdigkeit der älteste Flügelaltar in Siebenbürgen. Du findest in der Kirche noch einige deutschsprachige Beschriftungen.

Lesepult in der Kirche mit deutscher Beschriftung und bunten Bildern.

Ein Schmuckstück in der Kirche von Prejmer

Weitere Kirchenburgen in Siebenbürgen (Transilvanien)

Als UNESCO-Weltkulturerbe gelten neben Prejmer folgende Kirchenburgen:

  • Biertan (Birthälm)
  • Viscri (Deutsch-Weißkirch)
  • Saschiz (Keisd)
  • Valea Viilor (Wurmloch)
  • die Adelsburg von Câlnic (Kelling)

Die Karpaten

Neben all den kulturellen Sehenswürdigkeiten gibt es in Siebenbürgen auch wunderbare Natur zu genießen. So findest du in nahezu allen Dörfern in Rumänien zahlreiche Storchennester.

Im Süden erheben sich majestätisch die Karpaten, die Transilvanien in einem Bogen von West nach Ost umschließen.

Zwei Panoramastraßen führen in endlosen Serpentinen über die Gipfel der Karpaten und verbinden Siebenbürgen mit der Walachei im Süden von Rumänien.

Transfagarasan

Wolken ziehen als Nebel von unten ins Tal auf der Transfagarasan.

Über den Wolken

Die bekannteste Passtraße der Karpaten in Rumänien ist die Transfagarasan, berühmt für Bärensichtungen am Straßenrand. Sie führt von Fagaras im Norden auf 151 Kilometern über das Fagaras-Gebirge und endet in Bascov (Walachei). Der höchste Punkt ist der Balea-Pass auf 2042 Metern. Vom Balea-See aus sind Wanderungen unterschiedlichen Schwierigkeitsgrads möglich.

Die Straße schlängelt sich in Kurven und Serpentinen hinauf und bietet fantastische Ausblicke über die tiefgrüne Landschaft von Transsilvanien.

Luftbild der Serpentinen in grüner Gebirgslandschaft der Karpaten.

Viele, viele Kurven

Bären triffst du im südlichen Teil an, wo die Strecke wieder durch den Wald führt. Sie sitzen am Straßenrand und warten offensichtlich darauf, dass ihnen Futter zugeworfen wird. Das ist zwar verboten, juckt aber nicht jeden.

Wir haben auf unserer Fahrt über die Transfagarasan zehn Bären gesehen. So faszinierend es auch ist, die Tiere aus nächster Nähe zu beobachten: es hinterließ einen schalen Beigeschmack. Das Anfüttern der Wildtiere ist hochproblematisch und führt letztlich dazu, dass sie eine wachsende Gefahr darstellen. So werden immer wieder Stimmen laut, die fordern, die Bären abzuschießen.

Ein Bär sitzt am Straßenrand.

Hier wartet jemand auf Futter

Insgesamt ist die Transfagarasan sehr touristisch, da sie eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Rumänien ist. Wir empfehlen dir, die Tour auf keinen Fall am Wochenende zu unternehmen. Wir sind an einem Wochentag Mitte Juli gefahren. Selbst da waren lange Konvois an Fahrzeugen unterwegs.

Am Balea-See, am Balea-Pass und einigen anderen touristischen Punkten reiht sich Bude an Bude, die Souvenirs und Snacks anbieten. Die Parkplätze waren voll. So haben wir an keinem der Punkte angehalten.

Die Transfagarasan ist asphaltiert, aber nicht immer in gutem Zustand. Der viele Verkehr setzt dem Belag zu und es war daher unruhig und anstrengend zu fahren.

Schloss Bran (Törzburg)

An der Stelle, wo die Transfagarasan die Grenze zur Walachei erreicht, wurde im 14. Jahrhundert die Burg errichtet. Sie diente als Zoll- und Grenzstation. Ihr heutiges Aussehen als Schloss erhielt sie durch Königin Maria von Rumänien.

Ob das historische Dracula-Vorbild, Fürst Vlad Tepes hier jemals war, ist durch nichts belegt. Dennoch wird das Schloss Bran als Dracula-Schloss in Transsilvanien vermarktet. Es ist eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in Rumänien.

So herrscht auch großer Touristen-Andrang. Wir haben auf unserer Reise durch Rumänien einen Bogen um den Rummel gemacht. Wenn dich das Schloss aber interessiert, haben wir hier einen ausführlichen Bericht für dich: Konpasu

Transalpina

Grüne Gebirgslandschaft unter blauem Himmel.

Traumhafte Ausblicke auf der Transalpina

Die zweite Panoramastrecke über die Karpaten ist die Transalpina. Sie ist Rumäniens höchste Bergstraße. Am Urdele Pass liegt mit 2145 Metern der höchste Punkt.

Von Norden aus erreichst du sie von der Stadt Sebes in Siebenbürgen. Über 140 Kilometer geht es in Kurven und Serpentinen bis nach Novaci in der Walachei.

Im Gegensatz zur Transfagarasan war der Zustand der Asphaltstraße überraschend gut. Auch an der Transalpina stehen an verschiedenen Orten ganze Dörfer aus Verkaufsbuden. Es war aber deutlich weniger Rummel als auf der Transfagarasan.

Ein Fuchs steht im Gras am Rand der Straße.

Keine Bären, dafür einen Fuchs gesichtet

Uns haben die Aussichten über die sattgrünen Hochwiesen sehr begeistert. Landschaftlich fanden wir diese Strecke reizvoller als die Transfagarasan. Bären gibt es allerdings hier nicht zu sehen.

Willst du nur eine der beiden Panoramastraßen befahren? Wenn du auf die traurigen Bären verzichten kannst, empfehlen wir ganz klar die Transalpina.

Profilbild von Gina.

Hi, ich bin Gina Zusammen mit meinem Mann Marcus erkunde ich gerne fremde Länder und Kulturen. Wir sind Reise-Spätzünder und haben unsere Reisen um die Welt erst mit Mitte 50 begonnen. Am liebsten sind wir individuell und abseits ausgetretener Pfade unterwegs. Spontane Abenteuer, das Eintauchen in fremde Kulturen und der Genuss exotischer Speisen machen für mich das Reisen aus. Als Apothekerin bin ich die Spezialistin für Reisegesundheit. Träumerin mit Bodenhaftung, immer bereit für neue Erlebnisse. Mehr über mich erfährst du auf unserer Über-uns-Seite