Aktualisiert am 21/07/2020 von Gina
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Das Mercedes-Benz Museum in Stuttgart
Bei einem Ausflug nach Stuttgart darf der Besuch des Mercedes-Benz Museum nicht fehlen. Am Samstagvormittag machen wir uns auf und sind schon bald am Eingang des Museums.
Das Museum wirkt von außen sehr modern. Nach dem Erwerb der Eintrittskarten fahren wir mit einem futuristisch aussehenden Lift in den obersten Stock. Von da aus arbeitet man sich spiralförmig an den Exponaten nach unten.
Es beginnt mit den Anfängen des Automobils und führt nach und nach bis in die heutige Zeit mit einem Blick in die Zukunft. Am Eingang gibt es elektronische Audioguides. Diese bieten an den Ausstellungsstücken Informatives und sehr Unterhaltsames. Für Kinder gibt es ein spezielles Hör-Menu.
Historische Darstellung der Anfänge
In den Wänden eingelassene Nischen zeigen in Modelleisenbahngröße mit Mercedes verbundene Szenen aus den frühen Jahren. Immer wieder gibt es Hinweise, welche wichtigen historischen Ereignisse mit den Fahrzeugen in Verbindung gebracht werden können.

In liebevoller Detailarbeit hergestelltes Modell des Stuttgarter Marktplatzes Ende des 19. Jahrhunderts
Gerade die ersten motorisierten Gefährte sind besonders interessant, erinnern doch die Autos eher an Kutschen und die Motorräder an eine Kreuzung aus Pferd und Fahrrad. Auch ein Boot ist zu bewundern.
Schon bald werden aus den Kutschen die Automobile, von denen wir uns vorstellen, wie Oldtimer auszusehen haben. Offen oder geschlossen, große Räder, ausladende Kotflügel. Die Kotflügel verdienten ihren Namen, sie schützten Fahrzeug und Passagiere vor aufspritzendem Pferdemist.
Alter Mercedes, neuer Mercedes…
Während sich Gina mehr für die Automobile aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert interessiert, faszinieren mich die Autos aus der zweiten Hälfte. Natürlich haben beide ihren Reiz.
Und: Früher war doch nicht alles besser. Wer ganz früher Auto fahren wollte, musste sich gut vorbereiten. Benzin gab es nur in der Apotheke und wer in der Dunkelheit fahren wollte, musste vorher die Lampen am Auto mit Petroleum befüllen. In diesen Jahren war es auch wirklich nicht sehr bequem, per Automobil zu reisen. Kaum befestigte Pisten, unzureichende Federungen und Holz- oder Vollgummireifen setzten den Bandscheiben von Fahrer und Mitfahrern ordentlich zu. Da die Geschwindigkeit der Fahrzeuge sehr gering war, dauerten die Fahrten verhältnismäßig lange.
Mercedes und der zweite Weltkrieg
Wusstest du, dass Gottlieb Daimler und Carl Benz sich nie getroffen hatten und die beiden Autofirmen nur aus wirtschaftlichen Gründen 1926 fusionierten? Zu diesem Zeitpunkt war Gottlieb Daimler schon lange tot.
Natürlich spielt auch der zweite Weltkrieg eine Rolle. Die private Autoindustrie stagnierte. Dafür wurden in den Werken zahlreiche Militärfahrzeuge gebaut. Auf wenigen Schautafeln wird das düstere Thema der Zwangsarbeiter angerissen. Wenn auch in meinen Augen längst nicht dem Anlass angemessen.
Nutzfahrzeuge und Rennsportautos
Nach dem Krieg wurden endlich wieder Fahrzeuge für die zivile Nutzung gebaut. Neben PKWs findet sich im Museum ein großes Areal mit Nutzfahrzeugen. Ob Ambulanz, Feuerwehr oder Pritschenwagen, sie begeistern wie auch die Fahrzeuge aus dem Motorsport. Schon im frühen 20. Jahrhundert lieferte man sich Duelle auf Rennstrecken oder bei Zuverlässigkeitsfahrten.
Die Wirtschaftswunder-Zeit
Die Nachkriegszeit und der wirtschaftliche Aufschwung machen sich auch im Automobilbau bemerkbar. Immer mehr Menschen in Deutschland können sich Autos leisten, die Autos entwickeln sich rasant, sie werden immer größer und stärker.
Mercedes-Benz und die Sicherheit
Das führt dazu, dass es auf den Straßen auch enger wird. Die Luft wird schlechter und die Anzahl der Verkehrsunfälle nimmt in den 60er Jahren rapide zu. Mercedes beginnt auf Bestreben der US-Behörden die Entwicklung der passiven Sicherheit im Automobil voranzutreiben,
Die im Jahr 1970 erreichte Zahl von 9000 getöteteten Unfallopfern auf deutschen Strassen ist seitdem kontinuierlich rückläufig. Ob Knautschzone, ABS oder Airbag, Mercedes-Benz war und ist immer ganz vorne bei der Entwicklung und der Einführung von Sicherheitssystemen.
Berühmte Mercedes-Fahrer
Eine eigene Abteilung widmet das Museum seinen berühmten Fahrern. Hier nur einige:
Otto (Mercedes G-Klasse) hat mich besonders fasziniert. Sein Fahrer Gunther Holtorf reiste mit Frau und Kind 26 Jahre um die Welt. Und er startete erst mit 52 Jahren zu seiner 26 Jahre dauernden Tour.
Dann sind wir auch schon wieder fast an der Kasse angelangt. Fahrzeuge mit alternativen Antrieben sind hier noch zu sehen. Hybrid, Elektro oder Brennstoffzelle, auch bei Daimler hat sich da einiges getan. Verwundert stellen wir fest, dass tatsächlich seit 2003 serienmäßig PKWs mit Brennstoffzellen angeboten wurden. Irgendwie habe ich das nicht mitgekriegt.
Am Schluss sind wir ganz schön erschlagen von den vielen schönen Fahrzeugen. Obwohl das Museum natürlich sehr für Mercedes-Benz wirbt, ist ein Besuch absolut lohnenswert.
Lust auf noch mehr Bilder? Hier geht’s zu unserer Galerie mit vielen Autos aus dem Mercedes Benz Museum.
Adresse:
Mercedes-Benz Museum
Mercedesstr. 100, 70372 Stuttgart
Öffnungszeiten und Eintrittspreise
Dienstag bis Sonntag von 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr
Montag geschlossen
Tageskarte für Erwachsene: 10 €, Tageskarte ermässigt: 5 €, Kinder unter 14 Jahren in Begleitung eines Erwachsenen kostenlos
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