Aktualisiert am 17/02/2022 von Gina
Der Flug von Santiago de Chile nach Sydney mit kurzem Zwischenstop in Neuseeland war sehr lang. Tatsächlich war es der längste Flug auf unserer Weltreise.
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Trotzdem kamen wir recht entspannt und gut gelaunt am Airport an. Nach einigen Zollformalitäten saßen wir auch schon im Taxi zu unserer AirBnB-Unterkunft etwas außerhalb der City.
Inhalt
Der erste Eindruck von Sydney
Sydney hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Kosmopolitisch, multikulturell, ein sensationeller Hafen mit Booten, die zum öffentlichen Nahverkehr gehören, Traumstrände, der Pazifik, im Hinterland Berge und sogar im Winter warm.
Begegnungen mit den Aussies
Was will man mehr? Natürlich muss ich hier die Aussies erwähnen: „Hi, how are you doing“ oder „Hi guys“ – für mich als Deutschen ist es eher ungewohnt immer mit einem breiten Grinsen begrüßt zu werden.
Wobei ich gleich eine Story loswerden muss: wenige Minuten fussläufig von unserer Unterkunft gab es den Aldi. Klar, dort mussten wir einkaufen.
Beim intensiven Studieren und Vergleichen von Produkten und Preisen mit heimischen Produkten sprach mich ein Aussie an, ob er mir helfen könne. Zwanzig Minuten später verabschiedeten wir uns nach langem Palaver wie alte Freunde.
Auch auf der Straße und in der Bahn wurde uns freundlich Hilfe angeboten, wenn wir mal ratlos in den Stadtplan schauten.
Mit der Fähre zur Watson Bay
Den ersten Tag in Sydney nutzten wir gleich zu einer Fahrt mit der Fähre zur nahegelegenen Watson Bay. Über den Strand und einen Wanderweg gelangten wir zum alten, 1858 erbauten Leuchtturm.
Von dort gibt es einen wunderschönen Blick aufs offene Meer.
Havarie bei der Segelregatta
Auf dem Weg erlebten wir den Start einer Segelbootregatta, in deren Folge vor unseren Nasen drei Boote miteinander kollidierten. Gottseidank gab es augenscheinlich keine Verletzten. Die Boote konnten aus eigener Kraft zurück zum Hafen fahren.
Free Walking Tour durch Sydney
Am nächsten Tag besuchten wir auf Empfehlung unserer Gastgeber einen Bauernmarkt. Dort gab es Bio-Produkte, diverse Spezialitäten und – deutsches Brot. Lecker!
Nachmittags ging es dann in der Stadt zu einem „free Walk“. Einheimische führen Touristen kostenlos zwei Stunden durch die Stadt. Wir erfuhren sehr viel über die Geschichte und hörten spannende Geschichten. Unser Guide Gino machte das wirklich sehr gut.
Natürlich besuchten wir das alte Hafenviertel „the Rocks“ mit seinen interessanten Wohnhäusern.
Dann das Hyde Park Barracks Museum, das über die Lebensumstände der Sträflinge und späteren Siedler erzählt. Wirklich sehenswert. Eigentlich sind ja die meisten Australier Nachkommen von Kriminellen.
Als in England im 18. Jahrhundert die Gefängnisse aus allen Nähten platzten, begann man, Gefangene nach Australien zu verschiffen. Dort wurden die Gefangenen erstmal weiterhin inhaftiert, bekamen aber später Land, um sich eine normale Existenz aufzubauen.
Daraus entstand kurzgefasst die australische Bevölkerung. Was mit den Aboriginals geschah und immer noch geschieht, ist bekannt und beschämend. In Sydney selbst sieht man nur wenige Aboriginals, dafür umso mehr Asiaten, aber auch Libanesen, Griechen und andere, die hier in eigenen Stadtteilen leben.
Regenwetter in Sydney – auch ein Erlebnis
Leider hatten wir auch schlechtes Wetter in Sydney. Was bedeutet, dass wir australischen Regen und dessen Folgen erlebt haben:
- Der Regen ist stärker als bei uns
- Die Kanalisation ist unterdimensioniert
- Die Autos fahren durch das Wasser und spritzen Passanten gerne nass
- Die Busse sind undicht. In unserem Bus tropfte es aus der geschlossenen Dachluke
Besonders letzteres hat mir zu denken gegeben. In Südamerika waren wir da Besseres gewohnt.
Die Tücken des Linksverkehrs – auch für Fußgänger
Die Australier haben irgendwas falsch gemacht, sie fahren nämlich auf der falschen Seite. Left is right and right is wrong. Ist doch nicht logisch, oder? Als Fußgänger muss man beim Überqueren der Straße erst rechts, dann links schauen. Wobei mein Kopf erstmal automatisch nach links dreht, denn von dort kommen die Autos beim Rechtsverkehr. Außerdem halten die Aussies nicht gerne für Fußgänger. Also entweder zur nächsten Ampel, einen laaange Autolücke nutzen oder ganz ganz schnell die Straße überqueren.
Exotische Tierwelt in Sydney
Morgens wacht man durch komische Geräusche auf. Selbst in Sydney gibt es viele Vögel, die nicht nur zwitschern und tirilieren, sondern krächzen, kreischen oder schreien. Laut, aber nicht schön. Andere lachen oder hören sich an wie jammernde Kinder. Übrigen begegneten uns auf unserem Weg zur Bahn Pelikane, Kakadus und Kormorane.
Am Hafen entpuppten sich die Möwen als Meisterdiebe, indem sie den Leuten das Essen im Flug aus der Hand klauten. Dort ließen sich auch Robben blicken, die sich zur Belustigung der Passanten in der Sonne räkelten.
Natürlich ist Sydney teuer, auch der Aldi war teurer als hier. Dafür bietet die Stadt nicht nur dem Touristen viel. Parks, die Strände, shopping, vielfältige Küche, Pubs. Ach, wir wären gerne länger geblieben. Sydney, du bist meine heimliche Liebe…
Mir wird das Herz lang! Ich war vor 35 (!) Jahren 3 Monate in Down Under, zwei Wochen davon in Sydney. Neben Vancouver für mich eine der schönsten Städte der Welt. Und besonders freue ich mich zu hören, dass die Aussies offenbar immer noch so nett und hilfsbereit sind, wie sie damals waren. Auch in Cairns und Atherton Tablelands bin ich damals gewesen. Ich wünsche euch dort eine wunderschöne Zeit!