Roadtrip mit Kermit Tag 42 – 45
Mit Townsville erreichen wir wieder die Ostküste, der wir nun bis Brisbane folgen werden. Townsville liegt in einer großen halbkreisförmigen Bucht. Vom Yachthafen bis zum Rockpool, einem künstlichen, mit Meerwasser gefüllten Schwimmbecken zieht sich The Strand, eine Promenade mit Badestränden, viel Grün, Barbecues und Picknicktischen.

Schlanke Palmen und majestätische fig trees prägen das Bild. Wir picknicken mit Blick auf Magnetic Island und verbringen den Nachmittag damit, die Promenade entlang zu schlendern.


Und wir tauchen unsere Füße erstmalig auf dieser Seite des Pazifiks ins Wasser.

Abends auf dem Campingplatz entdeckt Marcus ein Opossum. Geduldig wartet es hinter dem Gitter der Waschhaustür, bis er mich geholt hat und lässt sich fotografieren, bevor es sich umdreht und im Dunkel der Nacht verschwindet.

Am nächsten Tag quälen wir Kermit die steile Straße zum Castle Hill empor. Der Castle Hill ist ein riesiger Monolith von fast 300 Meter Höhe, der mitten im ansonsten völlig flachen Townsville liegt. Hier oben hat man eine super Aussicht über die Stadt.


Für den Rest des Nachmittags trennen sich unsere Wege. Marcus begibt sich an die Uferpromenade, wo es freies WiFi gibt, um seinen Blogartikel hochzuladen. Mich zieht es ins Museum of Queensland. Dort ist die Geschichte der „Pandora“ dargestellt, die 1790 losgeschickt wurde, um die Meuterer der Bounty in der Südsee aufzugreifen. Allerdings zerschellte sie am Great Barrier Reef und sank. Das Wrack wurde 1977 entdeckt.

Magnetic Island
Magnetic Island vor Townsville ist eine der vielen schönen Inseln vor der Ostküste. Zuerst hatten wir nur einen Tagesausflug dorthin geplant, da die Fähre für das Auto normalerweise sehr teuer ist. Aber wir haben Glück: es gibt gerade ein Sonderangebot für den halben üblichen Preis und so darf Kermit mit auf die Insel und wir können dort übernachten.

In Nellie Bay rollen wir von der Fähre und fahren zunächst nach Picnic Bay im Süden der Insel. Auch hier finden sich die mächtigen fig trees, in deren Schatten wir am Strand picknicken.

Der schöne Strand zieht uns eine ganze Weile in seinen Bann. Wir liegen im weichen Sand, baden im warmen Meer und hoffen, dass Würfelquallen wissen, dass sie jetzt noch keine Saison haben.


Schließlich müssen wir uns doch von dem faulen Strandleben losreißen, denn wir wollen noch Koalas sehen.

Ein Wanderweg führt hinauf zu einem Gipfel, auf dem im Zweiten Weltkrieg Befestigungsanlagen errichtet wurden. Auf diesem Weg soll man die größten Chancen haben, einen der freilebenden Koalas zu sichten. Den Blick in die Baumwipfel geheftet kommen wir nur langsam voran. Als wir das Fort erreichen, haben wir immer noch keinen Koala gesehen. Ein steiler Pfad, teils mit in den Fels gehauenen Stufen führt als Rundweg einmal um den Gipfel. Ganz oben steht die ehemalige Telegrafenstation, von der aus wir einen 300 Grad Blick auf die Insel haben.


Etwas enttäuscht, dass wir keinen Koala gesehen haben, machen wir uns auf den Rückweg. Marcus verkündet, dass er nun nicht mehr nach Koalas Ausschau halten wird. Wenige Minuten später niest es – von oben. Und da ist er: unser erster Koala!

Hoch oben in einer Astgabel eines Eucalyptusbaums sitzt er und guckt zu uns runter. Was für ein Glück, nicht nur einen Koala, sondern sogar einen wachen Koala gefunden zu haben! Etwa 20 Stunden am Tag verbringt der plüschige Kleine nämlich im Schlaf, zu einer Pelzkugel zusammengerollt. Dieser hier ist offensichtlich zur spätnachmittäglichen Nahrungsaufnahme aufgewacht, bewegt seine Beinchen, wechselt die Position. Nachdem wir reichlich Fotos geschossen haben, treten wir völlig verzückt den Rückweg an.
Am frühen Abend ertönen merkwürdige Geräusche aus dem dunklen Wald neben unserem Campingplatz. Ein sehr lautes Grunzen, fast wie von einem Wildschwein. Oder doch eine misstönende Luftpumpe? Wir können es nicht einordnen. Die benachbarten Camper beginnen, mit einer Taschenlampe die Bäume abzuleuchten. Sie klären uns auf: das Geräusch ist der typische Ruf eines Koalas. Wer hätte gedacht, dass so kleine Tiere so einen Krach machen können!
Apropos Krach: auf Magnetic Island begegnen wir auch endlich dem Kookaburra, auch Lachender Hans genannt. Der Vogel aus der Familie der Kingfisher ist für sein ansteckendes Gelächter bekannt, das er gerne zur Abenddämmerung erklingen lässt. Leider auch zur Morgendämmerung. Deshalb heißt er auch Bushman’s Clock, weil er einen Wecker überflüssig macht.

Der Höhepunkt unseres Aufenthalts auf Magnetic Island ist der Besuch des Koala Sanctuary, wo nicht nur Koalas, sondern viele andere Tiere des tropischen Nordens eine Zeit lang oder auf Dauer gepflegt werden. Mehrere Koalas sitzen in ihren Eucalyptusästen, manche schlafende Fellknäuel, andere fleißig mampfend.

Marcus küsst einen schwarzen Kakadu, wir dürfen ein Salzwasserkrokodilbaby, große Eidechsen und eine zehn Kilo schwere Python halten.


Und dann: diesen süßen, puscheligen, purzeligen, niedlichen, entzückenden kleinen grauen Gesellen auf den Arm nehmen. Warm, weich und ziemlich lethargisch hängt die kleine Pebbles an uns und lässt sich geduldig fotografieren. Was für ein toller Moment!


An unserem letzten Tag auf Magnetic Island haben wir vor der Abfahrt der Fähre noch Zeit, einen Abstecher nach Alma Bay zu machen.

Dort treffen wir ein paar schlaflose Rockwallabies an.

Normalerweise sind die kleinen Beuteltiere nur in der Dämmerung aktiv. Da sie an dieser Stelle aber oft von Touristen gefüttert werden, haben einige von ihnen anscheinend ihren Rhythmus umgestellt. Wir füttern sie allerdings nicht, da für sie wie für alle Wildtiere das Füttern nicht gut ist, sondern freuen uns nur über die kleinen neugierigen Tierchen. (G)
Kermit-Logbuch Tag 42 – 45
Charters Towers – Townsville – Magnetic Island
Kilometer: 212
Camp Townsville: Riverside Convention Centre
Camp Magnetic Island: Bungalow Bay Koala Village YHA
Gesamtkilometer: 7073
Hey ihr 2,
toller Bericht, der direkt Erinnerungen weckt 🙂 Habt noch eine gute Reise!
Viele Grüße
Luisa
Vielen Dank, Luisa!
Das ist schon ein sehr schönes Fleckchen Erde hier. ?
Oh wie süß, die Koalas! Ich war damals auch völlig verzückt. Da hattet ihr ja richtig Glück, das ihr den Koala in einer wachen Phase erwischt habt, genial! Magnetic Island ist wirklich ein richtiges kleines Paradies. Irgendwann werde ich sicher noch mal hinfahren.
Oh ja, es war wirklich toll dort. Und die Koalas sind so herzig.